Anagrelid - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Anagrelid 0,5 mg Hartkapseln ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung von Patienten mit einer erhöhten Anzahl von Blutplättchen im Blut eingesetzt wird. Es enthält den Wirkstoff Anagrelid und gehört zu der Gruppe der Antineoplastika. Anagrelid verringert die Anzahl der im Knochenmark gebildeten Blutplättchen und reduziert auf diesem Weg die Zahl der im Blut zirkulierenden Blutplättchen wieder auf ein normales Maß.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Anagrelid 0,5 mg Hartkapseln ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

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Anwendung von Anagrelid

Die Häufigkeit der Anwendung von Anagrelid 0,5 mg Hartkapseln richtet sich nach der Schwere Ihrer Krankheit. Ihr Arzt wird die für Sie am besten geeignete Dosis verschreiben.

Zu Therapiebeginn wird üblicherweise zweimal täglich 1 Kapsel zu je 0,5 mg (Tagesgesamtdosis 1 mg) für die Dauer von einer Woche verordnet.

Anschließend kann Ihr Arzt die Dosierung Ihren Bedürfnissen anpassen, um die bestmögliche Behandlung zu gewährleisten.

Nehmen Sie die Kapseln unzerkaut zu einer festen Tageszeit (am besten jeden Tag zur gleichen Zeit) mit einem Glas Wasser ein. Die Kapseln dürfen nicht zerdrückt und der Inhalt darf nicht in einer Flüssigkeit verdünnt werden. Sie können die Kapseln während einer Mahlzeit, nach einer Mahlzeit oder auf nüchternen Magen einnehmen.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird immer Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen.

Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit - Die häufigsten Nebenwirkungen

Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Kopfschmerzen

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Schwindel
  • Müdigkeit
  • Schneller Herzschlag
  • Unregelmäßiger oder pochender Herzschlag
  • Übelkeit
  • Durchfall
  • Magenschmerzen
  • Blähungen
  • Erbrechen
  • Abnahme der Zahl roter Blutkörperchen (Anämie)
  • Unzureichende Flüssigkeitsausscheidung oder Ausschlag

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Anagrelid

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Herzmuskelschwäche (zu den Anzeichen gehören Atemnot, Schmerzen im Brustbereich, Schwellungen der Beine infolge von Flüssigkeitseinlagerungen)
  • Schwere Herzfrequenz- oder Herzrhythmusstörungen
  • Bauchspeicheldrüsenentzündung, die starke Bauch- und Rückenschmerzen hervorruft
  • Erbrechen von Blut oder Abgang von blutigem oder schwarzem Stuhl
  • Starker Abfall der Zahl der Blutzellen, was zu Schwäche, blauen Flecken, Blutungen oder Infektionen führen kann
  • Erhöhter Druck in den Lungenarterien (zu den Anzeichen gehören Atemnot, Schwellungen der Beine oder Knöchel und möglicherweise bläuliche Verfärbung von Lippen und Haut)
  • Schwäche oder Unwohlsein
  • Bluthochdruck
  • Unregelmäßiger Herzschlag
  • Ohnmacht
  • Schüttelfrost oder Fieber
  • Verdauungsstörungen
  • Appetitlosigkeit
  • Verstopfung
  • Blaue Flecken
  • Blutungen
  • Flüssigkeitsansammlungen (Ödem)
  • Gewichtsabnahme
  • Muskelschmerzen
  • Gelenkschmerzen
  • Rückenschmerzen
  • Gefühls- oder Empfindungsminderung oder -verlust wie Taubheitsgefühl, vor allem in der Haut
  • Gefühls- oder Empfindungsstörungen wie Prickeln und „Ameisenlaufen“
  • Schlaflosigkeit
  • Depressionen
  • Verwirrung
  • Nervosität
  • Mundtrockenheit
  • Gedächtnisverlust
  • Kurzatmigkeit
  • Nasenbluten
  • Schwerwiegende Lungeninfektion mit Fieber, Atemnot, Husten, Auswurf
  • Haarausfall
  • Juckreiz oder Verfärbung der Haut
  • Impotenz
  • Schmerzen im Brustbereich
  • Abnahme der Blutplättchen, wodurch es zu einem erhöhten Risiko für Blutungen oder blaue Flecken kommt
  • Flüssigkeitsansammlung im Bereich der Lunge oder ein Anstieg von Leberenzymen

