Benzatrexat - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Benzatrexat ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung von unterschiedlichen Krebserkrankungen eingesetzt wird. Dazu zählen Es enthält den Wirkstoff Methotrexat und gehört zu der Gruppe Folsäureantagonisten/ Zytostatika. Der Wirkstoff Methotrexat hindert Zellen daran zu wachsen, indem er die Bildung von Erbinformationen (Desoxyribonukleinsäure-DNA) behindert. Dies betrifft vor allem schnell wachsende Zellen, wie Krebszellen. Weiterhin unterdrückt Methotrexat das körpereigene Immunsystem und hat entzündungshemmende Eigenschaften.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Benzatrexat ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

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Anwendung von Benzatrexat

Benzatrexat wird individuell für Sie dosiert. Die Dosierung von Benzatrexat richtet sich hierbei nach Ihrer individuellen Körperoberfläche. Benzatrexat wird Ihnen ausschließlich von medizinischen Personal und erfahrenen Ärzten/ Ärztinnen verabreicht.

Bei Benzatrexat handelt es sich um einen Lösung, die Ihnen in eine Vene, über eine Infusion, verabreicht wird. Bei einer guten Prognose der Krebstherapie wird die Methotrexat nach 7-tägiger Pause wiederholt.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen, wie beispielsweise bei schlechter Prognose, bei intramuskulärer Anwendung oder bei Leberfunktionsstörungen,  werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird immer Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen.

Verminderung der weißen Blutkörperchen, der roten Blutkörperchen, Entzündungen und Geschwüre im Mund-Rachenraum - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Verminderte Anzahl der weißen Blutkörperchen
  • Verminderte Anzahl an roten Blutkörperchen
  • Entzündungen und Geschwüre im Mund-oder Rachenraum
  • Übelkeit und Erbrechen (vor allem in den ersten 24 bis 48 Stunden nach der Gabe von Bendatrexat)
  • Bauchschmerzen  (vor allem in den ersten 24 bis 48 Stunden nach der Gabe von Bendatrexat)
  • Appetitlosigkeit  (vor allem in den ersten 24 bis 48 Stunden nach der Gabe von Bendatrexat)
  • Verschlechterung der Kreatininwerte als Anzeichen einer Nierenfunktionsstörung
  • Anstieg der Leberwerte, des Enzyms alkalische Phosphatase oder des roten Blutfarbstoffes (Bilirubin)

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Hemmung der Neubildung von Knochenmarkszellen im roten Knochenmark
  • Starker Abfall der weißen Blutkörperchen
  • Abfall der Zahl der roten Blutkörperchen
  • Abfall der Anzahl aller Blutzellen
  • Kopfschmerzen
  • Müdigkeit
  • Benommenheit
  • Entzündung der kleinen Luftröhrenäste bin hin zu den kleinen Luftbläschen der Lunge, die zum Tode führen können
  • Durchfall
  • Hautausschlag
  • Juckreiz
  • Hautrötungen
  • Gürtelrose

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Benzatrexat

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Schwindel
  • Verwirrtheit
  • Krampfanfälle
  • Krankhafte Hirnveränderungen
  • Krankhafte Veränderungen der Hirnsubstanz
  • Halbseitige Lähmung
  • Bindegewebige Umwandlungen der Lunge
  • Geschwüre des Magen-Darmtraktes
  • Blutungen
  • Entzündungen der Bauchspeicheldrüse
  • Nierenschädigung
  • Nierenversagen
  • Entzündungen und Geschwüre im Bereich der Harnblase zum Teil mit Blut im Urin
  • Blasenentleerungsstörungen
  • Verminderte Harnausscheidung
  • Zu wenig Harnausscheidung
  • Schmerzhaftes Wasserlassen
  • Haarausfall
  • Quaddelbildung der Haut
  • Vermehrte Lichtempfindlichkeit der Haut nach Sonneneinstrahlung
  • Verstärkte Pigmentierung der Haut
  • Schwere, allergische Hautreaktionen
  • Herpesähnliche Hautausstülpung
  • Wundheilungsstörungen
  • Gelenkschmerzen
  • Muskelschmerzen
  • Osteoporose
  • Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
  • Entzündungen infolge von geschwächtem Immunsystem, die tödlich verlaufen kann
  • Lungenentzündung
  • Bösartige Lymphome
  • Entzündungen der Blutgefäße
  • Missbildung des Fötus
  • Haut- oder Schleimhautschwellung
  • Luftnot
  • Herzjagen
  • Blutdruckabfall bis hin zum Kreislaufkollaps
  • Allergische Entzündung der Blutgefäße
  • Fieber
  • Häufigere Infektionen
  • Entzündungen im Bereich der Scheide
  • Depressionen

