Bosulif - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Bosulif ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung erwachsener Patienten mit chronischer myeloischer Leukämie mit nachgewiesenen Philadelphia- Chromosom eingesetzt wird. Es enthält den Wirkstoff Bosutinib und gehört zu der Gruppe Tyrosinkinasehemmer. Der Wirkstoff Bosutinib gehört zu den Proteinkinase-Hemmern und hemmt bestimmte Enzyme, die so genannten Tyrosinkinasen, die auf Leukämiezellen vorkommen und die Zellen dazu anregen, sich unkontrolliert zu vermehren. Durch die Hemmung dieser Enzyme trägt Bosutinib dazu bei, die Zellteilung und damit auch die Vermehrung und die Ausbreitung von Leukämiezellen bei einer chronisch myeloischen Leukämie (CML) zu kontrollieren.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Bosutinib ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

Inhalte

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Anwendung von Bosulif

Die empfohlene Dosis beträgt 400 mg 1-mal täglich.  Die empfohlene Dosis für Patienten, bei denen vorherige Arzneimittel zur Behandlung von CML entweder nicht gewirkt haben oder nicht geegnet sind, beträgt 500 mg 1-mal täglich. Nehmen Sie die Bosulif Tabletten morgens mit einer Mahlzeit ein. Bosulif Tabletten werden im Ganzen geschluckt und dürfen nicht zerkleinert werden. Nehmen Sie hierzu die Tabletten mit einem Glas Wasser ein.

Das Präparat ist nicht dosisgleich teilbar.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen, wie beispielsweise bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen, werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird immer Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen.

Abnahme von Blutzellen, Durchfall, Erbrechen - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig.. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Abnahme der Anzahl der Blutplättchen, roten Blutzellen und weißer Blutkörperchen
  • Durchfall
  • Erbrechen
  • Magenschmerzen
  • Übelkeit
  • Fieber
  • Schwellungen an Händen, Füßen und Gesicht
  • Abgeschlagenheit
  • Müdigkeit
  • Schwäche
  • Atemwegsinfektion
  • Entzündungen im Nasen-Rachenbereich
  • Veränderungen in den Blutwerten
  • Verminderter Appetit
  • Gelenkschmerzen
  • Rückenschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Hautausschlag, der jucken und den ganzen Körper betreffen kann
  • Husten
  • Kurzatmigkeit

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Niedrige Anzahl an Blutzellen
  • Magenreizung
  • Magenblutung
  • Darmblutung
  • Brustkorbschmerzen
  • Schmerzen
  • Toxische Leberschädigung
  • Eingeschränkte Leberfunktion
  • Lebererkrankung
  • Lungenentzündung
  • Grippe
  • Bronchitis
  • Herzrhythmusstörungen, die zu Ohnmacht, Schwindelgefühl und Herzklopfen führen können
  • Erhöhung des Blutdrucks
  • Hohe Kaliumkonzentrationen im Blut
  • Geringe Phosphatkonzentrationen im Blut
  • Übermäßiger Verlust von Körperflüssigkeiten
  • Muskelschmerzen
  • Gefühl von Schwindel
  • Veränderungen des Geschmackssinns
  • Akutes Nierenversagen
  • Nierenversagen
  • Beeinträchtigung der Nierenfunktion
  • Flüssigkeitsansammlungen in der Lunge
  • Flüssigkeitsansammlungen um das Herz
  • Ohrgeräusche (Tinnitus)
  • Jucken
  • Nesselsucht
  • Akne
  • Lichtempfindlichkeitsreaktionen

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Bosulif

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Fieber im Zusammenhang mit niedriger Anzahl weißer Blutkörperchen
  • Akute Entzündung der Bauchspeicheldrüse
  • Lebensbedrohliche allergische Reaktionen
  • Flüssigkeitsansammlungen in der Lunge
  • Atemschwäche
  • Unnormal hoher Blutdruck in den Lungenarterien
  • Hautrötung
  • Entzündung des Herzbeutels
  • Senkung einer Anzahl an Granulozyten (bestimmte Art der weißen Blutzellen)

