Bendarabin - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Bendarabin ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung der chronisch-lymphatischen Leukämie, einer bestimmte Art von Blutkrebs, eingesetzt wird. Es enthält den Wirkstoff Fludarabin und gehört zu der Gruppe Nukleosid-Analoga. Fludarabin, der Wirkstoff von Bendarabin, ahmt die Bausteine der DNA nach und wird als falscher Bausteine in die DNa eingebaut. Die DNA kann durch diesen Einbau nicht abgelesen werden. Dadurch ist ein weiteres Krebswachstum verzögert oder gehemmt, denn der Tumor ist auf eine funktionierende Zellteilung angewiesen. Bendarabin hemmt die Zellteilung bei Tumorzellen.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Bendarabin ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

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Anwendung von Bendarabin

Bendararbin wird Ihnen ausschließlich von erfahrenen Ärzten und medizinischem Personal verabreicht.

Bendarabin ist eine Lösung, die Ihnen als Injektion in eine Vene verabreicht wird. Die Dauer der Infusion mit Bendarabin beträgt in der Regel 30 Minuten. Bendarabin 50 mg wird einmal täglich an 5 aufeinander folgenden Tagen verabreicht.

Die Dosierung von Bendarabin wird individuell für Sie festgelegt. Zur Findung der richtigen Dosierung bezieht man sich auf die individuellen Körperoberflächen der Patienten. Die Behandlungsdauer mit Bendarabin hängt davon ab, wie erfolgreich Ihre Behandlung ist und wie gut Sie Bendarabin vertragen. Bei Auftreten von Nebenwirkungen (siehe unten) kann der Beginn des nächsten Zyklus verschoben werden.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen, wie beispielsweise bei Kindern,  werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird immer Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen.

Schwerwiegende Infektionen, Atembeschwerden, Husten mit oder ohne Fieber - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Infektionen (einige schwerwiegend)
  • Infektionen aufgrund eines unterdrückten Immunsystems
  • Infektionen der Lunge
  • Atembeschwerden
  • Husten mit oder ohne Fieber
  • Erhöhte Neigung zu Blutergüssen
  • Blutungen aufgrund einer verringerten Anzahl von Blutplättchen
  • Verringerung der weißen Blutkörperchen
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Krankheitsgefühl
  • Übelkeit
  • Müdigkeit
  • Starke Abgeschlagenheit
  • Schwäche

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Andere Blutkrebserkrankungen
  • Erkrankung des roten Knochenmarks mit Beeinträchtigung der Blutzellbildung
  • Starker Appetitverlust
  • Gewichtsverlust
  • Taubheit oder Schwäche in Armen und Beinen
  • Sehstörungen
  • Entzündungen der Mundschleimhaut
  • Hautausschlag
  • Schwellung aufgrund einer Flüssigkeitseinlagerung ins Gewebe (Ödeme)
  • Entzündung der Schleimhäute im Verdauungstrakt vom Mund bis zum After
  • Schüttelfrost
  • Allgemeines Unwohlsein

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Bendarabin

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Autoimmunerkrankung (Erkrankung, die sich gegen den eigenen Körper richtet)
  • Tumorauflösungssyndrom
  • Verwirrtheit
  • Lungenschädigung
  • Vernarbungen auf der Lunge (Lungenfibrose)
  • Entzündung des Lungengewebes
  • Kurzatmigkeit
  • Blutungen im Magen und Darm
  • Veränderte Werte der Leber- und Bauchspeicheldrüsenenzyme

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Bendarabin auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Erkrankungen des Lymphsystems aufgrund einer Virusinfektion
  • Koma
  • Krampfanfälle
  • Erregung
  • Erblindung
  • Entzündung oder Schädigung des Sehnervs
  • Herzversagen
  • Herzrhythmusstörungen
  • Hautkrebs
  • Rötung, Entzündung, Bläschenbildung und Ablösung der Haut

Vorsicht bei diesen Bendarabin-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können.

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Husten
  • Schmerzen in der Brust mit oder ohne Fieber
  • Ungewöhnliche Blutergüsse
  • Starke Blutungen nach einer Verletzung
  • Häufigere Infektionen
  • Reaktionen der Haut- und/ oder Schleimhäute mit Rötung, Entzündung, Bläschenbildung der Haut
  • Spürbarer Herzschlag
  • Schmerzen in der Seite
  • Blut im Urin
  • Weniger Harnabgabe

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer Lungenentzündung, einer Verminderung der weißen Blutkörperchen, einer allergischen Reaktion, einer Herzerkrankung oder eines Tumorzerfalls sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Bendarabin

Bendarabin stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Bestehende, bekannte Allergien gegen die Inhaltsstoffe
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
  • Patienten über 65 Jahre
  • Schwerwiegende Nierenprobleme
  • Verminderung der roten Blutkörperchen (Blutarmut, falls dies bekannt ist)
  • Schlechte Funktion des Knochenmarks
  • Bestehendes Unwohlsein
  • Verfärbter Urin
  • Veränderungen der Haut
  • Verminderung der Blutzellen (falls dies bekannt ist)
  • Sehstörungen, die während der Behandlung auftreten
  • Stammzellentherapie, die erfolgen soll
  • Hautkrebs

Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:

  • Andere Arzneimittel zur Behandlung einer Krebserkrankung (Pentostatin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Blutgerinnungsstörungen (Dipyridamol)
  • Arzneimittel zur Behandlung einer chronisch-lymphatischen Leukämie (Cytarabin)

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Weitere Hinweise:

  • Fortpflanzungsfähige Männer und Frauen müssen während und mindestens 6 Monate nach der Behandlung wirksame empfängnisverhütende Maßnahmen einhalten (Kondome)
  • Während der Behandlung mit Bendarabin darf nicht gestillt werden/ muss abgestillt werden
  • Während der Behandlung mit Bendarabin kann Müdigkeit, Schwindel und Benommenheit auftreten, wenn diese Symptome bei Ihnen auftreten, nehmen Sie bitte nicht am Straßenverkehr teil und bedienen Sie keine gefährlichen Maschinen
  • Bendarabin 50 mg enthält Natrium, es ist nahezu “natriumfrei”

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