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Anagrelid 0,5 mg Hartkapseln auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Nierenversagen (wenn Sie nur wenig oder gar keinen Urin ausscheiden)
  • Herzinfarkt
  • Zahnfleischbluten
  • Gewichtszunahme
  • Starke Schmerzen im Brustbereich (Angina pectoris)
  • Herzmuskelstörungen (zu den Anzeichen gehören Müdigkeit, Schmerzen im Brustbereich und Herzpochen)
  • Herzvergrößerung
  • Flüssigkeitsansammlung im Bereich des Herzens
  • Mangelnde Koordination
  • Sprachschwierigkeiten
  • Trockene Haut
  • Migräne
  • Sehstörungen oder Doppeltsehen
  • Ohrensausen
  • Schwindelgefühl beim Aufstehen (insbesondere aus dem Sitzen oder Liegen)
  • Gesteigertes Bedürfnis zum nächtlichen Wasserlassen
  • Schmerzen
  • Grippeartige Symptome
  • Schläfrigkeit
  • Blutgefäßerweiterung
  • Dickdarmentzündung (zu den Anzeichen gehören Durchfall, in der Regel mit Blut und Schleim vermischt, Bauchschmerzen, Fieber)
  • Magenschleimhautentzündung (zu den Anzeichen gehören Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen)
  • Bereich auffälliger Dichte in der Lunge
  • Bei Blutuntersuchungen nachweisbarer erhöhter Kreatininspiegel als möglicher Hinweis auf Nierenprobleme

Nebenwirkungen mit unbekannter Häufigkeit:

  • Möglicherweise lebensbedrohliche Herzrhythmusstörung
  • Leberentzündung (Hepatitis); zu den Symptomen gehören Übelkeit, Erbrechen, Juckreiz, Gelbfärbung der Haut und der Augen, Verfärbung von Stuhl und Urin
  • Lungenentzündung (zu den Anzeichen gehören Fieber, Husten, Atemschwierigkeiten, pfeifende Atemgeräusche; dadurch kann es zu Lungenvernarbungen kommen)
  • Nierenentzündung

 

