Benperidol - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Benperidol ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung von Sinnestäuschungen, Erregungszuständen, Wahnvorstellungen und bestimmten Formen euphorischer Verstimmung eingesetzt wird. Es enthält den Wirkstoff Benperidol und gehört zu der Gruppe Neuroleptika. Benperidol wirkt vorwiegend sedierend und antipsychotsich.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Benperidol ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice

Inhalte

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Anwendung von Benperidol

Zu Therapiebeginn wird üblicherweise 1-mal täglich 1 Tablette Benperidol zu 10 mg verordnet. Es kann sein, dass Ihr Arzt Ihnen zu Beginn der Behandlung oder beim Auftreten bestimmter akuter Krankheitszeichen eine andere Dosis verordnet. Hierzu stehen Präparate mit geeigneter Dosierung zur Verfügung. Bei höheren Dosierungen kann die Tagesdosis auf mehrere Einzeldosen verteilt werden. Die Dosis von Benperidol  kann auf höchstens 4-mal täglich je 1 Tablette gesteigert werden.

Nehmen Sie die Tabletten, während einer Mahlzeit, mit einem Glas Wasser ein.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen, wie beispielsweise bei älteren Patienten, werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird immer Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen.

Muskelverspannungen, Störungen des Bewegungsablaufes, krampfartiges Herausstrecken der Zunge - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Muskelverspannungen
  • Störungen des Bewegungsablaufes
  • Krampfartiges Herausstrecken der Zunge
  • Verkrampfung der Schlundmuskulatur
  • Schiefhals
  • Kiefermuskelkrämpfe
  • Blickkrämpfe
  • Versteifung der Rückenmuskulatur
  • Zittern
  • Steifigkeit
  • Bewegungsdrang
  • Unfähigkeit, ruhig zu sitzen
  • Müdigkeit

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Kreislaufstörungen
  • Blutdruckabfall beim Übergang Liegen ins Stehen
  • Beschleunigung des Herzschlags insbesondere zu Beginn der Behandlung
  • Veränderungen im EKG
  • Herzrhythmusstörungen
  • Gewichtsabnahme
  • Erhöhung des Blutzuckerspiegels
  • Ausbleiben der Monatsblutung
  • Absonderung von Milch aus der Brust
  • Brustvergrößerung
  • Abnahme der sexuellen Erregbarkeit
  • Potenzstörungen

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Benperidol

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Schwindel
  • Antriebslosigkeit
  • Kopfschmerzen
  • Depressive Verstimmungen insbesondere bei Langzeittherapie
  • Anzeichen von Verwirrtheit
  • Hohes Fieber
  • Muskelstarre
  • Störungen des vegetativen Nervensystems
  • Herzjagen
  • Bluthochdruck
  • Bewusstlosigkeit
  • Störungen des Bewegungsablaufs (hochdosierte und langandauernde Therapie)
  • Unwillkürliche Bewegungen im Kiefer- und Gesichtsbereich (hochdosierte und langandauernde Therapie)
  • Unwillkürliche Bewegungen von Armen und Beinen (hochdosierte und langandauernde Therapie)
  • Vorübergehende Leberfunktionsstörungen
  • Blutbildungsstörungen
  • Allergische Reaktionen
  • Juckreiz der Haut

Es wurden in seltenen Fällen bei der Anwendung von Benperidol auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

Laut Beipackzettel sind keine seltenen Nebenwirkungen bekannt.

