Betadorm D - Nebenwirkungen und Erfahrungen
Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz
Betadorm-D 50 mg ist ein rezeptfreies Medikament, das zur zur Kurzzeitbehandlung von Schlafstörungen bei Erwachsenen eingesetzt wird. Es enthält den Wirkstoff Diphenhydraminhydrochlorid und gehört zu der Gruppe der antiallergischen Wirkstoffe. Der Wirkstoff blockiert Bindungsstellen im Körper für einen bestimmten Botenstoff, genannt Histamin. Über diese Blockade unterdrückt er eine durch das Histamin ausgelöste Gefäßerweiterung und vermehrte Durchblutung kleinster Haargefäße (Kapillaren). Außerdem bekämpft er über den selben Mechanismus Übelkeit und wirkt beruhigend und schlaffördernd
Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Betadorm-D 50 mg ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.
Inhalte
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Anwendung von Betadorm D
Zu Therapiebeginn wird üblicherweise 1-mal täglich 1 Tablette zu 50 mg verordnet.
Nehmen Sie die Tabletten unzerkaut abends ca. 30 min vor dem Schlafengehen mit einem Glas Wasser ein.
Nach der Einnahme sollte eine ausreichende Schlafdauer von 7-8 Stunden gewährleistet sein. Die Dauer der Behandlung sollte so kurz wie möglich sein. Sie sollte im Allgemeinen nur wenige Tage betragen und 2 Wochen nicht überschreiten.
Für andere Altersgruppen oder Erkrankungen, wie z.B. eingeschränkte Leber- und/oder Nierenfunktion oder ältere und geschwächte Patienten werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird immer Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen.
Sedierung, Schläfrigkeit, Benommenheit - Die häufigsten Nebenwirkungen
Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.
Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:
- Sedierung (übermäßige Beruhigung bzw. Dämpfung des Bewusstseins)
- Schläfrigkeit
1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:
- Benommenheit und Konzentrationsstörungen während des Folgetages, insbesondere nach unzureichender Schlafdauer
- Schwindelgefühl
- Muskelschwäche
- Kopfschmerzen
- Sehverschlechterungen
- trockener Hals
- Mundtrockenheit
- Übelkeit
- Erbrechen
- Durchfall
- Schmerzen im Oberbauch
- Verstopfung
- Sodbrennen
- Störungen bei der Entleerung der Harnblase
- Kraftlosigkeit
Gelegentliche Nebenwirkungen bei Betadorm D
1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:
- Verwirrtheitszustände
- Reizbarkeit
- Nervosität
- Schlaflosigkeit
- Tinnitus
- Ausschlag
Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Betadorm 50 mg auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:
- Veränderungen des Blutbildes
- Überempfindlichkeitsreaktionen
- Gelbsucht
- Ruhe- und Rastlosigkeit
- Angst
- Zittern
- Schlafstörungen
Nebenwirkungen mit unbekannter Häufigkeit:
- Halluzinationen
- Koordinationsstörungen
- Krampfanfälle
- Sensibilitätsstörungen
- Schleiersehen
- Erhöhung des Augeninnendruckes
- Blutdrucksenkung
- Herzklopfen
- Herzrasen
- Verlängerung des QT-Intervalls im EKG
- Beschwerden in der Brust
- trockene Nasenschleimhaut
- Oberbauchbeschwerden
- Juckreiz
- Nesselsucht
- erhöhte Lichtempfindlichkeit der Haut
- Harnverhaltung
Vorsicht bei diesen Betadorm D-Nebenwirkungen
Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können.
Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:
- Juckreiz
- Nesselsucht
- Blutdrucksenkung
- Herzklopfen
- Herzrasen
- Verlängerung des QT-Intervalls im EKG
- Beschwerden in der Brust
- Krampfanfälle
Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer schweren allergischen Reaktion sein.
Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.
