Axiplatin - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Axiplatin ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung von Krebserkrankungen des Dickdarms und metastasierendem Dickdarms- oder Enddarmkrebs eingesetzt wird. Es enthält den Wirkstoff Oxaliplatin und gehört zu der Gruppe Zytostatika. Oxaliplatin sorgt für eine Quervernetzung der Tumor-DNA. Durch diese Quervernetzung der DNA können sich Tumorzellen nicht mehr teilen und der Tumor wird am Wachstum gehemmt.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit axiplatin ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

Inhalte

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Anwendung von Axiplatin

Die Dosierung von axiplatin richtet sich nach Ihrer individuellen Körperoberfläche. Die übliche Dosis beträgt 85 mg/ Quadratmeter Körperoberfläche. Sie erhalten axiplatin als langsame Infusion in eine Vene über einen Zeitraum von 2 bis 6 Stunden. Sie erhalten axiplatin zur gleichen Zeit wie Folinsäure und vor der Infusion von 5- Floururacil.

In der Regel werden Sie alle 2 Wochen eine Infusion erhalten. Die Behandlung wird maximal 6 Monate dauern, wenn die Anwendung nach der vollständigen Entfernung Ihres Tumors durchgeführt wird.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird immer Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen.

Kribbeln, Taubheitsgefühl, eingeschränkte Feinmotorik - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Kribbeln oder Taubheitsgefühl in Fingern und Zehen, rund um den Mund oder im Hals
  • Eingeschränkte Feinmotorik
  • Kribbeln  beim Beugen des Nackens
  • Schockartiges Gefühl, das sich in Arme und Rumpf ausbreitet
  • Unangenehmes Gefühl im Rachen
  • Schluckbeschwerden
  • Kurzatmigkeit
  • Abfall roter Blutkörperchen
  • Ungewöhnliche Blutungen
  • Blaue Flecken
  • Niedrige Anzahl weißer Blutkörperchen
  • Häufigere Infektionen
  • Juckender, roter Hautausschlag
  • Anschwellen der Hände, Füße, Knöchel, des Gesichts, der Lippen, des Mundes und des Rachens
  • Atemschwierigkeiten
  • Gefühl der bevorstehenden Bewusstlosigkeit
  • Vollständiger oder teilweiser Appetitverlust
  • Hohe Blutzuckerspiegel
  • Starker Durst
  • Mundtrockenheit
  • Erhöhter Harndrang
  • Unregelmäßiger Herzschlag (aufgrund eines neidrigen Kaliumspigels im Blut)
  • Müdigkeit
  • Orientierungsstörung
  • Muskelzuckungen
  • Krampfanfälle
  • Koma
  • Störungen des Geschmacksempfindens
  • Kopfschmerzen
  • Kurzatmigkeit
  • Atemnot
  • Husten
  • Nasenbluten
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Entzündungen der Schleimhäute und/ oder der Mundschleimhaut
  • Bauchschmerzen
  • Verstopfung
  • Hauterkrankungen
  • Haarausfall
  • Rückenschmerzen
  • Müdigkeit
  • Schwäche
  • Gefühl der Schwäche
  • Schmerzen im ganzen Körper
  • Schmerzen oder Hautrötung in Nähe von oder an der Einstichstelle während der Injektion
  • Fieber
  • Zittern
  • Veränderung der Blutwerte
  • Veränderte Leberfunktion
  • Gewichtszunahme

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Rückgang weißer Blutkörperchen verbunden mit häufigeren Infektionen
  • Entzündungen der Nasenschleimhäute
  • Atemwegsinfektionen
  • Flüssigkeitsverlust mit Austrocknung des Gewebes
  • Schwindelgefühl
  • Anschwellen der zu den Muskeln führenden Nerven
  • Steifer Nacken
  • Lichtempfindlichkeit
  • Abneigung gegen blendendes Licht
  • Kopfschmerzen
  • Bindehautentzündung
  • Sehstörungen
  • Abnormale Blutungen
  • Blutgerinnselbildung, in der Regel in einem Bein, mit schmerzhaften Anschwellen oder Rötung
  • Bluthochdruck
  • Blutgerinnsel in der Lunge, was zu Brustschmerzen und Atemlosigkeit führen kann
  • Anfälle von Hautrötung
  • Schmerzen in der Brust
  • Schluckauf
  • Verdauungsstörungen
  • Sodbrennen
  • Blut im Stuhl
  • Schälende Haut
  • Auschlag
  • Verstärktes Schwitzen
  • Nagelstörungen
  • Gelenkschmerzen
  • Knochenschmerzen
  • Blut im Urin
  • Schmerzen beim Wasserlassen oder Veränderungen der Häufigkeit des Wasserlassens
  • Bluttests zeigen eine Veränderung der Nierenfunktion
  • Gewichtsverlust
  • Depressionen
  • Schlafstörungen
  • Stürze

