Ara cell - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Ara-cell ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung verschiedener Krebserkrankungen eingesetzt wird. Dazu zählt die akute myeloische Leukämie bei Erwachsenen und die akute Leukämie bei Kindern. Es enthält den Wirkstoff Cytarabin und gehört zu der Gruppe Zytostatika/Pyrimidinanaloga. Ara-cell hemmt das Wachstum von Tumoren und Geschwülsten und nimmt damit Einfluss auf die Struktur der DNA von Tumorzellen.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Ara-cell ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

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Anwendung von Ara cell

Die Behandlung mit Ara-cell darf nur unter Aufsicht und Beratung eines in der Behandlung mit Zytostatika erfahrenen Arzt eingeleitet werden. Die Dosierung von Ara-cell wird individuell für Sie festgelegt.

Bei der Dauerbehandlung wird folgendes Dosierungsschema angewendet:

  • Rasche Injektion von 2 mg/kg/Tag ist eine sinnvolle Anfangsdosis. Diese Dosierung wird 10 Tage lang verabreicht
  • Ara-cell wird als Infusion in eine Körpervene verabreicht

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen, wie beispielsweise bei Patienten mit hoher Dosierung oder bei einer Erhaltungstherapie, werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird Ihr Arzt mit Ihnen besprechen.

Blutarmut, Veränderungen im Blutbild, Appetitverlust - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig.. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

Laut Beipackzettel sind keine sehr häufigen Nebenwirkungen bekannt.

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Blutarmut
  • Veränderungen im Blutbild
  • Appetitverlust
  • Zu hoher Harnsäuregehalt im Blut
  • Hirnblutungen (bei hohen Dosen)
  • Eintrübung des Bewusstseins
  • Gelenkbeschwerden
  • Ruckartige Bewegungen des Auges
  • Bindehautentzündung mit Lichtscheu, Brennen, Sehstörungen, vermehrte Tränenbildung
  • Schluckstörungen
  • Schmerzen im Bauchbereich
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Entzündungen im Mund oder im Rektum
  • Erhöhte Leberenzymwerte
  • Rötungen der Haut
  • Nesselsucht
  • Entzündung der Venen
  • Haarausfall
  • Nierenfunktionsstörungen
  • Harnverhalt
  • Fieber

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Ara cell

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Blutvergiftung
  • Cellulitis an der Einstichstelle
  • Kleine, begrenzte und scharfe Flecken auf der Haut
  • Anaphylaktische Reaktion
  • Kopfschmerzen
  • Erkrankungen der Nerven an Armen und Beinen
  • Herzentzündungen
  • Lungenentzündung
  • Atembeschwerden
  • Rachenentzündung
  • Entzündung der Speiseröhre
  • Geschwüre der Speiseröhre
  • Entzündung des Dickdarms, teilweise wird ein Absterben des Darmbereichs ausgelöst
  • Gelbfärbung der Haut oder der Augen
  • Hautgeschwüre
  • Juckreiz der Haut
  • Brennen der Handflächen und der Fußsohlen
  • Muskelschmerzen
  • Gelenkschmerzen
  • Schmerzen im Brustraum

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Ara-cell auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

Laut Beipackzettel sind keine seltenen Nebenwirkungen bekannt.

In wurde in sehr seltenen Fällen bei der Anwendung von Ara-cell auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Herzrhythmusstörungen

Häufigkeit  nicht bekannt::

  • Lungenentzündung
  • Leberabszess
  • Verminderung der Retikulozyten (Vorstufe der roten Blutkörperchen)
  • Anschwellung mehrerer Körperteile durch eine allergische Reaktion
  • Entzündung der Nerven
  • Schwindel
  • Bindehautentzündung mit verbundenen Hautausschlag
  • Entzündung der Bauchspeicheldrüse
  • Blutvergiftung
  • Erkrankung des Nervensystems
  • Leberfunktionsstörungen
  • Sommersprossenbildung
  • Hautausschlag
  • Hornhauterkrankungen
  • Bindehauterkrankungen
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
  • Erkrankungen im Magen-Darmtrakt

Vorsicht bei diesen Ara cell-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Schwellung des Gesichts, der Lippen oder des Hals
  • Verengung der Atemwege
  • Atemnot
  • Atembeschwerden
  • Schluckbeschwerden
  • Blasenbildung der Haut mit anschließender Ablösung der Haut oder der Schleimhäute
  • Starker Blutdruckabfall bis hin zum Schock
  • Juckreiz am gesamten Körper

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer allergischen Reaktion oder eine schweren Hautreaktion sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Ara cell

Ara-cell stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Bestehende, bekannte Allergien gegen die Inhaltsstoffe
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
  • Geschädigtes Knochenmark oder Knochenmark mit verminderter Funktion
  • Veränderungen in der Anzahl der Blutplättchen
  • Leberfunktionsstörungen
  • Nierenfunktionsstörungen
  • Impfungen, bevorstehend oder kurz zuvor durchgeführt
  • Patienten, die vor kurzem Behandlungen am ZNS erhalten haben

Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:

  • Andere Arzneimittel zur Behandlung einer Krebserkrankung (5- Fluorcytosin)
  • Arzneimittel zur Behandlung einer Herzleistungsschwäche (Digoxin)
  • Arzneimittel zur Behandlung bakterieller Infektionen (Antibiotika wie Gentamicin)
  • Arzneimittel, die das Immunsystem unterdrücken (Ciclosporin)

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Weitere Hinweise (zur Lagerung und Anwendung des Arzneimittels):

  • Frauen müssen während und bis zu 6 Monate nach der Behandlung wirksame Verhütungsmethoden verwenden
  • Ara-cell sollte schwangeren oder stillenden Frauen nicht verordnet werden
  • Es wurden keine Studien zu Fruchtbarkeitsbeeinträchtigungen  durchgeführt
  • Ara-cell hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
  • Patienten, die eine Chemotherapie erhalten haben, können jedoch eine eingeschränkte Verkehrstüchtigkeit haben

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