Besondere Warnhinweise bei Betadorm D
Betadorm-D 50 mg stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:
- Schwangerschaft und Stillzeit
- Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
- Eingeschränkte Leber- und/oder Nierenfunktion
- Ältere und geschwächte Personen
- Allergie gegen Diphenhydramin, andere Antihistaminika oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels
- Wenn Sie einen akuten Asthma-Anfall haben
- Wenn Sie an grünem Star (Engwinkelglaukom) leiden
- Wenn Sie bestimmte Geschwülste des Nebennierenmarks (Phäochromozytom) aufweisen
- Wenn Sie an einer Vergrößerung der Vorsteherdrüse mit Restharnbildung leiden
- Wenn Sie an einer Harnverhaltung leiden
- Wenn Sie Epilepsie haben
- Wenn Sie einen Kalium- und/oder Magnesiummangel haben
- Wenn Sie einen verlangsamten Herzschlag (Bradykardie) haben
- Wenn Sie bestimmte Herzerkrankungen (angeborenes QT-Syndrom oder andere klinisch bedeutsame Herzschäden, insbesondere Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße, Erregungsleitungsstörungen, Arrhythmien) haben
- Wenn Sie gleichzeitig Alkohol trinken
- wenn Sie chronische Lungenerkrankungen, bestimmte Atemwegserkrankungen wie ein Emphysem, chronische Bronchitis oder Asthma haben
- wenn Sie an einer Verengung des Magenausgangs (Pylorusstenose) leiden
- wenn Sie eine Störung des unteren Schließmuskels der Speiseröhre (Achalasie) haben
Wechselwirkung mit anderen Arzneimitteln
- Arzneimittel, die ebenfalls bestimmte Erregungsleitungsstörungen im Herzen hervorrufen (Verlängerung des QT-Intervalls im EKG)
- Arzneimittel, die ebenfalls Diphenhydramin enthalten, einschließlich solchen, die äußerlich angewendet werden
- zentral dämpfende Arzneimittel, wie Schlaf-, Beruhigungs-, Schmerz- oder Narkosemittel, angstlösende Mittel (Anxiolytika)
- Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen oder Anfallsleiden (Antiepileptika)
- Atropin
- Biperiden
- trizyklische Antidepressiva oder Monoaminooxidase-Hemmer
- blutdrucksenkende Arzneimittel
- Arzneimittel, die bestimmte Erregungsleitungsstörungen im Herzen hervorrufen können (Verlängerung des sogenannten QT-Intervalls im EKG), z. B. Mittel gegen Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika Klasse IA oder III)
- bestimmte Antibiotika (z. B. Erythromycin)
- Malaria-Mittel
- Mittel gegen Allergien bzw. Magen-/ Darmgeschwüre (Antihistaminika)
- Mittel zur Behandlung spezieller geistig-seelischer Erkrankungen (Neuroleptika)
- Arzneimittel, die zu einem Kaliummangel führen können (z. B. bestimmte harntreibende Mittel)
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Weitere Hinweise
bei wiederholter Einnahme von Schlafmitteln über einen längeren Zeitraum kann es zu einem Verlust an Wirksamkeit kommen, weil
- die Einnahme von Betadorm-D zu Erregbarkeit führen kann
- die Einnahme von Betadorm-D oder anderen Schlafmitteln zur Entwicklung von körperlicher und seelischer Abhängigkeit führen kann
Das Risiko einer Abhängigkeit steigt mit der Dosis und der Dauer der Behandlung. Auch bei Patienten mit Alkohol-, Arzneimittel- oder Drogenabhängigkeit in der Vorgeschichte ist dieses Risiko erhöht.
Durch plötzliches Absetzen können vorübergehend wieder Schlafstörungen auftreten. Deshalb sollten Sie die Behandlung durch schrittweise Verringerung der Dosis beenden
Betadorm-D 50 mg beeinträchtigt die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr. Das Gleiche gilt für das Bedienen von Werkzeugen oder Maschinen sowie die Ausübung gefahrvoller Tätigkeiten.
Auch am Folgetag können sich Restmüdigkeit und beeinträchtigtes Reaktionsvermögen noch nachteilig auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Arbeiten mit Maschinen auswirken, vor allem nach unzureichender Schlafdauer bzw. im Zusammenwirken mit Alkohol.
Während der Anwendung von Betadorm-D dürfen Sie keinen Alkohol trinken, da hierdurch die Wirkung von Diphenhydramin in nicht vorhersehbarer Weise verändert und verstärkt wird.
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