Es wurde in seltenen Fällen und bei sehr seltenen Fällen bei der Anwendung von Benzatrexat auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Zu niedriger Blutdruck
  • Flüssigkeitsansammlung zwischen den Herzbeutelblättern
  • Behinderung der Herzfüllung durch Erguss im Herzbeutel
  • Herzbeutelentzündung
  • Blutarmut mit Vergrößerung der roten Blutkörperchen
  • Blutarmut aufgrund einer gestörten Blutbildung
  • Vermehrung einer bestimmten Art der weißen Blutkörperchen (eosinophile Granulozyten)
  • Verminderung der Anzahl einer bestimmten Art der weißen Blutkörperchen
  • Erkrankungen der Lymphknoten
  • Unkontrollierte Vermehrung der Lymphzellen
  • Lähmung
  • Sprachstörungen
  • Ungewöhnliche Sinneswahrnehmungen
  • Geschmacksveränderungen
  • Missempfinden oder Kribbeln auf der Haut von Armen und Beinen
  • Muskelschwäche
  • Hirnhautentzündung
  • Sehstörungen
  • Verschwommenes Sehen
  • Bindehautentzündung
  • Vorübergehende Erblindung
  • Sehverlust
  • Schwellungen um die Augenhöhe
  • Lidrandentzündung
  • Tränende Augen
  • Erhöhte Lichtempfindlichkeit
  • Entzündungen im Rachenbereich
  • Chronische- verengende Lungenerkrankungen
  • Asthma mit Beschwerden beim Ausatmen, Husten und Atemnot
  • Krankhafte Veränderungen im Lungenfunktionstest
  • Lungenentzündung
  • Darmentzündung
  • Zahnfleischentzündung
  • Blutiger Stuhlgang
  • Bluterbrechen
  • Erhöhter Harnsäuregehalt im Serum
  • Erhöhte Harnstoff- oder Kreatinin werte im Serum
  • Vermehrung stickstoffhaltiger Proteinstoffwechselprodukte im Blut
  • Blut im Urin
  • Vermehrte Eiweißausscheidung im Urin
  • Akne
  • Hautgeschwüre
  • Knötchenbildung der Haut
  • Kleinflächige Hautblutungen
  • Verstärkte Pigmentierung der Nägel
  • Nagelablösung
  • Zunahme von Rheumaknoten
  • Auftreten von Furunkeln an verschiedenen Körperstellen
  • Erweiterung der kleinen Blutgefäße in der Haut
  • Nagelfalzentzündung
  • Knochenbrüche durch Belastung
  • Blutvergiftung
  • Infektionen durch pilze, Bakterien oder Viren
  • Tumorzerfall mit Stoffwechselveränderungen
  • Verschluss von Gefäßen durch Blutgerinnsel
  • Thrombose
  • Fehlgeburt
  • Tod des ungeborenen Kindes
  • Verminderung der Antikörper im Blut
  • Leberschädigung
  • Akute Leberentzündung
  • Akuter Leberzerfall
  • Leberversagen
  • Reaktivierung einer chronischen Lungenentzündung
  • Menstruationsstörungen
  • Gestörte Eizellbildung oder Spermienbildung
  • Impotenz
  • Unfruchtbarkeit
  • Verlust des sexuellen Interesse
  • Verminderung der Spermienzahl
  • Störungen des weiblichen Zyklus
  • Scheidenausfluss
  • Vergrößerung der männlichen Brustdrüse
  • Stimmungsschwankungen
  • Vorübergehende Wahrnehmungsstörungen

Folgende Nebenwirkungen können auftreten, wenn Benzatrexat direkt in den Liquorraum injiziert wird:

