Axirubicin - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

axirubicin ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung verschiedener Krebserkrankungen eingesetzt wird. Es enthält den Wirkstoff Epirubicin hydrochlorid und gehört zu der Gruppe Anthracyclinen. Tumorzellen benötigen für Ihr Wachstum und Ihre Vermehrung eine Zellteilung. In diese Zellteilung greift axirubicin ein. Der Wirkstoff von axirubicin lagert sich in die Tumor-DNA ein, veränedrt Ihre Struktur und verhindert das Ablesen der Tumor-DNA durch das Enzym Polymerase. Die Zellteilung der Tumorzellen wird gestört und die Tumorzellen können sich nicht mehr teilen.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit axirubicin ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

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Anwendung von Axirubicin

Vor der Anwendung von axirubicin wird Ihr Arzt bestimmte Laborwerte untersuchen und sorgfältig Ihre Herzfunktion überwachen. Nach Beendigung der Behandlung wird Ihre Herzfunktion noch einige Woche überwacht werden. Die Dosierung von axirubicin hängt von der Schwere Ihre Erkrankung und dem Stadium Ihrer Erkrankung ab. Dies Dosierung von axirubicin wird individuell für Sie berechnet und richtet sich nach Ihrer Körperoberfläche.

Axirubicin wird Ihnen über eine Infusion in eine Venen verabreicht. Diese Injektion dauert zwischen 3 und 5 Minuten. Sie erhalten alle 3 Wochen eine Injektion mit axirubicin.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen, wie beispielsweise bei kleinzelligem Lungenkrebs, Brustkrebs oder bei Reduzierung der weißen Blutkörperchen, werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird immer Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen.

Infektionen, Hemmung der Blutbildung im Knochenmark, verminderte Anzahl weißer Blutkörperchen - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Infektionen
  • Hemmung der Bildung von Blutzellen im Knochenmark
  • Verminderte Anzahl weißer Blutzellen
  • Verminderte Anzahl einer bestimmten Art weißer Blutkörperchen
  • Verminderte Anzahl roter Blutzellen
  • Blutarmut
  • Fieber
  • Verminderte Anzahl an Blutplättchen
  • Verminderter Appetit
  • Appetitlosigkeit
  • Schleimhautentzündung
  • Entzündung der Mundschleimhaut
  • Erbrechen
  • Wässriger Stuhl
  • Häufiger Stuhlgang
  • Durchfall
  • Übelkeit
  • Bauchschmerzen
  • Haarverlust
  • Rotfärbung des Urins für 1 bis 2 Tage nach Verabreichung des Arzneimittels

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Verlust von Flüssigkeit aus dem Körper
  • Beeinträchtigte Herzfunktion
  • Atemnot
  • Wasseransammlung in den Beinen
  • Vergrößerung der Leber
  • Flüssigkeitsansammlung in der Bauchhöhle
  • Flüssigkeitsansammlung in der Lunge
  • Flüssigkeitsansammlung zwischen Brustkorb und Lunge, der zu einem dritten Herzton führen kann
  • Hitzewallungen
  • Entzündung der Speiseröhre
  • Mundschleimhautentzündungen mit Brennen und Schmerzen
  • Lokale Hautreizung
  • Ausschlag
  • Juckreiz
  • Ausbleiben der Monatsblutung
  • Rötung der Vene
  • Schwere Gewebeschäden nach Austreten  von Injektionsflüssigkeit in das umliegende Gewebe
  • Gefühl von Unbehagen
  • Schwächegefühl
  • Fieber
  • Veränderung bestimmter Leberenzyme
  • Veränderungen der Herzfunktion ohne Beschwerden
  • Nach Injektion des Arzneimittels in die Harnblase wird häufig über lokale Reaktionen wie Brennen oder häufiges Wasserlassen berichtet

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Axirubicin

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Bestimmte Arten von Blutkrebs (akute lymphatische Leukämie oder akute myeloische Leukämie)
  • Bindehautentzündung
  • Entzündung der Hornhaut des Auges
  • Verletzungen im Magen
  • Blutungen im Magen-Darmtrakt
  • Verstärkte Pigmentierung der Mundschleimhaut
  • Hautveränderungen
  • Hautrötung
  • Hitzewallung mit Gesichtsrötung
  • Verstärkte Pigmentierung der Haut und der Nägel
  • Erhöhte Lichtempfindlichkeit
  • Erhöhte Empfindlichkeit bestrahlter Hautpartien
  • Venenentzündung einschließlich Bildung von Blutpfropfen