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Bosulif auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Schwere Hauterkrankung
  • Schuppiger, abschälender Hautausschlag

Vorsicht bei diesen Bosulif-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Blutungen
  • Fieber
  • Schnelle Entwicklung von blauen Flecken
  • Juckreiz
  • Gelbliche Verfärbung der Haut oder der Augen (Gelbsucht)
  • Dunkler Urin
  • Schmerzen oder Beschwerden im rechten Oberbauch und Fieber
  • Magenschmerzen
  • Sodbrennen
  • Durchfall
  • Verstopfung
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Veränderungen im EKG
  • Ohnmacht
  • Unregelmäßiger Herzschlag
  • Auftreten einer Hepatitis-B-Infektion
  • Blasenbildender Hautausschlag
  • Verletzungen der Schleimhäute an Mund und Lippen
  • Schwellung des Gesichts, der Lippen, der Zunge oder des Rachens
  • Verengung der Atemwege
  • Atemprobleme
  • Atemnot
  • Starker Blutdruckabfall

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer Bluterkrankung, einer Lebererkrankung, von Magen-Darmerkrankungen, einer Herzerkrankung, einer Hepatitis-B- Reaktivierung, einer schweren Hautreaktion oder einer schweren allergischen Reaktion sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Bosulif

Bosulif stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Bestehende, bekannte Allergien gegen die Inhaltsstoffe
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
  • Leberprobleme wie Leberinfektion oder Leberentzündung
  • Durchfall
  • Erbrechen
  • Blutgerinnungsstörungen
  • Aktuelle Infektionen
  • Flüssigkeitsansammlungen im Körper (Ödeme)
  • Herzerkrankungen
  • Herzrhythmusstörungen
  • Nierenfunktionsstörungen
  • Wenn Sie in der Vergangenheit eine Hepatitis-B- Infektion hatten oder möglicherweise derzeit haben
  • Probleme mit der Bauchspeicheldrüse
  • Schwerwiegender Hautausschlag
  • Schmerzen in de Flanken
  • Blut im Urin
  • Verringerung der Urinmenge

Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:

  • Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen (Ketoconazol, Itraconazol, Voriconazol, Posaconazol und Fluconazol)
  • Arzneimittel zur Behandlung von bakteriellen Infektionen (Clarithromycin, Telithromycin, Erythromycin oder Ciprofloxacin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen (Nefazodon)
  • Arzneimittel zur Senkung des Bluthochdrucks (mibefradil, Diltiazem oder Verapamil)
  • Arzneimittel zur Behandlung von HIV-Infektionen (Ritonavir, Lopinavir, Indinavir, Nelfinavir, Saquinavir, Atazanavir, Amprenavir, Fosamprenavir Darunavir, Efavirenz, Etavirin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Hepatitis-C-Infektionen (Boceprevir und Telaprevir)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen (Aprepitant)
  • Arzneimittel zur Behandlung einer bestimmten Art von Blutkrebs (Imatinib)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Lungenkrebs (Crizotinib)
  • Arzneimittel zur Behandlung der Tuberkulose (Rifampicin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie (Phenytoin, Carbamazepin)
  • Arzneimittel zur Senkung des Blutdrucks, entstanden in der Lunge (Bosentan)
  • Arzneimittel gegen leichte depressiven Erkrankungen (johanniskrauthaltige Präparate)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Schlafstörungen (Modafinil)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Herzerkrankungen (Amiodaron, Disopyramid, Procainamid, Chinidin, Sotalol)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Malaria-Infektionen (Chloroquin und Halofantrin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Schizophrenie (Haloperidol)
  • Arzneimittel zur Anregung der Milchbildung (Domperidon)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Schmerzen (Methadon)
  • Antibabypille

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Weitere Hinweise:

  • Es kann sein, dass Sie während der Einnahme von Bosulif empfindlicher gegenüber der Sonnen oder UV-Strahlen werden. Es ist wichtig, die dem Sonnenlicht ausgesetzten Hautbereiche abzudecken und Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor zu verwenden

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