Beloc i.v. - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Beloc i.v. ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Notfallbehandlung und Klinikbehandlung bei zu schnellem Herzschlag oder zur Behandlung eines akuten Herzinfarktes eingesetzt wird. Es enthält den Wirkstoff Metoprolol tartrat und gehört zu der Gruppe Beta-Blocker. Der Wirkstoff senkt den Blutdruck. Um das zu erreichen, blockiert er im Körper die Bindungsstellen von Botenstoffen, so genannte Beta-Rezeptoren. Außerdem ist der Arzneistoff herzwirksam: Er drosselt die Anzahl der Schläge (Frequenz) und den Sauerstoffbedarf des Herzen – die übermäßige Herzarbeit wird vermindert.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Beloc i.v. ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

Inhalte

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Anwendung von Beloc i.v.

Die Gabe von Beloc i.v. ist nur für Notfälle und für die Klinikbehandlung vorgesehen. Die Dosierung sollte individuell- vor allem nach dem Behandlungserfolg- festgelegt werden.

Bei Patienten mit zu schnellem Herzschlag (Tachykardie) wird Beloc i.v wie folgt dosiert: Bei Patienten werden in der Regel zu Beginn 5 ml Beloc i.v. langsam intravenös injiziert. Bei unzureichendem Behandlungserfolg kann die Injektion mit der gleichen Dosierung in Intervallen von 5 bis 10 Minuten bis zum Wirkungseintritt bzw. bis zum Erreichen einer Gesamtdosis von 10 bis 15 ml Beloc i.v. wiederholt werden

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen, wie beispielsweise bei einer Akutbehandlung eines Herzinfarktes, werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird immer Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen.

Müdigkeit, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Müdigkeit
  • Schwindelgefühl
  • Kopfschmerzen

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Verstärkter Blutdruckabfall
  • Herzklopfen
  • Zu langsamer Herzschlag
  • Atemnot bei Belastung
  • Kältegefühl in Armen und Beinen

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Beloc i.v.

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Depressive Stimmung
  • Konzentrationsstörungen
  • Schlafstörungen
  • Schläfrigkeit
  • Verstärktes Träumen
  • Muskelkrämpfe
  • Erbrechen
  • Allergische Reaktionen
  • Rötung und Juckreiz der Haut
  • Übermäßiges Schwitzen
  • Missempfindungen
  • Überleitungsstörungen des Herzens
  • Verschlechterung einer Herzschwäche
  • Flüssigkeitseinlagerung im Körper (Ödeme)
  • Kardiogener Schock
  • Herzschmerzen
  • Allergischer Schnupfen

Es wurden in seltenen Fällen bei der Anwendung von Beloc i.v. auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Nervosität
  • Ängstlichkeit
  • Mundtrockenheit
  • Haarausfall
  • Muskelschwäche
  • Herzleistungsschwäche
  • Herzrhythmusstörungen
  • Bindehautentzündung
  • Verminderter Tränenfluss (dies ist beim Tragen von Kontaktlinsen zu beobachten)
  • Sehstörungen
  • Gereizte Augen
  • Latenter Diabetes mellitus entsteht
  • Verschlechterung eines bestehenden diabetes mellitus
  • Unterzuckerung
  • Libidostörungen
  • Potenzstörungen
  • Veränderte Leberfunktionswerte (erhöhte Werte an Transaminase, eines bestimmten Enzyms)

Es wurden in sehr seltenen Fällen bei der Anwendung von Beloc i.v. auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Verwirrtheit
  • Halluzinationen
  • Persönlichkeitsveränderungen
  • Gefühlsschwankungen
  • Gedächtnisstörungen
  • Erinnerungsschwierigkeiten
  • Erhöhte Lichtempfindlichkeit mit Ausschlag
  • Schuppenflechte
  • Verstärkung der Beschwerden bei Patienten mit peripheren Durchblutungsstörungen
  • Ohnmacht
  • Geschmacksstörungen
  • Hörstörungen
  • Hörstörungen
  • Ohrengeräusche (Tinnitus)
  • Gelenkschmerzen
  • Arthritis
  • Leberentzündung (Hepatitis)
  • Veränderte, reduzierte Anzahl an Blutplättchen
  • Reduzierte Anzahl an weißen Blutkörperchen

Nebenwirkungen mit unbekannter Häufigkeit:

  • Gewichtszunahme

Vorübergehende Nebenwirkungen, welche bei der Therapie von Beloc i.v. auftreten können:

  • Magen-Darmbeschwerden
  • Übelkeit
  • Leibschmerzen
  • Verstopfung
  • Durchfall

In Einzelfällen können folgende Nebenwirkungen auftreten:

  • Verschlechterung einer bestehenden Angina pectoris (Brustenge mit Brustschmerzen)

Vorsicht bei diesen Beloc i.v.-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Starker Blutdruckabfall
  • Zu langsamer Herzschlag
  • Herzstillstand
  • Herzrhythmusstörungen
  • Herzleitungsstörungen
  • Herzleistungsschwäche
  • Bronchialkrämpfe
  • Kardiogener Schock
  • Atembeschwerden
  • Erbrechen
  • Bewusstseinsstörungen
  • Generalisierte Krampfanfälle

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer Überdosierung sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Beloc i.v.

Beloc i.v. stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Bestehende, bekannte Allergien gegen die Inhaltsstoffe
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
  • Nierenfunktionsstörungen
  • Leberfunktionsstörungen
  • Ältere Patienten
  • Herzleistungsschwäche
  • Schock
  • Überleitungsstörungen des Herzens
  • Zu langsamer Herzschlag
  • Zu niedriger Blutdruck
  • Asthma bronchiale
  • Schwere periphere Durchblutungsstörungen
  • Zuckerkrankheit (Diabete mellitus)
  • Stark schwankende Blutzuckerwerte
  • Längeres, strenges Fasten und schwerer körperlicher Belastung
  • Nebennierenmarktumor
  • Patienten mit einer Schuppenflechte in der Eigen- oder Familiengeschichte

Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:

  • Arzneimittel zur Behandlung von Diabetes mellitus (Insulin oder andere orale Antidiabetika)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen (trizyklische Antidepressiva
  • Arzneimittel zur Behandlung von psychischen Erkrankungen (Phenothiazine)
  • Arzneimittel zur Behandlung der Angina pectoris (Nitroglycerin)
  • Arzneimittel, die zur Entwässerung führen (Diuretika)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck (Vasodilatatoren, Clonidin)
  • Calciumantagonisten wie Verapamil oder Diltiazem
  • Arzneimittel, welche die Wirkung des Sympathikus nachahmen (Noradrenalin, Adrenalin) und in Hustenmitteln, Nasentropfen oder Augentropfen enthalten sind
  • Betablocker zur Behandlung von Bluthochdruck (Metoprolol)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Tuberkulose (Rifampicin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Schmerzen, Fieber und Entzündungen (Indometacin)
  • Arzneimittel zur lokalen Schmerzstillung (Lidocain)
  • Narkotika
  • Arzneimittel zur Behandlung von Muskelverspannungen (Muskelrelaxantien)

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Weitere Hinweise (zur Handhabung des Arzneimittels, zur Lagerung des Arzneimittels…..)

  • Beloc i.v. sollte nicht während der Stillzeit angewendet werden
  • Während der Behandlung mit Beloc i.v. kann Müdigkeit, Übelkeit, Benommenheit und Schwindel auftreten. Wenn Sie diese Symptome bemerken, nehmen Sie bitte nicht am Straßenverkehr teil und bedienen Sie keine gefährlichen Maschinen

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