Cabergolin - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Cabergolin ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung einer erhöhten Prolaktinkonzentration im Blut, zur Verhinderung der Bildung von Muttermilch und zur Behandlung der Parkinsonkrankheit eingesetzt wird. Es enthält den gleichnamigen Wirkstoff Cabergolin und gehört zu der Gruppe Dopaminagonisten. Der Wirkstoff greift im Gehirn an speziellen Bindungsstellen des Botenstoffs Dopamin an. Dadurch wird die Wirkung von Dopamin im Gehirn nachgeahmt. Ist Dopamin im Gehirn zu wenig vorhanden, wie z.B. bei der Parkinsonkrankheit, kommt es zu einem Ungleichgewicht mit anderen Botenstoffen im Gehirn. Die durch dieses Ungleichgewicht ausgelösten Symptome der Krankheit können durch Verstärkung der Dopaminwirkung gemildert werden.

Außerdem kann durch den Wirkstoff mütterliche Milchproduktion unterbrochen werden.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Cabergolin ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

Inhalte

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Anwendung von Cabergolin

Die Dosierung von Cabergolin wird von Ihrem Arzt bestimmt, der diese individuell für Sie anpasst.

Zur Verhinderung der Bildung von Muttermilch werden üblicherweise 2 Tabletten verordnet (entsprechend 1 mg Cabergolin). Diese Einzeldosis erfolgt innerhalb von 24 Stunden nach der Entbindung.

Zur Senkung der Prolaktin-Konzentration im Blut wird üblicherweise 1 Tablette pro Woche verordnet. Es können später aber auch höhere Dosen erforderlich sein. Ihr Arzt wird Ihnen sagen, wie lange Sie die Tabletten einnehmen müssen.

Die Tabletten kann in gleiche Dosen geteilt werden.

Nehmen Sie die Tabletten zu einer festen Tageszeit mit einem Glas Wasser ein. Nehmen Sie die Tabletten stets mit einer Mahlzeit ein, um bestimmte Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen und Magenschmerzen zu verringern.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen, wie beispielsweise bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen oder Leberfunktionsstörungen, werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird immer Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen.

Herzklappenveränderungen, Herzbeutelentzündung, Erguss von Flüssigkeit in den Herzbeutel - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Herzklappenveränderungen
  • Herzbeutelentzündung
  • Erguss von Flüssigkeit im Herzbeutel
  • Atembeschwerden
  • Kurzatmigkeit
  • Brust- und Rückenschmerzen
  • Geschwollene Beine
  • Schwindel
  • Drehschwindel
  • Kopfschmerzen
  • Müdigkeit
  • Körperliche Schwäche
  • Übelkeit
  • Bauchschmerzen
  • Verdauungsbeschwerden
  • Magenschleimhautentzündung

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Niedriger Blutdruck, der zu Schwindel führen kann, insbesondere beim Aufstehen
  • Depressionen
  • Schläfrigkeit
  • Übermäßige Benommenheit
  • Erbrechen
  • Verstopfung
  • Hitzewallungen
  • Gesichtsröte
  • Schmerzen in den Brüsten

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Cabergolin

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Allergische Reaktionen
  • Gesteigertes sexuelles Verlangen
  • Vorübergehender Sehverlust
  • Ohnmacht
  • Prickeln und Kribbeln im Körper
  • Herzklopfen
  • Krampfartige Verengung von Blutgefäßen in den Fingern und in den Zehen
  • Beinkrämpfe
  • Abnahme des Hämoglobinwertes bei Frauen ohne Regelblutung
  • Kurzatmigkeit
  • Nasenbluten
  • Bindegewebsartige Veränderungen der Organe
  • Flüssigkeitsansammlungen in der Lunge und in der Brusthöhle
  • Hautausschlag
  • Haarausfall
  • Schwellung als Folge von Flüssigkeitsansammlungen insbesondere in Armen und Beinen

Es wurden in seltenen Fällen bei der Anwendung von Cabergolin auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Magenschmerzen

