Atosil - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Atosil Filmtabletten ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung von Unruhe und Erregung bei psychiatrischen Erkrankungen, Übelkeit und Erbrechen, Schlafstörungen sowie allergischen Reaktionen eingesetzt wird. Es enthält den Wirkstoff Promethazinhydrochlorid und gehört zu der Gruppe der Phenothiazine. Promethazinhydrochlorid wirkt beruhigend und schlaffördernd, indem es an speziellen Bindungsstellen im Körper angreift. Dadurch kann der körpereigene Botenstoff Histamin keine Bindung mehr eingehen, wodurch dessen Wirkung blockiert wird. Außerdem wird über diesen Mechanismus Übelkeit entgegengewirkt und die Symptome einer akuten Allergie gemildert.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Atosil Filmtabletten ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

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Anwendung von Atosil

Zur Behandlung von Unruhe und Erregungszuständen bei psychiatrischen Erkrankungen von Erwachsenen wird zu Therapiebeginn üblicherweise 1-mal täglich 1 Tablette Atosil zu 25 mg verordnet. Wenn die gewünschte Wirkung mit dieser Dosierung nicht erzielt wird, kann gegebenenfalls der Arzt entscheiden, die Dosis auf 2 Filmtabletten Atosil zu je 25 mg oder maximal auf 4 Filmtabletten Atosil zu je 25 mg täglich zu erhöhen.

Nehmen Sie die Tabletten ca. 2 h nach dem Abendessen und ca. 30 min vor dem Schlafengehen, immer zu einer festen Tageszeit, mit einem Glas Wasser ein.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen, wie beispielsweise Kinder und Jugendliche, ältere oder geschwächte Patienten, werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird immer Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen.

Müdigkeit, Mundtrockenheit, Eindickung von Schleim mit Störungen der Speichelsekretion - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Atosil Filmtabletten Nebenwirkungen werden online überdurchschnittlich häufig in Verbindung mit den Suchbegriffen Gewichtszunahme und Unruhe gesucht. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Müdigkeit
  • Mundtrockenheit
  • Eindickung von Schleim mit Störungen der Speichelsekretion

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

Laut Beipackzettel sind keine häufigen Nebenwirkungen bekannt.

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Atosil

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

Laut Beipackzettel sind keine gelegentlichen Nebenwirkungen bekannt.

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Atosil Filmtabletten auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Lebensbedrohliches „malignes Neuroleptika-Syndrom“ mit Fieber über 40 °C und Muskelstarre
  •  Bestimmte Herzrhythmusstörungen (Torsades de Pointes)

Nebenwirkungen mit unbekannter Häufigkeit:

  • Blutdruckabfall
  • Schwarzwerden vor den Augen beim plötzlichen Aufstehen
  • Beschleunigung des Herzschlags
  • Gefühl einer verstopften Nase
  • Erhöhung des Augeninnendrucks
  • Sehstörungen
  • Schwitzen
  • Vermehrtes Durstgefühl
  • Gewichtszunahme
  • Störungen beim Harnlassen
  • Verstopfung
  • Auswirkungen auf die sexuellen Funktionen
  • Verlängerung des QT-Intervalls im EKG
  • Erregungsleitungsstörungen
  • Verminderung weißer Blutkörperchen
  • Gallestauung
  • Temperaturerhöhungen
  • Lichtempfindlichkeit der Haut
  • Allergische Hauterscheinungen
  • Milchige Absonderungen aus der Brustdrüse
  • Bestimmte Stoffwechselstörungen (Porphyrie)
  • Schlafstörungen
  • Verwirrtheitszustände
  • Allgemeine Unruhe
  • Atemstörungen
  • Blutbildungsstörungen
  • Ausbildung einer Thrombose
  • Schwere Hautreaktionen nach Lichteinwirkung
  • Auftreten von Krampfanfällen und anticholinerges Syndrom z. B. mit Delirium
  • Beeinträchtigung der geistigen Leistungsfähigkeit
  • Krampfartiges Herausstrecken der Zunge
  • Verkrampfung der Schlundmuskulatur
  • Blickkrämpfe
  • Schiefhals
  • Versteifung der Rückenmuskulatur
  • Kiefermuskel-Krämpfe
  • Durch Arzneimittel hervorgerufenes Parkinson-Syndrom (Zittern, Steifigkeit, Bewegungsarmut)
  • Spätdyskinesien
  • Einlagerungen bzw. Pigmentierungen in Hornhaut und Linse des Auges
  • Blutgerinnsel in den Venen, vor allem in den Beinen (mit Schwellungen, Schmerzen und Rötungen der Beine) mit daraus folgenden Brustschmerzen sowie Schwierigkeiten beim Atme

