Bicalutamid - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Bicalutamid ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung von einem bösartigen Prostatakarzinom eingesetzt wird. Es enthält den gleichnamigen Wirkstoff Bicalutamid und gehört zu der Gruppe Antiandrogene. Der Wirkstoff Bicalutamid gehört zur Gruppe der Antiandrogene und wird zur Behandlung von Prostatakrebs eingesetzt. Bicalutamid hemmt die Wirkung der männlichen Sexualhormone indem es an die entsprechenden Andockstellen (Rezeptoren) bindet. Dadurch kommt es zu einer Senkung der Androgenspiegel. Das fehlende hormonelle Wachstumssignal führt zu einer Hemmung des Wachstums hormonabhängiger Tumorzellen.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Bicalutamid  ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

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Anwendung von Bicalutamid

Erwachsenen Männern sowie älteren Patienten werden 3 Filmtabletten Bicalutamid täglich verordnet. Die Einnahme von diesen 3 Filmtabletten sollte gleichzeitig erfolgen.

Im Rahmen der Monotherapie sollte Bicalutamid ohne Unterbrechung 2 Jahre oder bis zum Stillstand/Rückgang der Erkrankung angewendet werden.

Bicalutamid Tabletten werden im Ganzen geschluckt und dürfen nicht zerkaut oder zerbissen werden.

Nehmen Sie die Tabletten zu einer festen Tageszeit mit einem Glas Wasser ein. Sie können problemlos unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen, wie beispielsweise bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen oder in Anwendung im Rahmen einer Kombinationstherapie, werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird immer Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen.

Spannungsgefühl in den Brüsten, Schmerzen in der Brust, Brustwachstum beim Mann - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Spannungsgefühl der Brüste
  • Schmerzen in der Brust mit Brustwachstum beim Mann
  • Schwäche
  • Kraftlosigkeit
  • Flüssigkeitsansammlung im Gewebe (Ödeme)
  • Schwindel
  • Bauchschmerzen
  • Verstopfung
  • Übelkeit
  • Ausschlag
  • Blutarmut
  • Hitzewallungen
  • Blut im Urin

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Gewichtszunahme
  • Beckenschmerzen
  • Potenzstörung
  • Impotenz
  •  Allgemeine Schmerzen
  • Schüttelfrost
  • Brustschmerzen
  • Schläfrigkeit
  • Durchfall
  • Verdauungsstörungen
  • Blähungen
  • Leberschäden
  • Gelbfärbung der Haut und der Augen (Gelbsucht)
  • Veränderungen im Blutbild hinsichtlich Enzymwerten
  • Schwitzen
  • Nachwachsen von Haaren
  • Haarausfall
  • Trockene Haut
  • Juckreiz
  • Zuckerkrankheit (Diabetes)
  • Appetitlosigkeit
  • Herzinfarkt (über Todesfälle wurde berichtet)
  • Herzschwäche
  • Vermindertes sexuelles Interesse
  • Depression

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Bicalutamid

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Kopfschmerzen
  • Nackenschmerzen
  • Rückenschmerzen
  • Schlaflosigkeit
  • Mundtrockenheit
  • Magen-Darmbeschwerden
  • Erhöhung des Blutzuckers
  • Gewichtsverlust
  • Überempfindlichkeitsreaktionen
  • Schwellung des Gesichts, der Lippen, der Zunge oder des Rachens
  • Verengung der Atemwege
  • Atemprobleme
  • Atemnot
  • Starker Blutdruckabfall
  • Juckreiz am gesamten Körper
  • Lungenerkrankungen mit Atemnot (über Todesfälle wurde berichtet)
  • Nächtliches Wasserlassen

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Bicalutamid auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Erbrechen
  • Leberversagen (über Todesfälle wurde berichtet)
  • Lichtempfindlichkeit der Haut
  • Zu geringe Anzahl an Blutplättchen
  • Brustenge mit Schmerzen (Angina pectoris)
  • Herzrhythmusstörungen
  • Unspezifische EKG-Veränderungen

Vorsicht bei diesen Bicalutamid-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Schwellung des Gesichts, der Lippen, der Zunge oder des Rachens
  • Verengung der Atemwege
  • Atemprobleme
  • Atemnot
  • Starker Blutdruckabfall
  • Juckreiz am gesamten Körper

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer allergischen Reaktion sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Bicalutamid

Bicalutamid stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Bestehende, bekannte Allergien gegen die Inhaltsstoffe
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Frauen
  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
  • Leberfunktionsstörungen
  • Nierenfunktionsstörungen
  • Veränderungen im EKG

Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:

  • Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (Chinidin, Disopyramid, Amiodaron, Sotalol)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Schmerzen (Methadon)
  • Arzneimittel zur Behandlung von bakteriellen Infektionen (Antibiotika wie Moxifloxacin)
  • Arzneimittel zur Behandlung psychischer Erkrankungen (Antipsychotika)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Angst und Schlafstörungen  (Midazolam)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Allergien (terfenadin, Astemizol, Cisaprid)
  • Arzneimittel zur Unterdrückung des Immunsystems (Ciclosporin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck oder Angina pectoris (Calciumkanalblocker)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen (Ketoconazol)
  • Arzneimittel zur Blutgerinnung (Warfarin)

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Weitere Hinweise:

  • Während der Behandlung mit Bicalutamid sind Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen unwahrscheinlich

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