Boxagrippal - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

BoxaGrippal ist ein rezeptfreies Medikament, das zur Behandlung einer Schleimhautschwellung von Nase und Nebenhöhlen verbunden mit Kopfschmerzen, Fieber und erkältungsbedingten Schmerzen eingesetzt wird. Es enthält die beiden Wirkstoffe Ibuprofen aus der Gruppe der nichtsteroidalen antientzündlichen Arzneimittel (NSAIDs) und Pseudoephedrinhydrochlorid aus der Gruppe der Vasokonstriktoren der Sympathomimetika. NSAIDs wirken schmerzlindernd, fiebersenkend und entzündungshemmend. Diese Effekte beruhen auf der Hemmung der Cyclooxygenase (COX-1 und COX-2) und der daraus folgenden Hemmung der Prostaglandinsynthese. Prostaglandine sind verantwortlich für Fieber, Schmerzen und Entzündungen. Vasokonstriktoren bewirken durch deren gefäßverengende Wirkung ein Abschwellen der Nasenschleimhaut und eine Erleichterung der Atmung.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit BoxaGrippal ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

Inhalte

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Anwendung von Boxagrippal

Zu Therapiebeginn wird Erwachsenen und Jugendlichen ab 15 Jahren üblicherweise 1-4 mal täglich 1 Tablette Boxagrippal, zu 200 mg Ibuprofen / 30 mg Pseudoephedrinhydrochlorid, verordnet.

Nehmen Sie die Tabletten, falls erforderlich alle 6 Stunden, mit einem Glas Wasser, vorzugsweise zu den Mahlzeiten, ein.

Dieses Arzneimittel ist nur zur kurzzeitigen Anwendung bestimmt. Sie sollten die niedrigste Dosis über den kürzesten zur Behandlung Ihrer Beschwerden erforderlichen Zeitraum nehmen. Nehmen Sie BoxaGrippal ohne ärztlichen Rat nicht länger als 5 Tage ein.

Entzündungshemmende Mittel/Schmerzmittel wie Ibuprofen können mit einem geringfügig erhöhten Risiko für einen Herzanfall oder Schlaganfall einhergehen, insbesondere bei Anwendung in hohen Dosen. Überschreiten Sie die empfohlene Dosis oder Behandlungsdauer nicht.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen, wie beispielsweise bei stärker ausgeprägten Symptomen von Schleimhautschwellung der Nase und Nebenhöhlen, werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird immer Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen.

Verdauungsbeschwerden, Bauchschmerzen, Übelkeit - Die häufigsten Nebenwirkungen

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

Laut Beipackzettel sind keine sehr häufigen Nebenwirkungen bekannt.

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Verdauungsstörungen
  • Bauchschmerzen
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Blähungen
  • Durchfall
  • Verstopfung

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Boxagrippal

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Schlafstörungen
  • Unruhe
  • Reizbarkeit
  • Müdigkeit
  • Sehstörungen
  • Geschwüre im Magen-Darm-Bereich, manchmal mit Blutungen und Durchbruch
  • Verschlimmerung von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (z. B. Colitis und Morbus Crohn)
  • Hautausschläge

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von BoxaGrippal auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Tinnitus
  • Nierengewebsschädigungen

Vorsicht bei diesen Boxagrippal-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Leuchtend roter Stuhl
  • Schwarzer Stuhlgang (Teerstuhl)
  • Bluterbrechen
  • Erbrochenes, das aussieht wie Kaffeesatz
  • Schwere Hautausschläge
  • Schälen der Haut
  • Abschuppen oder Bläschenbildung der Haut
  • Schwellungen im Gesicht
  • Ungeklärtes pfeifendes Atemgeräusch
  • Kurzatmigkeit
  • Neigung zu blauen Flecken
  • DRESS-Syndrom, Symptome: Hautausschlag, Fieber, geschwollene Lymphknoten und eine Zunahme von Eosinophilen (einer Form der weißen Blutkörperchen)
  • Generalisierte Hautrötung verbunden mit Pusteln
  • Nierengewebsschädigungen

Diese Symptome können u. a. Anzeichen von Magen-Darm-Blutungen oder einer schweren allergischen Reaktionen bzw. Hautreaktionen sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, brechen Sie die Einnahme von BoxaGrippal sofort ab und halten Sie Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Boxagrippal