Es wurden in sehr seltenen Fällen bei der Anwendung von Benperidol auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Leberentzündung meist verbunden mit Abflussstörungen der Galle

Nebenwirkungen mit unbekannter Häufigkeit:

  • Blutgerinnsel in den Venen
  • Schwellung, Rötungen und Schmerzen in den Beinen
  • Blutgerinnsel, die über die Blutbahn in die Lunge gelangen und dort Brustschmerzen sowie Schwierigkeiten beim Atmen verursachen können

Vorsicht bei diesen Benperidol-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Muskelkrämpfe im Mund- und Gesichtsbereich
  • Muskelkrämpfe an Armen und Beinen
  • Fieber über 40 Grad Celsius
  • Muskelstarre
  • Anstieg des Enzyms Kreatin-Kinase im Blut und Harn

Diese Symptome können u. a. Anzeichen eines malignen Neuroleptika-Syndroms oder von speziellen Muskelkrämpfen sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Benperidol

Benperidol stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Bestehende, bekannte Allergien gegen die Inhaltsstoffe
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Ältere Patienten
  • Demenz
  • Erhöhtes Schlaganfallrisiko
  • Vorübergehende Verringerung der Blutversorgung des Gehirns
  • Venöse Thrombosen bei Ihnen oder eines nahen Verwandten, jetzt oder in der Vergangenheit
  • Morbus Parkinson
  • Schwere Unverträglichkeitserscheinungen nach einer früheren Einnahme von Neuroleptika
  • Akute bestehende Vergiftung durch Alkohol, Schmerzmittel (Opioide), Schlafmittel oder Psychopharmaka
  • Leberschädigungen
  • Geschwüre (wie Brusttumore)
  • Niedriger Blutdruck
  • Blutdruckabfall beim Übergang Liegen ins Stehen
  • Krankhaft traurige Verstimmung
  • Erkrankungen der blutbildenden Organe
  • Überfunktion der Schilddrüse
  • Hirnorganische Veränderungen
  • Epilepsie
  • Kaliummangel
  • Verlangsamter Herzschlag
  • Herzerkrankungen (Veränderungen im EKG erkennbar)

Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:

  • Arzneimittel zur Behandlung von Schmerzen
  • Arzneimittel zur Behandlung von Schlafstörungen
  • Arzneimittel zur Behandlung von Unruhe
  • Arzneimittel zur Behandlung von Allergien
  • Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen (Lithiumhaltige Präparate)
  • Arzneimittel zur Behandlung von bakteriellen Infektionen (Polypeptid-Antibiotika wie Capreomycin, Colistin A oder Polymyxin B)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck
  • Arzneimittel zur Behandlung eines Alkoholmissbrauchs (Disulfiram)
  • Arzneimittel zur Behandlung der Parkinson-Krankheit (Levodopa)
  • Mittel zur Diagnostik bzw zur Behandlung von bestimmten Hormonstörungen
  • Notfallarzneimittel zur Behandlung eines anaphylaktischen Schocks (Adrenalin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie (Carbamazepin, Phenobarbital, Phenytoin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Tuberkulose (Rifampicin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen (Metoclopramid)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck (Methyldopa)
  • Anticholinergika zur Behandlung der Parkinson-Krankheit (Atropin, benzatropin, Trihexyphenidyl)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (Antiarrhytmika)
  • Arzneimittel zur Behandlung einer Malaria-Infektion
  • Arzneimittel zur Behandlung psychischer Erkrankungen
  • Arzneimittel, die den Kaliumspiegel senken können (harntreibende Arzneimittel wie Diuretika)

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Weitere Hinweise (zur Handhabung des Arzneimittels, zur Lagerung des Arzneimittels…..)

  • Während der Anwendung von Benperidol sollten Sie möglichst keinen Alkohol konsumieren, da dies zur Verstärkung der Alkoholwirkung und zur Blutdrucksenkung führen kann
  • Durch die gleichzeitige Einnahme von Tee oder Kaffee sowie durch Rauchen kann es zu einer Abschwächung der Wirkung von Benperidol kommen
  • Benperidol kann, besonders in den ersten Tagen der Behandlung, Ihr Reaktionsvermögen und Ihre Verkehrstüchtigkeit einschränken. Wenn Sie sich müde, benommen oder schwindlig fühlen, nehmen Sie bitte nicht am Straßenverkehr teil und bedienen Sie keine gefährlichen Maschinen

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