Carboplatin - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Carboplatin ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung von Krebs, entweder in Monotherapie oder in Kombinationstherapie eingesetzt wird. Es enthält den gleichnamigen Wirkstoff Carboplatin und gehört zu der Gruppe Zytostatika. Krebszellen vermehren sich durch Zellteilung und müssen hierfür Ihre eigene DNA (Erbgut) verdoppeln. Durch Carboplatin kommt es zu einer Vernetzung der DNA Moleküle. Durch diese Vernetzung der DNA Moleküle kann die Tumor-DNA nicht verdoppelt werden, Tumorzellen werden in ihrem Wachstum gehemmt.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Carboplatin ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

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Anwendung von Carboplatin

Carboplatin ist ein Zytostatikum und wird individuell auf den jeweiligen Patienten angepasst. Bei der Dosierung von Carboplatin bezieht man die individuelle Körperoberfläche des Patienten mit ein.

Carboplatin darf nur von qualifizierten Ärzten, per Infusion, verabreicht werden. Carboplatin wird vor der Injektion verdünnt und danach anschließend als Infusion in eine Vene verabreicht. Zur Überwachung des individuellen Zustands werden regelmäßige Untersuchungen durchgeführt. Der Abstand zweier Infusionen mit Carboplatin beträgt ungefähr 4 Wochen.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird immer Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen.

Abnahme der Blutplättchen, blaue Flecken, ungewöhnliche Blutungen - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Carboplatin Nebenwirkungen werden online überdurchschnittlich häufig in Verbindung mit den Suchbegriffen Brustkrebs, Haarausfall oder Hodentumor gesucht. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Abnahme der Blutplättchen
  • Blaue Flecken
  • Ungewöhnliche Blutungen
  • Abnahme der weißen Blutkörperchen
  • Erhöhtes Infektionsrisiko
  • Abnahme der roten Blutkörperchen
  • Müdigkeit, aufgrund verminderter Anzahl an roter Blutkörperchen
  • Übelkeit
  • Bauchschmerzen
  • Erbrechen
  • Schädigung der Nieren
  • Ungewöhnlich hohe Harnsäurewerte im Blut
  • Abnormale Leberfunktionswerte
  • Veränderte Blutchemie

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Anzeichen einer Infektion
  • Fieber
  • Halsschmerzen
  • Blutungen
  • Allergische Reaktionen
  • Hautausschlag
  • Fieber mit ungeklärter Ursache
  • Juckreiz
  • Nervenstörungen
  • Kribbeln/ Taubheit in den Fingern oder Zehen um den Mund oder des Rachens
  • Kribbeln, Stechen oder Taubheitsgefühl auf der Haut
  • Verlangsamung des tiefen Sehnenreflexes
  • Verändertes  Geschmacksempfinden
  • Vorübergehende Verschlechterung des Sehvermögens oder Sehstörungen
  • Sehverlust
  • Hörverlust
  • Hörstörungen
  • Engegefühl der Brust oder Keuchen
  • Engegefühl im Brustraum durch Verkrampfung der Atemwegsmuskulatur
  • Erkrankungen der Lunge
  • Tiefes, entzündetes Lungengewebe
  • Durchfall
  • Verstopfung
  • Entzündete Lippen und Geschwüre im Mund
  • Probleme mit den Nieren oder den Urin
  • Haarausfall
  • Hautausschlag
  • Juckende Haut
  • Schmerzen oder Unbehagen in den Knochen, Gelenken oder umgehenden Strukturen
  • Extreme Müdigkeit
  • Schwäche
  • Erhöhte Bilirubin- und Kreatininwerte im Blut
  • Erhöhter Harnsäurespiegel im Blut
  • Gicht

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Carboplatin

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

Laut Beipackzettel sind keine gelegentliche Nebenwirkungen bekannt.

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Carboplatin auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Infektionen der Lunge
  • Krebstumore, die durch Ausbreitung des Ausgangstumors in andere Körperregionen gebildet werden
  • Verminderte Funktion des Knochenmarks
  • Abnahme der weißen Blutkörperchen mit Fieber
  • Zerfall roter Blutkörperchen
  • Nierenversagen
  • Abnahme der Blutplättchen
  • Mundtrockenheit
  • Müdigkeit
  • Kopfschmerzen
  • Übermäßiger Verlust von Körperwasser
  • Appetitlosigkeit
  • Erniedrigte Natriumspiegel im Blut
  • Schlaganfall
  • Veränderte mentale Funktion
  • Krampfanfälle
  • Sehstörungen
  • Unscharfes Sehen
  • Sehverlust
  • Herzversagen
  • Verschluss einer Schlagader
  • Bluthochdruck
  • Niedriger Blutdruck
  • Wunder Mund oder Rachen mit entzündeter, geröteter und geschwollener Mundschleimhaut oder Geschwüren in Mund und Rachen
  • Entzündung der Bauchspeicheldrüse
  • Nesselsucht
  • Hautausschlag
  • Hautrötung (Erytem)
  • Juckreiz der Haut
  • Muskelkrämpfe
  • Muskelschwäche
  • Verwirrung
  • Unregelmäßiger Herzschlag
  • Auffällige Bluttestergebnisse
  • Reaktionen an der Einstichstelle: Schmerzen, Hautrötung, Schwellungen, Nesselausschlag und Absterben von Hautgewebe
  • Allgemeines Unwohlsein mit Fieber und Schüttelfrost

Vorsicht bei diesen Carboplatin-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können.

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Ungewöhnliche Blutergüsse
  • Blutungen
  • Anzeichen einer Infektion
  • Halsschmerzen
  • Erhöhte Temperatur
  • Schwellung des Gesichts, der Lippen, des Mundes oder des Rachens
  • Atemprobleme
  • Hautausschlag
  • Nesselausschlag
  • Anschwellen der Hände Füße und Knöchel

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer allergischen Reaktion sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Carboplatin

Carboplatin stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
  • Ältere Patienten; hier erfolgt eine Dosisanpassung
  • Nierenprobleme
  • Bestehende, bekannte Allergien gegen die Inhaltsstoffe
  • Bekannte Probleme mit dem Knochenmark
  • Patienten, welche einen blutenden Tumor haben
  • Patienten, welche gleichzeitig einen Impfstoff gegen Gelbfíeber erhalten haben
  • Frühere allergische Reaktionen gegen Carboplatin

Mit folgenden Arzneimitteln bestehen Wechselwirkungen mit Carboplatin:

  • Blutverdünnende Medikamente (Warfarin)
  • Impfstoffe mit Lebendviren
  • Alle Arzneimittel, welche die Anzahl der Blutkörperchen senken (Clozapin)
  • Capreomycin (Antibiotikum)
  • Aminoglykosid- Antibiotika
  • Polymyxin- Antibiotika
  • Diuretika (Bumetanid oder Furosemid)
  • Phenytoin
  • Fosphenytoin
  • Arzneimittel zur Unterdrückung des Immunsystems (Ciclosporin, Tacrolimus, Sirolimus)
  • Komplexbildende Arzneimittel

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Männliche Patienten, die mit Carboplatin behandelt werden, müssen während der Behandlung und für mindestens 6 Monate danach ebenfalls entsprechende Verhütungsmaßnahmen anwenden, um sicherzustellen, dass ihre Partnerin nicht schwanger wird.

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