Aprepitant - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Aprepitant ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung von schwerer Übelkeit und Erbrechen bei einer Chemotherapie eingesetzt eingesetzt wird. Es enthält den Wirkstoff Aprepitant und gehört zu der Gruppe Neurokinin-1-Rezeptorenblocker. Im Gehirn gibt es einen speziellen Bereich, der Übelkeit und Erbrechen kontrolliert. Aprepitant wirkt über die Blockierung von Signalen an diesem Bereich, wodurch Übelkeit und Erbrechen vermindert werden.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Aprepitant ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

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Anwendung von Aprepitant

Nehmen Sie Aprepitant immer zusammen mit anderen Arzneimitteln ein, um Übelkeit und Erbrechen vorzubeugen. Nach der Behandlung mit Aprepitant kann der Arzt Sie oder das Kind bitten, weitere Arzneimittel zur Vorbeugung von Übelkeit und Erbrechen anzuwenden.

Die empfohlene Dosis beträgt am Tag 1:

Üblicherweise wird 1 Hartkapsel zu 125 mg 1 Stunde vor der Durchführung der Chemotherapie verordnet. Wenn keine Chemotherapie angewendet wird, nehmen Sie Aprepitant morgens ein. Wenn eine Chemotherapie gegeben wird, nehmen Sie Aprepitant 1 Stunde vor Beginn der Chemotherapie ein.

Tag 2 und 3:

Jeden Tag eine 80 mg Hartkapsel einnehmen.

Nehmen Sie die Kapseln zu einer festen Tageszeit mit einem Glas Wasser ein. Sie können problemlos unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird immer Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen.

Verstopfung, Verdauungsstörungen, Kopfschmerzen - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig.Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

Laut Beipackzettel sind keine sehr häufigen Nebenwirkungen bekannt.

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Verstopfung
  • Verdauungsstörungen
  • Kopfschmerzen
  • Müdigkeit
  • Appetitverlust
  • Schluckauf
  • Erhöhte Mengen von Leberenzymen im Blut

 

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Aprepitant

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Schwindel
  • Schläfrigkeit
  • Akne
  • Hautausschlag
  • Angstgefühl
  • Aufstoßen
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Saures Aufstoßen
  • Bauchschmerzen
  • Trockener Mund
  • Blähungen
  • Vermehrte Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen
  • Schwäche
  • Allgemeines Unwohlsein
  • Hitzewallungen
  • Rötung des Gesichts oder der Haut
  • Schnell oder unregelmäßiger Herzschlag
  • Fieber mit erhöhtem Infektionsrisiko, verminderte Anzahl roter Blutkörperchen

Es wurden in seltenen Fällen bei der Anwendung von Aprepitant auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Konzentrationsschwäche
  • Energielosigkeit
  • Geschmacksstörungen
  • Sonnenlichtempfindlichkeit
  • Übermäßiges Schwitzen
  • Ölige Haut
  • Wunde Haut
  • Juckender Ausschlag
  • Bläschenbildung der Haut mit anschließender Ablösung von Haut und Schleimhaut
  • Absterben der Haut
  • Hochgefühl (Euphorie)
  • Desorientiertheit
  • Bakterielle Infektion
  • Pilzinfektion
  • Schwere Verstopfung
  • Magengeschwür
  • Entzündung des Dünn- und Dickdarms
  • Wunder Mund
  • Völlegefühl
  • Häufiges Wasserlassen
  • Ausscheidung von mehr Urin als üblich
  • Vorhandensein von Zucker und Blut im Urin
  • Beschwerden im Brustkorb
  • Schwellungen
  • Veränderungen der Art zu laufen
  • Husten
  • Schleim im hinteren Rachenraum
  • Reizungen des Rachens
  • Niesen
  • Halsschmerzen
  • Bindehautentzündung
  • Tränendes Augen
  • Juckendes Auge
  • Ohrgeräusche Muskelkrämpfe
  • Muskelschwäche
  • Übermäßiger Durst
  • Verlangsamter Herzschlag
  • Herz-Kreislauferkrankungen
  • Verminderte Anzahl weißer Blutzellen
  • Niedrige Blut-Natrium-Werte
  • Gewichtsverlust

Es wurden in sehr seltenen Fällen bei der Anwendung von Aprepitant auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

Laut Beipackzettel sind keine sehr seltenen Nebenwirkungen bekannt.

Vorsicht bei diesen Aprepitant-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Nesselsucht
  • Hautausschlag
  • Juckreiz
  • Atemnot
  • Schluckbeschwerden

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer schweren allergischen Reaktion sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Aprepitant

Aprepitant stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • KInder und Jugendliche unter 12 Jahren
  • Bestehende, bekannte Allergien gegen die Inhaltsstoffe
  • Leberfunktionsstörungen
  • Lebererkrankungen

Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:

  • Arzneimittel zur Behandlung bestimmter psychischer Erkrankungen (Pimozid)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Heuschnupfen und anderen Allergien (Terfenadin und Astemizol)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Verdauungsstörungen (Cisaprid)
  • Antibabypille
  • Arzneimittel zur Unterdrückung des Immunsystems (Ciclosporin, Tacrolimus, Sirolimus, Everolismus)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Schmerzen (Alfentanyl, Fentanyl)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (Chinidin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Krebserkrankungen (Irinotecan, Etoposid, Vinorelbin, Ifosfamid)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Migräne (Ergotamin, Dihydroergotamin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Blutgerinnungsstörungen (Warfarin, Acenocoumarol)
  • Arzneimittel zur Behandlung von bakterieller Infektionen (Antibiotika wie Rifampicin, Clarithromycin, Telithromycin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie (Phenytoin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie und Depression (Carbamazepin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Angst und Aufregung (Midazolam, Triazolam, Phenobarbital)
  • Pflanzliche Präparate zur Behandlung von Depressionen (Johanniskraut)
  • Arzneimittel zur behandlung von HIV Infektionen (Proteasehemmer)
  • Arzneimittel zur Behandlung einer übermäßigen Cortisonproduktion (Ketoconazol)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen (Itraconazol, Voriconazol, Posaconazol)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen (Nefazodon)
  • Cortison-Präparate wie Dexamethason oder Methylprednisolon)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Angstzuständen (Alprazolam)
  • Arzneimittel zur Behandlung der Zuckerkrankheit =Diabetes mellitus Typ 2 (Tolbutamid)

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Weitere Hinweise:

  • Das Arzneimittel darf während der Schwangerschaft nicht angewendet werden
  • Es ist nicht bekannt, ob Aprepitant in die Muttermilch übergeht
  • Bei der Einnahme von Aprepitant kann Müdigkeit, Schwindel und Benommenheit auftreten. Wenn Sie diese Symptome bei sich bemerken, nehmen Sie bitte nicht am Straßenverkehr teil und bedienen Sie keine gefährlichen Maschinen
  • Die Kapseln sollten nur unmittelbar vor Einnahme aus der Blisterpackung entnommen werden

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