Axicarb - Nebenwirkungen und Erfahrungen
Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz
Axicarb Infusion ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung verschiedener Krebserkrankungen eingesetzt wird. Dazu zählen zum Beispiel epitheliale Ovarialkarzinome, kleinzellige Bronchialkarzinome oder Plattenepithelkarzinome des Kopf-Hals-Bereiches. Es enthält den Wirkstoff Carboplatin und gehört zu der Gruppe Zytostatika. Die Wirkung von axicarb Infusion gegen Krebszellen beruht auf einer Vernetzung der DNA-Moleküle, die dadurch funktionsunfähig werden.
Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit axicarb Infusion ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.
Inhalte
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Anwendung von Axicarb
Bei Axicarb handelt es ich um eine Flüssigkeit zur Injektion. Axicarb wird Ihnen ausschließlich von medizinischen Personal und Ärzten injiziert. Axicarb wird Ihnen über eine intravenöse Infusion in eine Vene verabreicht. Die jeweilige Dosierung richtet sich nach Ihren jeweiligen Körpergewicht und dem Schweregrad und stadium Ihrer Erkrankung.
Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen, wie beispielsweise bei Leberfunktionsstörungen oder Nierenfunktionsstörungen, werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird immer Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen.
Blutarmut, Temperaturen über 38,3 Grad, veränderte Leberwerte - Die häufigsten Nebenwirkungen
Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder. Hierbei lassen sich nicht alle gemeldeten Nebenwirkungen einer bestimmten Häufigkeit zuordnen.
Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:
Laut Beipackzettel sind keine sehr häufigen Nebenwirkungen bekannt.
1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:
- Blutarmut
- Temperaturen einmalig über 38,3 Grad oder langanhaltend über 38 Grad
- Veränderte Leberwerte
- Übelkeit
- Erbrechen
- Schmerzhafte Magen-Darm-Beschwerden
- Durchfall
- Verstopfung
- Kribbeln
- Taubheitsgefühl
- Abnahme der tiefen Sehnenreflexe
- Reversibler Anstieg des Serumkreatinins und/ oder des Harnstoffstickstoffs
- Zu hoher Harnsäurespiegel im Blut
- Ausschlag
- Nesselsucht
- Juckreiz
- Fieber
- Hautrötungen
Gelegentliche Nebenwirkungen bei Axicarb
1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:
- Geschmacksveränderungen
- Fieber
- Schüttelfrost
- Schleimhautentzündung
- Unwohlsein
Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von axicarb Infusion auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:
Laut Beipackzettel sind keine seltenen Nebenwirkungen bekannt.
Nebenwirkungen mit unbekannter Häufigkeit/ in Einzelfällen:
- Entzündungen der Sehnerven mit Sehstörungen einschließlich einer Erblindung
- Einschränkung der Knochenmarksfunktion
- Abfall der roten Blutfarbstoffes Hämoglobin
- Infektionen und Blutungen
- Blut im Urin
- Hörstörungen
- Fulminant verlaufende Leberzellzerfall
- Schwere Erhöhung der Leberfunktionswerte
- Schlaganfall
- Abnahme der Kreatininclearance
- Abfall von Magnesium, Kalium, Natrium und Calcium im Blut
- Bronchialkrämpfe
- Blutdruckabfall
- Anaphylaktischer Schock
- Haarausfall
- Reaktionen an der Einstichstelle (Brennen, Schmerzen, Rötung, Schwellung, Nesselsucht, Nekrose)
- Herzschwäche
- Embolie
- Bluthochdruck
- Auftreten von Zeitmalignomen
Vorsicht bei diesen Axicarb-Nebenwirkungen
Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können.
Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:
- Schwellung des Gesichts, der Lippen, der Zunge oder des Rachens
- Verengung der Atemwege
- Atemprobleme
- Atemnot
- Starker Blutdruckabfall
- Juckreiz am gesamten Körper
- Schluckbeschwerden
Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer allergischen Reaktion sein.
Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.
Besondere Warnhinweise bei Axicarb
Axicarb Infusion stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:
- Bestehende, bekannte Allergien gegen die Inhaltsstoffe
- Schwangerschaft und Stillzeit
- Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
- Ältere Patienten
- Schwere Nierenfunktionsstörungen
- Störungen der Knochenmarksfunktion
- Nierenfunktionsstörungen
- Leberfunktionsstörungen
Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:
- Bei der Kombination mit knochenmarkschädigend wirkenden Substanzen
- Arzneimittel zur Behandlung von bakteriellen Infektionen (Aminoglykoside)
- Arzneimittel, die die Harnmenge erhöhen (Schleifendiuretika wie Furosemid)
- Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie (Phenytoin)
- Komplexbildner
- Axicarb sollte nicht mit Aluminium-haltigen Infusionsbestecken, Spritzen und Injektionsnadeln verabreicht werden
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Weitere Hinweise:
- Axicarb kann erbgutschädigend wirken und hat embryoschädigende Wirkung
- Tritt während der Behandlung eine Schwangerschaft ein, so ist die Möglichkeit einer genetischen Beratung zu nutzen
- Während der Behandlung darf nicht gestillt werden. Wird eine Behandlung während der Stillzeit erforderlich, ist abzustillen
- Axicarb kann Übelkeit und Erbrechen verursachen und dadurch indirekt zu einer Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit oder der Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen führen
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