Cedur - Nebenwirkungen und Erfahrungen
Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz
Cedur retard 400 mg ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Senkung eines erhöhten Blutfettspiegels eingesetzt wird. Es enthält den Wirkstoff Bezafibrat und gehört zu der Gruppe der Lipidsenker bzw. der Fibrate. Bezafibrat senkt den Blutfettspiegel, indem es den körpereigenen Abbau bestimmter Fette im Blut, sogenannter Triglyceride, steigert. Dies erfolgt durch das Andocken von Bezafibrat an bestimmte Bindungsstellen, sogenannte Rezeptoren aus der Familie der PPAR (peroxisome proliferator-activated receptors), welche Gene regulieren, die im Lipid- und Glucosestoffwechsel von wichtiger Bedeutung sind. Zusätzlich wird die Herstellung von Cholesterin und damit auch dessen Anlagerung an die Gefäßinnenwände („Verkalkung“) vermindert. Bezafibrat führt außerdem zu einer leichten Erhöhung der besser verträglichen Variante, dem HDL-Cholesterin und zu einer leichten Reduktion des LDL-Cholesterin.
Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Cedur retard 400 mg ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.
Inhalte
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Anwendung von Cedur
Zu Therapiebeginn wird üblicherweise 1-mal täglich 1 Tablette zu 400 mg verordnet.
Wenn Sie unter einem empfindlichen Magen leiden, kann die Behandlung einschleichend mit Filmtabletten mit einem geringeren Gehalt an Bezafibrat begonnen werden.
Die vor der medikamentösen Behandlung eingeleiteten diätetischen Maßnahmen sollten während der Therapie beibehalten werden.
Nehmen Sie die Tabletten morgens oder abends zu einer festen Tageszeit mit einem Glas Wasser zu oder nach einer Mahlzeit ein.
Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird Ihr Arzt mit Ihnen besprechen.
Appetitlosigkeit, Magen-Darm-Störungen, Überempfindlichkeitsreaktionen - Die häufigsten Nebenwirkungen
Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.
Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:
Laut Beipackzettel sind keine sehr häufigen Nebenwirkungen bekannt.
1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:
- Appetitlosigkeit
- Magen-Darm-Störungen
Gelegentliche Nebenwirkungen bei Cedur
1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:
- Überempfindlichkeitsreaktionen
- Schwindel
- Kopfschmerzen
- Völlegefühl
- Übelkeit
- Bauchschmerzen
- Verstopfung
- Durchfall
- Verdauungsstörungen
- Gallestauung
- Juckreiz
- Nesselsucht
- Hautausschlag
- Lichtüberempfindlichkeit der Haut mit Rötung, Juckreiz, Bläschen- oder Knötchenbildung
- Zerstörung der Blutplättchen (thrombozytopenische Purpura)
- Haarausfall
- Schädigung der Muskulatur mit Muskelschwäche, Muskelschmerzen und Muskelkrämpfen
- Akutes Nierenversagen
- Potenzstörung
- Erhöhung der Kreatininphosphokinase (CPK)
- Erhöhung des Serumkreatinins
- Erhöhung oder Abnahme der alkalischen Phosphatase
- Abnahme der γ-Glutamyltransferase
Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Cedur retard 400 mg auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:
- Schlaflosigkeit
- Depression
- Schmerzen oder Taubheitsgefühl in Händen und Füßen
- Missempfindungen
- Entzündung der Bauchspeicheldrüse
In sehr seltenen Fällen wurden auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:
- Abnahme der Anzahl der Blutplättchen, gleichzeitige Abnahme der Bestandteile aller drei Blutzellreihen
- Allgemeine Überempfindlichkeitsreaktionen mit Engegefühl im Brustkorb, Atembeschwerden, beschleunigter Herzschlag, Hauterscheinungen, Blutdruckabfall, Wassereinlagerungen im Körper,Kreislaufkollaps, Schüttelfrost oder kurzzeitige Bewusstseinsstörungen
- Entzündung der Lungen
- Gallensteine (durch veränderte Zusammensetzung der Gallenflüssigkeit)
- Schwere Verlaufsformen von Hautreaktionen
- Schwere Muskelschädigungen
- Abnahme von Hämoglobin
- Erhöhung der Transaminasen
- Erhöhung der Anzahl der Blutplättchen
- Erhöhung der γ-Glutamyltransferase
Vorsicht bei diesen Cedur-Nebenwirkungen
Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können.
Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:
- Allgemeine Überempfindlichkeitsreaktionen mit Engegefühl im Brustkorb, Atembeschwerden, beschleunigter Herzschlag, Hauterscheinungen, Blutdruckabfall, Wassereinlagerungen im Körper,Kreislaufkollaps, Schüttelfrost oder kurzzeitige Bewusstseinsstörungen
- Schwere Verlaufsformen von Hautreaktionen
- Juckreiz
- Nesselsucht
- Hautausschlag
- Lichtüberempfindlichkeit der Haut mit Rötung, Juckreiz, Bläschen- oder Knötchenbildung
- Schwere Muskelschädigungen
- Schädigung der Muskulatur mit Muskelschwäche, Muskelschmerzen und Muskelkrämpfen
Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, brechen Sie die Einnahme von Cedur retard 400 mg sofort ab und halten Sie Rücksprache mit einem Arzt.
- Zerstörung der Blutplättchen
- Akutes Nierenversagen
- Abnahme der Anzahl der Blutplättchen, gleichzeitige Abnahme der Bestandteile aller drei Blutzellreihen
- Entzündung der Lungen
Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.
Besondere Warnhinweise bei Cedur
Cedur retard 400 mg stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:
- Schwangerschaft und Stillzeit
- Ältere Personen über 70 Jahren
- Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
- Allergie gegen Bezafibrat oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels
- Eingeschränkte Nierenfunktion (Serumkreatininwerte über 1,5 mg/dl bzw. Kreatinin-Clearance unter 60 ml/min)
- Mangel an einem bestimmten Eiweiß im Blut
- Schwere Leberfunktionsstörungen
- Gallenblasenerkrankungen mit oder ohne Gallensteinleiden
- Bekannte Lichtüberempfindlichkeit der Haut nach Einnahme eines Arzneimittels mit einem Wirkstoff aus der Gruppe der Fibrate (bestimmte Lipidsenker)
- Dialyse-Patienten
- Bei einer Kombinationstherapie mit HMG-CoA-Reduktasehemmern bei Patienten mit Erkrankungen, die das Myopathierisiko erhöhen, z. B. eingeschränkte Nierenfunktion, schwere Infektionen, Wunden, Operationen, Störungen im Hormon- oder Elektrolythaushalt
- Patienten, die eine besonders ausgeprägte Fettstoffwechselstörung und ein hohes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufweisen und bei denen in der Vorgeschichte eine Muskelerkrankung oder eine andere Erkrankung, die das Risiko für Muskelschädigungen erhöht, vorliegt
Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:
- Bestimmte blutgerinnungshemmende Mittel (Antikoagulanzien vom Cumarin-Typ)
- Blutzuckersenkende Mittel (z. B. Sulfonylharnstoffe, Insulin)
- Andere Lipidsenker (Fibrate)
- Cholesterolsynthesehemmer (Statine)
- Andere Arzneimittel zur Senkung erhöhter Blutfettwerte (HMG-CoA-Reduktasehemmer)
- Perhexilinhydrogenmaleat
- Colestyramin
- Immunsuppressive Therapie
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Weitere Hinweise (zur Lagerung und Anwendung des Arzneimittels):
- Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie Östrogene oder ein östrogenhaltiges Verhütungsmittel („Pille”) einnehmen, da dadurch der Fettstoffwechsel ungünstig beeinflusst werden kann
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