Vorsicht bei diesen Atosil-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Verlängerung des QT-Intervalls im EKG
  • Erregungsleitungsstörungen
  • Beschleunigung des Herzschlags
  • Bestimmte Herzrhythmusstörungen (Torsades de Pointes)
  • Lebensbedrohliches „malignes Neuroleptika-Syndrom“ mit Fieber über 40 °C und Muskelstarre
  • Blutgerinnsel in den Venen, vor allem in den Beinen (mit Schwellungen, Schmerzen und Rötungen der Beine) mit daraus folgenden Brustschmerzen sowie Schwierigkeiten beim Atmen
  • Auftreten von Krampfanfällen und anticholinerges Syndrom z. B. mit Delirium
  • Frühdyskinesien (krampfartiges Herausstrecken der Zunge, Verkrampfung der Schlundmuskulatur, Blickkrämpfe, Schiefhals, Versteifung der Rückenmuskulatur, Kiefermuskel-Krämpfe)
  • durch Arzneimittel hervorgerufenes Parkinson-Syndrom (Zittern, Steifigkeit, Bewegungsarmut)
  • Spätdyskinesien, v. a. Im Mundbereich

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, brechen Sie die Einnahme von Atosil sofort ab und halten Sie Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Atosil

Atosil stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
  • Leber- und Nierenfunktionsstörung
  • Überempfindlichkeit gegen Promethazinhydrochlorid, andere Phenothiazine oder einen der sonstigen Bestandteile
  • Akute Vergiftung mit zentraldämpfenden Arzneimitteln (z. B. Opiaten, Hypnotika, Antidepressiva, Neuroleptika, Tranquilizern) oder Alkohol
  • Schwerer Blutzell- oder Knochenmarksschädigung
  • Kreislaufschock oder Koma
  • Anamnestisch bekanntes malignen Neuroleptika-Syndrom nach Promethazin
  • Leukopenie und anderen Erkrankungen des hämatopoetischen Systems
  • Verengung des Mageneingangs
  • Gutartige Vergrößerung der Prostata
  • Harnretention
  • Niedriger Blutdruck
  • Hoher Blutdruck
  • Schwarzwerden vor den Augen beim plötzlichen Aufstehen
  • Verlangsamter Herzschlag
  • Kaliummangel
  • Angeborenem langem QT-Syndrom oder anderen klinisch signifikanten kardialen Störungen (insbesondere koronare Herzkrankheit, Erregungsleitungsstörungen, Arrhythmien)
  • Gleichzeitiger Behandlung mit Arzneimitteln, die ebenfalls das QT-Intervall im EKG verlängern oder einen Kaliummangel hervorrufen können
  • Hirnorganischen Erkrankungen und epileptischen Anfällen in der Anamnese
  • Parkinson-Syndrom
  • Neurologisch erkennbaren subkortikalen Hirnschäden oder Verdacht darauf
  • Chronischen Atembeschwerden
  • Asthma bronchiale
  • Lichtempfindlichkeit bzw. phototoxische Reaktionen in der Anamnese
  • Engwinkel- und Winkelblockglaukom

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Weitere Hinweise

  • Zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist ausschließlich die Anwendung von Atosil Tropfen, nicht Atosil Tabletten vorgesehen. Kinder unter 2 Jahren dürfen nicht mit Atosil behandelt werden
  • Die Behandlung mit Promethazin kann vor allem zu Anfang die aktive Teilnahme am Straßenverkehr sowie das Bedienen von Maschinen beeinträchtigen
  • Bei Patienten mit Erkrankungen des Nervensystems, mit vorbestehenden Atemstörungen, bei Kindern oder bei Kombination mit anderen die Atmung beeinträchtigenden Arzneimitteln kann es zu einer (weiteren) Verschlechterung der Atmung kommen

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