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Axiplatin

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Hörstörungen
  • Störungen der Darmpassage infolge von Darmlähmung oder Darmverschluss
  • Nervosität
  • Höherer Säuregehalt im Blut

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von axiplatin auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Undeutliche Sprache
  • Sprachstörungen
  • Krampfanfälle
  • Bluthochdruck
  • Kopfschmerzen
  • Verwirrtheit
  • Blindheit
  • Verschiedene Sehstörungen
  • Störungen des Nervensystems
  • Taubheit
  • Vernarbung und Verdickung der Lunge mit Atembeschwerden, in manchen Fällen tödlich
  • Entzündungen, die Bauchschmerzen und Durchfall verursachen
  • Bauchspeicheldrüsenentzündung
  • Sich wieder zurückbildende und kurzfristige Verminderung oder verlust des Sehvermögens
  • Leberfunktionsstörungen
  • Veränderungen der Nierenfunktion

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):

  • Krampfanfälle
  • Unkontrollierbare Schüttelbewegungen des Körpers
  • Krampfartige Verengung des Kehlkopfes, die zu Atembeschwerden führen kann
  • Extreme Müdigkeit
  • Verminderter Anzahl roter Blutzellen
  • Erniedrigte Anzahl an Blutplättchen
  • Nierenerkrankung mit wenig Urinausscheidung
  • Allergische Entzündung der Blutgefäße
  • Autoimmunerkrankung, die zu einer Verringerung aller Blutzellen führen kann
  • Herzinfarkt
  • Brustenge mit Schmerzen (Angina pectoris)
  • Speiseröhrenentzündung
  • Schmerzen beim Hinunterschlucken

 

Vorsicht bei diesen Axiplatin-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Hautausschlag
  • Juckreiz
  • Nesselsucht
  • Schluckbeschwerden
  • Schwellung von Gesicht, Lippen, Zunge oder anderen Teilen des Körpers
  • Atemnot
  • Pfeifende Atmung
  • Atembeschwerden
  • Extreme Müdigkeit
  • Ungewöhnliche blaue Flecken
  • Blutungen
  • Halsschmerzen
  • Sehr hohes Fieber
  • Anhaltender schwerer Durchfall oder Erbrechen
  • Trockener Husten
  • Atembeschwerden
  • Rasselnde Atemgeräusche
  • Anschwellen der Hände, Füße, Knöchel, des Gesichts, der Lippen, des Mundes oder Rachens
  • Kopfschmerzen
  • Verändertes geistiges Funktionieren
  • Krampfanfälle
  • Anormales Sehen
  • Verschwommenes Sehen
  • Sehverlust
  • Extreme Müdigkeit
  • Blutarmut
  • Niedrige Blutplättchenzahl
  • Blaue Flecken
  • Wenig Urin

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer allergischen Reaktion, einer schweren Infektion, einer Magen-Darmerkrankung,  einer Atemwegserkrankung, eines Angioödems, einer neurologischen Störung, einer zu starken Abnahme der Anzahl der Blutplättchen oder einer Nierenerkrankung sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Axiplatin

axiplatin stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Bestehende, bekannte Allergien gegen die Inhaltsstoffe
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Herabgesetzte Anzahl an roten Blutkörperchen
  • Kribbeln oder Taubheitsgefühl an Händen und Füßen
  • Herabgesetzte Feinmotorik
  • Nierenfunktionsstörungen
  • Allergien gegen Platinhaltige Präparate
  • Leberfunktionsstörungen

Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:

  • Aluminiumhaltige Injektionsmaterialien
  • Alkalische Arzneimittel oder Lösungen
  • 5 Floururacil
  • Folinsäure-Zubereitungen
  • Trometamol

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Weitere Hinweise:

  • Darf nicht unverdünnt verabreicht werden
  • Nur 5% Glucoselösung für die Verdünnung verwenden. Lösungsmittel dürfen kein Natriumchlorid und andere Chloride enthalten
  • Darf nicht mit anderen Arzneimitteln im gleichen Infusionsbeutel oder in der gleichen Infusionsleitung gemischt werden
  • Axiplatin darf nur bei Erwachsenen angewendet werden
  • Es wird nicht angeraten, dass Sie während der Behandlung schwanger werden und Sie müssen eine wirksame Verhütungsmethode anwenden
  • Axiplatin kann Unfruchtbarkeit verursachen, die möglicherweise nicht rückgängig gemacht werden kann.
  • Unter der Behandlung mit axiplatin kann Müdigkeit und Schwindel auftreten. Wenn diese Symptome bei Ihnen auftreten, nehmen Sie bitte nicht am Straßenverkehr teil und bedienen Sie keine gefährlichen Maschinen

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