Betaisodona - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Betaisodona Salbe  ist ein rezeptfreies Medikament, das als Antiseptikum zur wiederholten, zeitlich begrenzten Behandlung von geschädigter Haut, wie Druckgeschwüren, Unterschenkelgeschwüren, oberflächlichen Wunden und Verbrennungen eingesetzt wird. Zudem findet es Anwendung bei infizierten und superinfizierten Hautkrankheiten. Es enthält den Wirkstoff Povidon-Iod und gehört zu der Gruppe der Antiseptika und Desinfektionsmittel.  In der Salbe findet sich neben Hilfsstoffen das Povidon-Iod, das sich aus einem Trägermolekül und Iod zusammensetzt. Aus diesem Zusammenschluss löst sich verzögert elementares Iod ab. Dieses freie Iod ist die wirksame Komponente der Salbe und zeigt desinfizierende Eigenschaften gegenüber Bakterien, Viren und Pilzen. Durch die fortlaufend verzögerte Freisetzung des Iods, wird eine konstante Wirksamkeit (auch in der Zeit zwischen den Applikationen) erzielt.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Betaisodona Salbe ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

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Anwendung von Betaisodona

Betaisodona Salbe ist ausschließlich zur äußerlichen Anwendung bestimmt.

Betaisodona Salbe wird ein bis mehrmals täglich gleichmäßig auf die zu behandelnde Stelle aufgetragen. Falls erforderlich, kann daraufhin ein Verband angelegt werden.

Solange Anzeichen einer Infektion oder einer deutlichen Infektionsgefährdung bestehen, sollte die Behandlung fortgeführt werden. Falls es erneut zu einer Infektion nach Absetzen der Salbe kommt, kann die Therapie wieder begonnen werden.

Falls die Salbe eine zunehmende Entfärbung der braunen Farbe aufweist, sollte diese nicht weiter angewendet werden, da diese Veränderung auf eine nachgelassene Wirkung hinweist.

Die Betaisodona Salbe kann im Allgemeinen (aufgrund ihrer fettfreien Eigenschaft) mit warmen Wasser und Seife aus Textilien ausgewaschen werden. Hartnäckige Flecken können mit Ammoniak (Salmiakgeist) oder Fixiersalz (Natriumthiosulfat) behandelt werden.

Ist eine Schilddrüsenszintigraphie geplant, sollte diese erst nach mindestens 1-2 Wochen nach Absetzen der Povidon-Iod-Therapie erfolgen.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen  werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird immer Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen.

Häufige Nebenwirkungen bei Betaisodona

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

Laut Beipackzettel sind keine sehr häufigen Nebenwirkungen bekannt.

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

Laut Beipackzettel sind keine häufigen Nebenwirkungen bekannt.

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Betaisodona

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

Laut Beipackzettel sind keine gelegentlichen Nebenwirkungen bekannt.

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Betaisodona Salbe auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Überempfindlichkeitsreaktionen
  • Kontaktdermatitis mit Symptomen, wie Hautrötung, kleine Bläschen auf der Haut und Juckreiz

Vorsicht bei diesen Betaisodona-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Magenschmerzen
  • Magenkrämpfe
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Austrocknung des Körpers
  • Blutdruckabfall mit (langanhaltender Kollapsneigung)
  • Blutungsneigung der Schleimhäute oder der Nieren
  • Bläuliche Verfärbung der Haut- und Schleimhäute
  • Nierenschädigung
  • Harnproduktionsverminderung (< 100 ml/ d)
  • Missempfindungen der Haut
  • Fieber
  • Lungenödem
  • Schilddrüsenüberfunktion mit Symptomen, wie schnellerer Herzschlag (Tachykardie), Unruhe, Zittern und Kopfschmerzen

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer Iod-Vergiftung sein. Die Symptome wurden bei einer Aufnahme von über 10 g Povidon-Iod berichtet.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, brechen Sie die Einnahme von Betaisodona Salbe sofort ab und halten Sie Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Betaisodona

Betaisodona Salbe  stellt eine Kontraindikation bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Neugeborene mit einem Geburtsgewicht unter 1500 g
  • Neugeborene und Säuglinge unter 6 Monaten
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • Manifeste Schilddrüsenerkrankungen
  • Dermatitis herpetiformis Duhring mit Symptomen wie Bläschenbildung/ Papelbildung der Haut an Ellenbogen, Knie, Kreuzbein und Gesäß, Juckreiz und Brennen der betroffenen Hautstellen
  • Vor und nach einer Radio-Iod-Anwendung

Betaisodona Salbe  stellt bei langer (über 14 Tagen) und großflächiger Anwendung (über 10 handflächengroße Areale) ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Patienten mit gutartigen und milde ausgeprägten Vergrößerungen der Schilddrüse
  • Patienten nach Schilddrüsenerkrankungen
  • Prädisponierte Patienten mit eigenständigen Geschwülsten des Schleimhaut- und Drüsengewebes
  • Ungesteuerte Produktion von Schilddrüsenhormonen unabhängig des Bedarfs
  • Ältere Personen
  • Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
  • Mütter mit einer ausgeprägten Iod-Resorption
  • Schwangerschaft und Stillzeit

Die oberhalb genannten Patientengruppen sollten nicht nur während, sondern auch bis zu 3 Monaten nach Absetzen der Therapie auf Frühsymptome einer möglichen Schilddrüsenüberfunktion achten und gegebenenfalls die Schilddrüsenfunktion überwachen.

Betaisodona Salbe kann unter folgenden Umständen zu Wechselwirkungen führen:

  • Blut- und Eiterbestandteile (können die Wirksamkeit von Povidon-Iod herabsetzen)
  • Gleichzeitige Anwendung mit:
    • enzymatischen Wundbehandlungsmitteln
    • Wasserstoffperoxid
    • Taurolidin
    • Silberhaltige Desinfektionsmittel
    • Silberhaltige Wundauflagen
    • Quecksilberhaltigen Desinfektionsmittel (eine der Behandlung kurzfristig nachfolgende Therapie mit Betaisodona wird nicht empfohlen)
    • Antiseptika auf Octenidin-Basis (eine der Behandlung kurzfristig nachfolgende Therapie mit Betaisodona auf denselben oder benachbarten Arealen wird nicht empfohlen)
  • Gleichzeitige Therapie mit Lithium

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Betaisodona Salbe kann folgende Diagnostika beeinflussen und eine Untersuchung bzw. Therapie unmöglich machen:

  • Toluidin und Guajakharz zur Hämoglobin- oder Glucosebestimmung im Stuhl oder Urin
  • Schilddrüsenszintigraphie
  • Protein-Bound-Iodine-Bestimmung (PBI)
  • Radio-Iod-Diagnostik

Die Aufnahme eines Szintigramms sollte erst 1-2 Wochen nach dem Absetzen der Povidon-Iod-Behandlung erfolgen.

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