Azur compositum - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Azur compositum 350 mg/50 mg/30 mg ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung von mäßigen starken Schmerzen, die nicht durch andere Schmerzmittel wie z. B. Paracetamol oder Ibuprofen alleine behandelt werden können, eingesetzt wird. Es enthält die drei Wirkstoffe Paracetamol aus der Gruppe der fiebersenkenden Schmerzmittel, Codeinphosphat-Hemihydrat aus der Gruppe der Opioid-Schmerzmittel und Coffein aus der Gruppe der Stimulanzien. Paracetamol wirkt schmerzstillend, fiebersenkend und blockiert die Bildung von Prostaglandinen, die an der Entstehung von Schmerzen, Fieber und Entzündungen beteiligt sind. Coffein wirkt stimulierend auf die Großhirnrinde, indem es Müdigkeit vermindert und die Leistungsfähigkeit anregt. Durch seine gefäßverengende Eigenschaft kann Coffein bei Kopfschmerzen und Migräne eingesetzt werden und unterstützt die schmerzlindernde Wirkung anderer Schmerzmittel. Codein setzt die Schmerzwahrnehmung und die Intensität der Schmerzempfindung herab. Außerdem lindert der Wirkstoff den Hustenreiz bei trockenem Husten durch Blockade des Hustenzentrums und durch Verdickung des Schleims in den Atemwegen.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Azur compositum 350 mg/50 mg/30 mg ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

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Anwendung von Azur compositum

Zu Therapiebeginn werden Erwachsenen und Kindern ab 12 Jahren (ab 43 kg) üblicherweise bis zu 4-mal täglich 1-2 Tabletten verordnet.

Die Höchstdosis richtet sich u.a. nach dem Körpergewicht des Patienten und darf bezogen auf den Paracetamol-Anteil der Azur compositum Tabletten 60 mg pro kg Körpergewicht und bezogen auf den Codein-Anteil 210 bis 240 mg (entsprechend 7-8 Tabletten) nicht überschreiten.

Ihr behandelnder Arzt wird daher die für Sie passende, individuelle maximale Tagesgesamtdosis festlegen.

Das Dosierintervall ist abhängig von der Symptomatik und der maximalen Tagesgesamtdosis und sollte 6 Stunden nicht unterschreiten.

Nehmen Sie die Tabletten zu einer festen Tageszeit mit einem Glas Wasser ein. Die Einnahme nach den Mahlzeiten kann zu einem verzögertem Wirkeintritt führen.

Azur compositum Tabletten sollen nicht länger als 3 Tage eingenommen werden. Wenn sich die Schmerzen nach 3 Tagen nicht bessern, halten Sie Rücksprache mit ihrem behandelnden Arzt.

Für andere Erkrankungen, wie z.B. Leber- und Nierenfunktionsstörungen, angeborenem vermehrtem Bilirubingehalt des Blutes (Gilbert-Syndrom oder Meulengracht-Krankheit), chronischem Alkoholgebrauch oder andere Altersgruppen werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird Ihr Arzt mit Ihnen besprechen.

Müdigkeit, leichte Kopfschmerzen und Übelkeit - Die häufigsten Nebenwirkungen

Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Müdigkeit
  • Leichte Kopfschmerzen
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Stuhlverstopfung

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Leichte Schläfrigkeit

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Azur compositum

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Schlafstörungen
  • Innere Unruhe
  • Ohrensausen (Tinnitus)
  • Kurzatmigkeit
  • Mundtrockenheit
  • Juckreiz
  • Hautrötungen
  • Hautausschlag
  • Nesselsucht

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Azur compositum 350 mg/50 mg/30 mg auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Verminderung der Blutplättchen oder der weißen Blutkörperchen
  • Schwere allergische Reaktion (einschließlich Stevens-Johnson-Syndrom)
  • Anstieg der Lebertransaminasen (Enzyme in der Leber)

In sehr seltenen Fällen wurden auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Verminderung oder Fehlen der Granulozyten
  • Verminderung der Zellen aller Blut bildenden Systeme
  • Verkrampfung der Muskulatur der Luftwege mit Atemnot (Analgetika-Asthma)
  • Überempfindlichkeitsreaktionen wie Schwellungen im Gesicht, Atemnot, Schweißausbruch, Übelkeit, Blutdruckabfll bis hin zum Schock
  • Gewichtszunahme

Häufigkeit nicht bekannt:

  • Tachykardie
  • Bauchschmerzen
  • Schwindelgefühl
  • Akute Bauchspeicheldrüsenentzündung

Bei Einnahme höherer Dosen können folgende Nebenwirkungen auftreten:

  • Blutdruckabfall
  • Ohnmaht
  • Atemdämpfung (bei Patienten mit erhöhten Hirndruck oder Kopfverletzungen)
  • Verschlechterung der Sehfäigkeit
  • Sehstörungen
  • Wasseransammlungen in der Lunge (Lungenödeme), insbesondere bei vorher bestehenden Lungenfunktionsstörungen

Vorsicht bei diesen Azur compositum-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Kurzatmigkeit
  • Juckreiz
  • Hautrötungen
  • Hautausschlag
  • Nesselsucht
  • Schwere allergische Reaktion (einschließlich Stevens-Johnson-Syndrom)
  • Verkrampfung der Muskulatur der Luftwege mit Atemnot (Analgetika-Asthma)
  • Überempfindlichkeitsreaktionen wie Schwellungen im Gesicht, Atemnot, Schweißausbruch, Übelkeit, Blutdruckabfall bis hin zum Schock
  • Atemdämpfung (bei Patienten mit erhöhten Hirndruck oder Kopfverletzungen)

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, brechen Sie die Einnahme von Azur compositum 350 mg/50 mg/30 mg sofort ab und halten Sie Rücksprache mit einem Arzt.

  • Verminderung der Blutplättchen oder der weißen Blutkörperchen
  • Anstieg der Lebertransaminasen (Enzyme in der Leber)
  • Verminderung oder Fehlen der Granulozyten
  • Verminderung der Zellen aller Blut bildenden Systeme
  • Tachykardie

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Azur compositum

Azur compositum 350 mg/50 mg/30 mg stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Kinder unter 12 Jahren
  • Allergie gegen Paracetamol, Coffein oder Codein oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels
  • Störung des Stoffwechsels der Leberzellen
  • Wenn sie kurz vor der Niederkunft stehen
  • Wenn bei Ihnen eine drohende Frühgeburt festgestellt wurde
  • Asthmaanfall
  • Lungenentzündung
  • Störung des Atemzentrums und der Atemfunktion
  • Behandlung von Schmerzen bei Kindern und Jugendlichen (0-18 Jahre) nach der Entfernung von Gaumenmandelns oder Rachenmandeln (Polypen) wegen eines obstruktiven Schlafapnoe-Syndroms
  • Wenn Sie wissen, dass Sie Codein sehr rasch zu Morphin verstoffwechseln
  • Abhängigkeit von Opioiden (u.a. Starke Schmerz- und Beruhigungsmittel)
  • Bewusstseinsstörungen
  • Zustände mit erhöhten Hirndruck
  • Ventilationsstörungen der Lunge durch eine chronische Bronchitis oder Asthma (bronchiale)
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • Herzrhythmusstörungen
  • Angststörungen

Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:

  • Monoaminoxidase (MAO)-Hemmer, z. B. Trancylpromin
  • Arzneimittel gegen Gicht, z. B. Probenecid
  • Schlafmittel, z. B. Phenobarbital
  • Antiepileptika, z. B. Phenytoin oder Carbamazepin
  • Arzneimittel gegen Tuberkulose, wie Rifampicin
  • Leberschädliche Arzneimittel, z. B. Imatinib
  • Arzneimittel, die die Magenentleerung verlangsamen
  • Mittel gegen Übelkeit, wie Metoclopramid und Domperidon
  • Mittel zur Senkung erhöhter Blutfettwerte, wie Colestyramin
  • Arzneimittel bei HIV-Infektionen, wie Zidovudin
  • Andere zentral dämpfende Arzneimittel
  • Trizyklische Antidepressiva
  • Schmerzmittel, wie Buprenorphin, Pentazocin oder nicht-steroidale Antiphlogistika
  • Leberstoffwechsel beeinflussende Arzneimittel, wie Cimetidin
  • Sympathomimetika
  • Thyroxin
  • Theophyllin
  • Arzneimittel vom Ephedrin-Typ
  • Orale Kontrazeptiva
  • Cimetidin
  • Disulfiram
  • Gyrasehemmer des Chinoloncarbonsäure-Typs

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Weitere Hinweise (zur Lagerung und Anwendung des Arzneimittels):

  • Um das Risiko einer Überdosierung zu minimieren, sollten keine anderen Arzneimittel zusätzlich angewendet werden, die Paracetamol oder Codeine enthalten

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