Es wurden in sehr seltenen Fällen bei der Anwendung von Cabergolin auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Bindegewebsartige Veränderung des Rippenfells

Nebenwirkungen mit unbekannter Häufigkeit (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):

  • Aggressives Verhalten
  • Wahnvorstellungen
  • Verstärkter Sexualtrieb
  • Krankhafte Spielsucht
  • Psychotische Störungen
  • Halluzinationen
  • Plötzliche Schlafattacken
  • Zittern
  • Sehstörungen
  • Brustschmerzen verbunden mit Brustenge (Angina pectoris)
  • Atemwegserkrankungen
  • Lungenversagen
  • Rippenfellentzündung
  • Brustschmerzen
  • Anormale Leberfunktion
  • Abnormaler Leberfunktionstest
  • Erhöhte Blutwerte eines bestimmten Enzyms, die sogenannte Kreatininphosphokinase
  • Absonderung von Flüssigkeit durch die Nase (Nebenwirkung bei Behandlung bestimmter Tumore im Gehirn)

Vorsicht bei diesen Cabergolin-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Atembeschwerden
  • Kurzatmigkeit
  • Brustschmerzen
  • Rückenschmerzen
  • Geschwollene Beine
  • Spielsucht
  • Verändertes sexuelles Interesse
  • Unkontrolliertes Einkaufen oder Geldausgeben
  • Essattacken
  • Zwanghaftes Essen

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer akuten Herzerkrankung oder von Impulskontrollstörungen sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Cabergolin

Cabergolin stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Bekannte, bestehende Allergien gegen die Inhaltsstoffe
  • Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren
  • Herz-Kreislauferkrankungen
  • Magengeschwür
  • Blutungen im Magen-Darmtrakt
  • Schwere psychische Erkrankungen in der Vergangenheit
  • Eingeschränkte Leberfunktion
  • Eingeschränkte Nierenfunktion
  • Raynaud-Krankheit (bei Kälte werden die Finger und Zehen bläulich-weiß, haben keinen Puls, sind kalt und gefühllos)
  • Niedriger Blutdruck
  • Geschwollene Hände und Füße und ein hoher Blutdruck während der Schwangerschaft
  • Bluthochdruck nach der Entbindung
  • Schwerwiegende Beschwerden in der Brust mit Symptomen wie Brustschmerzen beim Atmen, Flüssigkeit in der Lunge, Entzündungen und/oder Infektionen der Lunge
  • Bildung von Narbengewebe in Herz, in der Lunge oder im Bauchraum
  • Hirntumor

Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:

  • Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck
  • Arzneimittel zur Behandlung psychischer Erkrankungen (Phenothiazine, Butyrophenone, Thioxanthene)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Migräne oder Parkinson (Pergolid, Bromocriptin, Lisurid, Ergotamin, Dihydroergotamin, Ergometrin, Methysergid)
  • Arzneimittel zur Behandlung von übelkeit und Erbrechen (Metoclopramid)
  • Arzneimittel zur Behandlung bakterieller Infektionen (Makrolid-Antibiotika wie Erythromycin)

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Weitere Hinweise (zur Handhabung des Arzneimittels, zur Lagerung des Arzneimittels…..)

  • Patientinnen, die während der behandlung mit Cabergolin schwanger werden, müssen sobald wie möglich Ihren Arzt aufsuchen
  • Während der Behandlung und mindestens einen Monat lang nach Ihrem Ende sollten Sie Maßnahmen ergreifen, die verhindern, dass Sie schwanger werden
  • Der Wirkstoff von Cabergolin kann in die Muttermilch übergehen. Während der behandlung mit Cabergolin muss abgestillt werden
  • Während der Behandlung mit Cabergolin kann Übelkeit, Schwindel und Benommenheit auftreten. Falls Sie diese Symptome bei sich beobachten, nehmen Sie bitte nicht am Straßenverkehr teil und bedienen Sie keine gefährlichen Maschinen

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