Bendaplatin - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Bendaplatin ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung von Darmkrebs und zur Behandlung des metastasierten Dickdarm-/Mastdarmkrebses eingesetzt wird. Es enthält den Wirkstoff Oxaliplatin und gehört zu der Gruppe Alkylantien/ Zytostatika. Tumorzellen vermehren sich unkontrolliert und benötigen für diese Vermehrung eine funktionierende Zellteilung. Bei der Zellteilung werden die Erbgutstränge in der Zelle vervielfältigt und auf neue Tumorzellen aufgeteilt. Bendaplatin verknüpft diese DNA Stränge, durch eine Quervernetzung, miteinander und damit ist die Zellvermehrung der Tumorzelle gestört.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Bendaplatin ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

Inhalte

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Anwendung von Bendaplatin

Bendaplatin darf nur bei Erwachsenen Personen angewendet werden. Die Dosierung von Bendaplatin wird individuell für Sie festgelegt. Die Dosierung richtet sich nach Ihrer Körperoberfläche. Bendaplatin wird als langsame Injektion in Ihre Vene angewendet. Die Anwendungsdauer hierbei liegt zwischen 2 und 6 Stunden. Diese Behandlungen erhalten Sie alle 2 Wochen verabreicht.

Die Behandlung wird längstens 6 Monate nach der vollständigen operativen Entfernung des Tumors dauern

Bendaplatin wird zusammen mit 5-Fluorouracil oder Folinsäure angewendet.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen, wie beispielsweise bei Leberfunktionsstörungen oder Nierenfunktionsstörungen, werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird immer Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen.

Kribbeln oder Taubheitsgefühl in Fingern oder Zehen, Krämpfe - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Gefühl von Kribbeln oder Taubheit in den Fingern, den Zehen, um den Mund oder im Hals
  • Krämpfe
  • Fehl- oder Missempfindungen in Armen oder Beinen oder im Nasen-Rachenbereich
  • Unangenehme Empfindungen im Hals, insbesondere beim Schlucken
  • Kurzatmigkeit
  • Durchfall
  • Leichte Übelkeit
  • Erbrechen
  • Vorübergehende Verringerung der Anzahl der Blutzellen
  • Blutarmut
  • Verringerung der roten Blutkörperchen
  • Unnormale Blutungen
  • Blutergüsse
  • Häufige Infektionen
  • Beschwerden am Verabreichungsort während der Infusion
  • Fieber
  • Erhöhte Muskelspannung
  • Zittern
  • Leicht bis mittelstarke Müdigkeit
  • Schmerzen
  • Gewichtsveränderungen
  • Appetitlosigkeit
  • Geschmacksstörungen
  • Verstopfung
  • Kopfschmerzen
  • Rückenschmerzen
  • Entzündung der Nerven, die für die Muskelbewegungen zuständig sind
  • Nackensteifigkeit
  • Sprechstörungen
  • Entzündung der Schleimhäute und der Mundschleimhaut
  • Wunde Lippen oder Geschwüre im Mund
  • Bauchschmerzen
  • Unnormale Blutungen
  • Nasenbluten
  • Husten
  • Atembeschwerden
  • Allergische Reaktionen
  • Hautausschlag, der mit Rötung und Juckreiz eingehen kann
  • Leichter Haarausfall
  • Veränderung der Blutwerte, insbesondere derjenigen, die auf eine Störungen der Leberfunktion hinweisen

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Infektionen, bedingt durch eine Verminderung der weißen Blutkörperchen
  • Schwerwiegende Infektionen des Blutes
  • Fieber über 38 Grad
  • Magenverstimmung
  • Sodbrennen
  • Schluckauf
  • Hautrötung mit Hitzegefühl
  • Schwindel
  • Gesteigertes Schwitzen
  • Nagelerkrankungen
  • Hautabschuppung
  • Brustschmerzen
  • Lungenerkrankungen mit Schnupfen
  • Gelenkschmerzen
  • Knochenschmerzen
  • Schmerzen beim Wasserlassen
  • Veränderungen der Nierenfunktion
  • Veränderung der Häufigkeit des Harndrangs
  • Austrocknung des Körpers
  • Blutiger Urin
  • Blut im Stuhl
  • Venenentzündungen mit Beinschwellung
  • Verstopfung eines Blutgefäßes in der Lunge mit einem Blutgeinnsel
  • Bluthochdruck
  • Depressionen
  • Schlaflosigkeit
  • Bindehautentzündung
  • Verschlechtertes Sehvermögen
  • Verminderte Calciumspiegel im Blut
  • Stürze

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Bendaplatin

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Schwerwiegende Infektion des Blutes, die tödlich verlaufen kann
  • Störung der Darmpassage, infolge von Darmlähmung oder Darmverschluss
  • Nervosität