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von axirubicin auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Schock
  • Hautausschlag
  • Juckreiz
  • Fieber
  • Überempfindlichkeitsreaktionen nach Verabreichungen des Arzneimittels in die Harnblase
  • Erhöhte Spiegel von Harnsäure im Blut
  • Schwindel
  • Giftige Wirkungen auf das Herz
  • Verschiedene Formen von unregelmäßigem Herzschlag
  • Erkrankung des Herzmuskels
  • Lebensbedrohlicher, unregelmäßiger Herzschlag
  • Langsamer Herzschlag
  • Störung des Erregungsleitungssystem des Herzens
  • Nesselsucht
  • Verminderte Spermienzahl
  • Schüttelfrost
  • Schock

Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):

  • Septischer Schock
  • Blutvergiftungen
  • Lungeninfektionen
  • Blutungen und unzureichende Sauerstoffversorgung des Gewebes können als Folge einer Hemmung der Bildung von Blutzellen im Knochenmark auftreten
  • Verschluss eines Blutgefäßes durch ein Blutgerinnsel, das sich gelöst hat
  • Verschluss eines Blutgefäßes durch ein Blutgerinnsel in der Lunge, das sich gelöst hat
  • Verhärtung der Venenwände
  • Lokale Schmerzen
  • Schwere Entzündungen des Unterhautfettgewebes

Vorsicht bei diesen Axirubicin-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Rötung, Schmerz oder Schwellung an der Einstichstelle
  • Bei versehentlicher Injektion außerhalb der Vene kann ein Gewebszerfall auftreten
  • Brustschmerzen
  • Kurzatmigkeit
  • Anschwellen der Knöchel
  • Schwächegefühl
  • Hautrötung
  • Schwellungen im Gesicht
  • Atembeschwerden
  • Pfeifendes Atmen
  • Kollaps

Diese Symptome können u. a. Anzeichen eines Gewebszerfall, von Herzbeschwerden oder einer allergischen Reaktion sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Axirubicin

axirubicin stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Bestehende, bekannte Allergien gegen die Inhaltsstoffe
  • Bestehende, bekannte Allergien gegen Antracycline
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
  • Zu geringe Anzahl an Blutzellen
  • Maximaldosen anderer Krebsmedikamente wie Epirubicin, Doxorubicin oder Daunorubicin
  • Herzbeschwerden (bestehend oder in der Vorgeschichte)
  • Akute schwere Infektionen
  • Leberfunktionsstörungen
  • Harnwegsinfektionen
  • Krebs, der die Blasenwand durchbrochen hat
  • Probleme, eine Schlauch in Ihre Blase einzuführen
  • Blasenentzündung
  • Blut im Urin
  • Schrumpfblase
  • Große Restmenge Urin in der Blase nach dem Wasserlassen
  • Unangenehmes Gefühl im Bereich oder an der Einstichstelle
  • Impfungen, die kurze Zeit zurückliegen

Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:

  • Arzneimittel zur Behandlung von Magengeschwüre (Cimetidin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Krebs (Trastuzumab)
  • Arzneimittel zur Behandlung von einigen Krebsarten (Paclitaxel, Docetaxel)
  • Arzneimittel zur Behandlung von einigen Krebserkrankungen und Lymphomen und von einigen Formen der Leberentzündungen (Interferone alpha 2 b)
  • Arzneimittel zur Behandlung einer Malaria (Chinin)
  • Arzneimittel zur Behandlung einiger Herzerkrankungen (Dexverapamil)
  • Arzneimittel, die das Herz angreifen können (5-Floururacil, Cyclophosphamid, Cisplatin
  • Bestimmte Zytostatika (Taxane)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck (Calciumkanalblocker)
  • Andere Arzneimittel, die Ihre Leber angreifen können
  • Lebendimpfstoffe
  • Arzneimittel, die das Knochenmark beeinflussen können (Sulfonamide, Chloramphenicol)
  • Arzneimittel zur Behandlung der Epilepsie (Antiepileptikum)
  • Arzneimittel zur Behandlung von schweren Schmerzen (Aminopyridinderivate)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Viruserkrankungen
  • Arzneimittel zur Vorbeugung der toxischen Wirkung von Anthracyclinen (Dexrazoxan)

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Weitere Hinweise:

  • Wenn Sie oder Ihr Partner mit axirubicin behandelt werden, muss während der Behandlung und für 6 Monate nach deren Ende eine wirksame Verhütungsmethode angewendet werden
  • Tritt während der Behandlung eine Schwangerschaft ein, wird einen genetische Beartung empfohlen
  • Die Behandlung mit axirubicin kann Unfruchtbarkeit verursachen. Männliche Patienten sollten daher vor der Behandlung von axirubicin eine Konservierung von Sperma in Betracht ziehen
  • Unter der Behandlung mit axirubicin kann Erbrechen und Übelkeit auftreten. Wenn Sie diese Symptome bei sich bemerken, nehmen Sie bitte nicht am Straßenverkehr teil und bedienen Sie keine gefährlichen Maschinen

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