  • Entzündungen der Spinnwebenhaut
  • Kopfschmerzen
  • Rückenschmerzen
  • Nackensteifigkeit
  • Fieber
  • Entzündungen des Rückenmarks
  • Unvollständige Lähmung der Gliedmaßen
  • Querschnittslähmungen
  • Verwirrtheit
  • Reizbarkeit
  • Schläfrigkeit
  • Störungen im Bewegungsablauf
  • Demenz
  • Krampfanfälle
  • Koma
  • Schädigung des Zentralnervensystems, die tödlich sein können
  • Entzündungen des Gehirns
  • Krankhafte Hirnveränderungen, eventuell mit Todesfolge

Folgende Nebenwirkungen können bei intramuskulärer Injektionen auftreten:

  • Brennendes Gefühl an der Einstichstelle
  • Sterile Abszessbildung an der Einstichstelle
  • Untergang von Fettgewebe an der Einstichstelle

Vorsicht bei diesen Benzatrexat-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Schwellung des Gesichts, der Lippen, der Zunge oder des Rachens
  • Verengung der Atemwege
  • Atemprobleme
  • Atemnot
  • Starker Blutdruckabfall hin hin zum Kreislaufkollaps
  • Juckreiz am gesamten Körper
  • Schluckbeschwerden
  • Verminderung weißer Blutkörperchen
  • Verminderung der Blutplättchen
  • Hemmung der Blutbildung im roten Knochenmark
  • Schleimhautentzündung
  • Entzündungen der Mundschleimhaut
  • Mundgeschwüre
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Geschwüre im Magen-Darmbereich
  • Blutungen im Magen-Darmtrakt
  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Krampfanfälle

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer allergischen Reaktion oder einer Überdosierung sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Benzatrexat

Benzatrexat stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Bestehende, bekannte Allergien gegen die Inhaltsstoffe
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
  • Akute Infektionen
  • Entzündungen der Mundschleimhaut
  • Geschwüre des Magen-Darmtraktes
  • Leberfunktionsstörungen
  • Nierenfunktionsstörungen
  • Funktionsstörungen des blutbildenden Systems
  • Immunmangelkrankheiten (eingeschränkte Funktion des körpereigenen Abwehrsystems)
  • Flüssigkeitsansammlungen in Körperhöhlen
  • Durchfall
  • Bluterbrechen
  • Schwarzfärbung des Stuhls
  • Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
  • Tumorzerfall
  • Begleitende Strahlentherapie
  • Leberschädigungen
  • Verschiedene Arten  von Leukämien
  • Lungenfunktionsstörungen
  • Hautreaktionen
  • Impfungen mit Lebendimpfstoffen

Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:

  • Narkosemittel
  • L-Asparaginase (Enzym)
  • Arzneimittel zur Behandlung erhöhter Blutcholesterinspiegel (Cholestyramin)
  • Gleichzeitige Gabe eines Erythrozytenkonzentrats
  • Präparate, die Folsäure enthalten
  • Arzneimittel zur Behandlung von Entzündungen (Glucocorticoide)
  • Arzneimittel, die das Immunsystem unterdrücken (Mercaptopurin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Diabetes (orale Antidiabetika)
  • Arzneimittel zur Behandlung bakterieller Infektionen (Penicillin oder Sulfonamid)
  • Arzneimittel zur Behandlung einer Epilepsie (Phenytoin)
  • Arzneimittel zur Behandlung einer Magensäureüberproduktion (Omeprazol, Esomeprazol, Pantoprazol)
  • Arzneimittel, die Vitamin A enthalten (Retinoide)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Lungenerkrankungen (Theophyllin)
  • Andere Arzneimittel zur Behandlung einer Krebserkrankung (Cisplatin)
  • Eine bestimmte Art von Antibiotika, die in die Proteinbiosynthese der Erreger eingreifen (Chloramphenicol)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Schmerzen und Entzündungen (Antiphlogistika)

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Weitere Hinweise:

  • Während der behandlung mit Benzatrexat können Müdigkeit, Schwindel oder Erbrechen auftreten. Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, nehmen Sie bitte nicht am Straßenverkehr teil und bedienen Sie keine gefährlichen Maschinen
  • Benzatrexat wirkt erbgutschädigend, wenn Sie einen kinderwunsch haben, sollten Sie vor Behandlungsbeginn eine genetische Beratungsstelle aufsuchen
  • Frauen im gebärfähigen Alter dürfen während der Behandlung und 3 Monate danach nicht schwanger werden und müssen deshalb wirksame Verhütungsmethoden anwenden (Kondome)

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