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Bendaplatin auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Vernarbungen und Verdickungen in der Lunge mit Atembeschwerden, die manchmal tödlich sein können
  • Dickdarmentzündung, die Bauchschmerzen oder Durchfall verursachen kann
  • Unerwartete Blutungen oder Blutergüsse aufgrund ausgedehnter Blutgerinnsel in den kleinen Blutgefäßen des Körpers, die tödlich sein können
  • Blut im Erbrochenen (teilweise mit kaffeebraunen Partikeln)
  • Nierenerkrankung, bei der Sie zu wenig Urin ausscheiden
  • Gefäßerkrankungen der Leber

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):

  • Entzündung der Blutgefäße
  • Autoimmunerkrankung
  • Schwerwiegende Infektion des Blutes
  • Zu niedriger Blutdruck
  • Krampfanfälle
  • Krampfartige Verengung des Kehlkopfes mit Atembeschwerden
  • Extreme Müdigkeit
  • Verminderte Anzahl an roter Blutkörperchen
  • Kurzatmigkeit
  • Erniedrigte Anzahl an Blutplättchen
  • Anomaler Herzrhythmus, der im EKG auftreten kann
  • Muskelschmerzen und Schwellungen in Kombination mit Schwäche
  • Fieber
  • Rotbrauner Urin
  • Bauchschmerzen
  • Übelkeit
  • Blutiges Erbrechen
  • Dunkler Stuhl (Teerstuhl)
  • Verringerte Durchblutung des Darms
  • Risiko einer neuen Krebserkrankung (Leukämie)
  • Herzinfarkt
  • Schmerzen und Enge in der Brust (Angina pectoris)
  • Speiseröhrenentzündung verbunden mit Schmerzen und Schluckbeschwerden

Vorsicht bei diesen Bendaplatin-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können.

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Hautausschlag
  • Juckreiz
  • Nesselsucht
  • Schluckbeschwerden
  • Schwellung von Gesicht, Lippen, Zunge oder anderen Körperteilen
  • Kurzatmigkeit
  • Pfeifende Atmung
  • Atembeschwerden
  • Extreme Müdigkeit
  • Anormales Auftreten blauer Flecke
  • Blutungen
  • Halsentzündungen
  • Anhaltende schwere Durchfälle oder Erbrechen
  • Erbrechen von Blut
  • Kaffeesatzartiges Erbrechen
  • Wunde Lippen oder Geschwüre im Mund
  • Trockener Husten
  • Husten mit Auswurf
  • Atembeschwerden
  • Rasseln beim Luftholen
  • Kopfschmerzen
  • Veränderte Hirnfunktionen
  • Krampfanfälle
  • Sehstörungen
  • Verschwommenes Sehen bis Sehverlust
  • Starke Kopfschmerzen
  • Verwirrung
  • Sehstörungen auf einem oder beiden Augen
  • Taubheits- oder Schwächegefühl im Gesicht, in Arm und Beinen
  • Erschlaffung der Gesichtsmuskulatur
  • Schwierigkeiten beim Gehen
  • Schwindel
  • Gleichgewichtsstörungen
  • Sprachstörungen

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer allergischen Reaktion, einer Infektion, einer Magen-Darmblutung, einer schwerwiegenden Lungenerkrankung, einer schwerwiegenden Erkrankung der Nerven oder eines Schlaganfalls sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Bendaplatin

Bendaplatin stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Bestehende, bekannte Allergien gegen Oxaliplatin und Milchprotein
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Verringerte Anzahl an Blutzellen
  • Kribbeln oder Taubheitsgefühl in Fingern oder Zehen
  • Schwierigkeiten beim Ausführen schwerwiegender Tätigkeiten
  • Nierenfunktionsstörungen
  • Allergische Reaktionen auf Cisplatin oder Carboplatin in der Vorgeschichte
  • Leberfunktionsstörungen
  • Bestehende Herzerkrankungen

Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:

  • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben, oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden

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Weitere Hinweise:

  • Es wird empfohlen, dass Sie während der Behandlung mit Bendaplatin nicht schwanger werden. Sie müssen deshalb eine wirksame Verhütungsmethode (wie Kondome) anwenden. Weibliche Patienten sollten während und bis vier Monate nach Beendigung der Behandlung geeignete Verhütungsmaßnahmen (wie Kondome oder die Antibabypille) anwenden
  • Wenn Sie während der Behandlung schwanger werden, müssen Sie sofort Ihren behandelnden Arzt informieren
  • Sie dürfen nicht stillen, wenn Sie mit Bendaplatin behandelt werden bzw. Sie müssen abstillen
  • Männlichen Patienten wird empfohlen, kein Kind während und bis zu 6 Monate nach der Therapie mit Bendaplatin zu zeugen und in dieser Zeit geeignete Verhütungsmaßnahmen (Kondome) anzuwenden
  • Oxaliplatin, der Wirkstoff von Bendaplatin, kann eine Unfruchtbarkeit hervorrufen, die dauerhaft sein kann. Männlichen Patienten sollte empfohlen werden, Sperma vor der Therapie konservieren zu lassen

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