Vorsicht bei diesen Anagrelid-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Herzmuskelschwäche (zu den Anzeichen gehören Atemnot, Schmerzen im Brustbereich, Schwellungen der Beine infolge von Flüssigkeitseinlagerungen)
  • Schwere Herzfrequenz- oder Herzrhythmusstörungen
  • Herzinfarkt
  • Schneller Herzschlag
  • Unregelmäßiger oder pochender Herzschlag
  • Bauchspeicheldrüsenentzündung, die starke Bauch- und Rückenschmerzen hervorruft
  • Erbrechen von Blut oder Abgang von blutigem oder schwarzem Stuhl
  • Starker Abfall der Zahl der Blutzellen, was zu Schwäche, blauen Flecken, Blutungen oder Infektionen führen kann
  • Erhöhter Druck in den Lungenarterien (zu den Anzeichen gehören Atemnot, Schwellungen der Beine oder Knöchel und möglicherweise bläuliche Verfärbung von Lippen und Haut)
  • Nierenversagen (wenn Sie nur wenig oder gar keinen Urin ausscheiden)
  • Abnahme der Zahl roter Blutkörperchen (Anämie)
  • Abnahme der Blutplättchen, wodurch es zu einem erhöhten Risiko für Blutungen oder blaue Flecken kommt
  • Unzureichende Flüssigkeitsausscheidung oder Ausschlag
  • Bluthochdruck
  • Ohnmacht
  • Schüttelfrost oder Fieber
  • Blutungen
  • Flüssigkeitsansammlungen (Ödem)
  • Kurzatmigkeit
  • Schwerwiegende Lungeninfektion mit Fieber, Atemnot, Husten, Auswurf
  • Juckreiz oder Verfärbung der Haut
  • Flüssigkeitsansammlung im Bereich der Lunge oder ein Anstieg von Leberenzymen
  • Schmerzen im Brustbereich
  • Starke Schmerzen im Brustbereich (Angina pectoris)
  • Herzmuskelstörungen (zu den Anzeichen gehören Müdigkeit, Schmerzen im Brustbereich und Herzpochen)
  • Herzvergrößerung
  • Flüssigkeitsansammlung im Bereich des Herzens
  • Blutgefäßerweiterung
  • Dickdarmentzündung (zu den Anzeichen gehören: Durchfall, in der Regel mit Blut und Schleim vermischt, Bauchschmerzen, Fieber)
  • Magenschleimhautentzündung (zu den Anzeichen gehören: Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen)
  • Schmerzen
  • Bereich auffälliger Dichte in der Lunge
  • Bei Blutuntersuchungen nachweisbarer erhöhter Kreatininspiegel als möglicher Hinweis auf Nierenprobleme
  • Möglicherweise lebensbedrohliche Herzrhythmusstörung
  • Leberentzündung (Hepatitis); zu den Symptomen gehören Übelkeit, Erbrechen, Juckreiz, Gelbfärbung der Haut und der Augen, Verfärbung von Stuhl und Urin
  • Lungenentzündung (zu den Anzeichen gehören Fieber, Husten, Atemschwierigkeiten, pfeifende Atemgeräusche; dadurch kann es zu Lungenvernarbungen kommen
  • Nierenentzündung

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Anagrelid

Anagrelid 0,5 mg Hartkapseln stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
  • Allergie gegen Anagrelid oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels
  • Wenn Sie an mäßigen oder schweren Leberproblemen leiden
  • Wenn Sie an mäßigen oder schweren Nierenproblemen leiden
  • Wenn Sie an einer Leber – oder Nierenerkrankung leiden
  • Wenn Sie an einer Herzerkrankung leiden, oder Sie vermuten, Sie könnten an einer solchen leiden
  • Wenn Sie von Geburt an ein verlängertes QT-Intervall hatten oder Fälle von verlängertem QT-Intervall in Ihrer Familiengeschichte auftraten oder wenn Sie andere Medikamente einnehmen, die zu anormalen EKG-Veränderungen führen, oder wenn Sie erniedrigte Elektrolytspiegel, wie z.B. von Kalium, Magnesium oder Kalzium haben
  • Zuckerunverträglichkeit

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln

  • Arzneimittel, die den Herzrhythmus verändern können (Sotalol, Amiodaron)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen (Fluvoxamin)
  • Arzneimittel zur Behandlung bakterieller Infektionen (bestimmte Arten von Antibiotika, wie Enoxacin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Asthma (Theophyllin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Herzkrankheiten (Milrinon, Enoximon, Amrinon, Olprinon und Cilostazol)
  • Arzneimittel zur Behandlung von blutgerinnungsstörungen oder leichter Schmerzen (Acetylsalicylsäure)
  • Andere Arzneimittel zur Behandlung von Erkrankungen, die sich auf die Blutplättchen in Ihrem Blut auswirken (Clopidogrel)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Magenübersäuerung oder zur Behandlung einer Infektion mit Helicobacter pylori (Omeprazol)
  • Orale Verhütungsmittel (Antibabypille): Wenn es bei Ihnen während der Einnahme dieses Arzneimittels zu schweren Durchfällen kommt, kann dadurch die Zuverlässigkeit des oralen Verhütungsmittels beeinträchtigt werden; deshalb wird die Anwendung einer weiteren Verhütungsmethode (z.B. Kondom) empfohlen

Bitte beachten Sie, dass diese Hinweise auch für Arzneimittel gelten können, die Sie vor einiger Zeit angewendet haben oder in absehbarer Zukunft anwenden werden.

Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie Arzneimittel aus den oben genannten Gruppen einnehmen, halten Sie Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker.

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