Bemfola - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Bemfola ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das bei Frauen zur Erhöhung der Fruchtbarkeit, durch Freisetzung eines Eisprunges oder Stimulierung der Follikelreifung (Eibläschen, die je eine Eizelle enthalten), eingesetzt wird. Bei Männern wird Bemfola angewendet um die Spermienproduktion anzuregen. Es enthält den Wirkstoff Follitropin alfa und gehört zu der Gruppe der Gonatropine. Follitropin alfa wirkt wie das im Körper gebildete follikelstimulierende Hormon (FSH). Dieses Hormon spielt eine wichtige Rolle bei der Fruchtbarkeit. Bei Frauen wird FSH für das Wachsen und Reifen der Follikel in den Eierstöcken benötigt. Bei Männern spielt FSH bei der Spermienbildung eine Rolle. Dadurch erhöht Bemfola die Fruchtbarkeit.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Bemfola ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

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Anwendung von Bemfola

Zu Therapiebeginn wird üblicherweise einmal täglich eine Dosis von 0,12 bis 0,25 ml verabreicht. Die Dosis kann alle 7 oder 14 Tage gesteigert werden, bis die gewünschte Wirkung erzielt wurde. Gegebenenfalls kann der Arzt entscheiden, die Dosis zu ändern. Die maximale Tagesdosis beträgt 0,375 ml bzw. 225 I.E. (Internationale Einheiten).

Bemfola ist zur Injektion direkt unter die Haut vorgesehen. Der Fertigpen sollte nur einmal verwendet und anschließend sicher entsorgt werden. Die Injektionslösung sollte nicht angewendet werden, wenn Schwebstoffe sichtbar sind oder die Lösung nicht klar ist. Die erste Injektion erfolgt unter Aufsicht eines Arztes. Die Injektion sollte jeden Tag ungefähr zur gleichen Uhrzeit durchgeführt werden.

Nach erfolgreichem Ansprechen auf Bemfola werden 24-48 h nach der letzten Bemfola-Injektion einmalig ein hCG (ein schwangerschaftserhaltendes Hormon) injiziert. Die beste Zeit für Geschlechtsverkehr ist am Tag der hCG-Injektion und am darauffolgenden Tag.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen, wie beispielsweise bei Männern, werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird Ihr Arzt mit Ihnen besprechen.

Kopfschmerzen, lokale Reaktionen an der Injektionsstelle, Eierstockzysten - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Kopfschmerzen
  • Lokale Reaktionen an der Injektionsstelle wie Schmerz, Rötung, Bluterguss, Schwellung und/oder Reizung
  • Eierstockzysten (mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume im Eierstockgewebe)

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Unterleibsschmerzen
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Unterleibskrämpfe
  • Völlegefühl
  • Anschwellen der Venen im Hodenbereich
  • Vergrößerung der Brustdrüsen, Akne oder Gewichtszunahme

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Bemfola

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

Laut Beipackzettel sind keine gelegentlichen Nebenwirkungen bekannt.

In sehr seltenen Fällen wurden auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Allergische Reaktionen wie Hautausschlag, Hautrötung, Nesselausschlag und Schwellungen im Gesicht mit Atembeschwerden
  • Verschlimmerung von Asthma

Vorsicht bei diesen Bemfola-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Unterleibsschmerzen mit Übelkeit und Erbrechen
  • Deutlich vergrößerte Ovarien, verminderte Urinproduktion, Gewichtszunahme, Atemprobleme und/oder Flüssigkeitsansammlung im Bauch- oder Brustraum
  • Verdrehung der Eierstöcke oder Blutgerinnsel
  • Schwerwiegende Gerinnungsstörungen, diese können Schmerzen im Brustkorb, Atemnot, Schlaganfall oder Herzinfarkt verursachen
  • Allergische Reaktionen wie Hautausschlag, Hautrötung, Nesselausschlag, Schwellung im Gesicht mit Atembeschwerden

Diese Symptome können u. a. Anzeichen eines normalen oder schweren Verlaufs eines ovariellen Überstimulationssyndroms ( =OHSS; Überentwicklung der Follikel und somit Entstehung von großen Zysten), OHSS Komplikationen oder allergische Reaktionen sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Bemfola

Bemfola stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Bei Überempfindlichkeit gegenüber der Inhaltsstoffe
  • Bei einem Tumor im Hypothalamus oder in der Hypophyse (bestimmte Regionen im Gehirn)
  • Als Frau: vergrößerte Eierstöcke oder Eierstockzysten unbekannter Ursache, vaginale Blutungen unbekannter Ursache, Eierstock-, Gebärmutter- oder Brustkrebs, bei einem Zustand der eine normale Schwangerschaft unmöglich macht wie z.B. Wechseljahre oder missgebildete Fortpflanzungsorgane
  • Als Mann: Bei einer Schädigung der Hoden, welche nicht geheilt werden kann
  • Porphyrie (Gruppe seltener Stoffwechselerkrankungen) als Vorerkrankung oder in der Familie vorkommend
  • Blutgerinnsel im Bein oder in der Lunge, ein Schlaganfall oder Herzinfarkt

Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:

  • Arzneimittel zur Förderung des Eisprungs z.B. hCG oder Clomifencitrat
  • Arzneimittel, welche die Konzentration der Sexualhormone verringern und einen Eisprung verhindern

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Weitere Hinweise (zur Lagerung und Anwendung des Arzneimittels):

  • Die Ursachen für die Unfruchtbarkeit sollten vor der Behandlung mit Bemfola mit einem Arzt abgeklärt werden
  • Einmal geöffnet, sollte Bemfola sofort injiziert werden
  • Vor der Anwendung des Fertigpens sollten Sie ihre Hände waschen und eine saubere Ablagefläche suchen
  • Das Risiko eines Ovariellen Überstimulationssyndrom (Überentwicklung der Follikel und somit Entstehung von großen Zysten) ist mit der Einnahme von Bemfola erhöht
  • Es besteht ein erhöhtes Risiko einer Schwangerschaft von mehr als einem Kind gleichzeitig (meist Zwillinge) und ein erhöhtes Risiko eine Fehlgeburt zu erleiden

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