BoxaGrippal stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren
  • Allergie gegen Ibuprofen, Pseudoephedrinhydrochlorid oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels
  • Wenn bei Ihnen früher eine allergische Reaktion oder Asthma, Hautausschlag, eine juckende, laufende Nase oder eine Gesichtsschwellung aufgetreten sind, nachdem Sie dieses Arzneimittel, Ibuprofen, Acetylsalicylsäure oder ähnliche Arzneimittel eingenommen haben
  • Asthma
  • Wenn bei Ihnen in der Vorgeschichte Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüre aufgetreten sind oder es im Zusammenhang mit einer vorherigen Behandlung mit NSAIDs (Ibuprofen, Acetylsalicylsäure oder ähnliche Arzneimittel) zu Magen-Darm-Blutungen gekommen ist
  • Wenn Sie Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes hatten oder haben (wie z. B. Zwerchfellbruch, Magen-Darm-Blutungen, Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüre)
  • Wenn Sie an einer schweren Leber- oder Nierenerkrankung leiden
  • Wenn Sie Herzprobleme haben (wie z. B. Erkrankungen der Herzkranzgefäße, Herzschwäche, Brustschmerzen)
  • Herzinfarkt erlitten
  • Bypass Operation
  • Unzureichend kontrollierter Bluthochdruck
  • Schlaganfall
  • Krampfanfälle in der Vorgeschichte
  • Ungeklärte Störungen der Blutbildung
  • Erhöhter Augeninnendruck Engwinkel-Glaukom
  • Beschwerden beim Wasserlassen, infolge von Prostataproblemen
  • Systemischen Lupus erythematodes
  • Periphere arterielle Verschlusskrankheit (Durchblutungsstörungen in den Beinen oder Füßen aufgrund verengter oder verschlossener Arterien)
  • Mini Schlaganfall
  • Transitorische ischämischer Attacke  (TIA)
  • Bluthochdruck
  • Zuckerkrankheit (Diabetes)
  • Hoher Cholesterinspiegel
  • Herzerkrankungen oder Schlaganfälle in Ihrer Familienvorgeschichte
  • Raucher
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • Laktoseunverträglichkeit

Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkung  auftreten:

  • Gefäßverengende Arzneimittel (Vasokonstriktoren), die zur Behandlung einer Nasenschleimhautschwellung eingenommen oder direkt in der Nase angewendet werden (z. B. Arzneimittel mit den Wirkstoffen Phenylpropanolamin, Phenylephrin, Ephedrin, Xylometazolin oder Oxymetazolin) oder Methylphenidat
  • Arzneimittel gegen Depressionen, wie nichtselektive Monoamin-Oxidase-Hemmer (MAO-Inhibitoren, z. B. Tranylcypromin), Lithium, selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer
  • Arzneimittel, die gerinnungshemmend wirken (d. h. das Blut verdünnen/die Blutgerinnung verhindern, z. B. Acetylsalicylsäure, Warfarin, Ticlopidin, Phenprocoumon, Clopidogrel)
  • Arzneimittel, die hohen Blutdruck senken (ACE-Hemmer wie z. B. Captopril, Betablocker wie z. B. Atenolol-haltige Arzneimittel, Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten wie z. B. Losartan)
  • Thrombozytenaggregationshemmer
  • Andere NSAIDs einschließlich hoch dosierter Acetylsalicylsäure
  • Herzglykoside (z. B. Digoxin)
  • Kortikosteroide (z. B. Cortison)
  • Heparin-Injektionen
  • Methotrexat in hoher Dosierung (mehr als 20 mg pro Woche)
  • Antibiotika vom Chinolon-Typ
  • Ciclosporin
  • Tacrolimus
  • Trimethoprim
  • Arzneimittel gegen Migräne (einschließlich Mutterkornalkaloide)
  • Zidovudin (ein Arzneimittel zur Behandlung von HIV/AIDS)
  • Zubereitungen, die Ginkgo biloba enthalten.

Dies gilt auch, wenn Sie diese in den letzten 14 Tagen angewendet haben.

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Sie sollten dieses Boxagrippal nur dann anwenden, wenn Sie sowohl eine verstopfte Nase als auch Schmerzen oder Fieber haben. Wenn bei Ihnen nur eine dieser Beschwerden vorliegt, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt oder Apotheker über eine Behandlung nur mit Einzelsubstanzen. Wenden Sie sich an Ihren Arzt, wenn Sie sich nach 5 Tagen nicht besser oder gar schlechter fühlen.

Nach der Einnahme von Pseudoephedrinhydrochlorid kann es während einer Operation zu einer akuten Blutdrucksteigerung kommen. Setzen Sie deshalb die Behandlung mit BoxaGrippal Erkältungstabletten einige Tage vor einem geplanten chirurgischen Eingriff ab und informieren Sie Ihren Narkosearzt (Anästhesisten) bzw. Zahnarzt darüber.

BoxaGrippal Erkältungstabletten können zu Schwindel und/oder verschwommenem Sehen führen (mögliche Nebenwirkungen von Ibuprofen); die Fähigkeit zum Führen eines Fahrzeugs und zum Bedienen von Maschinen kann daher vorübergehend eingeschränkt sein.

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