Clomifen - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Clomifen ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Auslösung des Eisprungs bei Frauen mit Sterilität infolge ausbleibender Ovulation eingesetzt wird. Hinweis: Vor Beginn einer Behandlung sollten andere Ursachen der Unfruchtbarkeit bei der Frau und eine Unfruchtbarkeit des Partners ausgeschlossen werden. Es enthält den Wirkstoff Clomifendihydrogencitrat und gehört zu der Gruppe der SERMS (Selektive Östrogenrezeptor-Modulatoren). Clomifendihydrogencitrat schwächt dabei die negative Rückkopplung der endogenen Östrogene auf den Hypothalamus ab (d.h.  durch negative Rückkopplung würden vorhandene Östrogene den Hypothalamus in seiner Aktivität hemmen), wodurch der Hypothalamus zur Sekretion von GnRH (Gonadotropin-Releasing-Hormon) stimuliert wird. Diese aktivieren die Hypophyse in der Ausschüttung der Gonadotropine FSH und LH, welche die Follikelreifung fördern und den Eisprung auslösen

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Clomifen ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

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Anwendung von Clomifen

Zu Therapiebeginn (1. Behandlungszyklus) wird üblicherweise 1-mal täglich 1 Tablette zu 50 mg über einen Zeitraum von 5 Tagen verordnet. Die Behandlung wird in der Regel am 5. Tag nach einer spontanen oder induzierten Blutung begonnen. Die Therapie kann bei Patientinnen, die längere Zeit keine Menstruation hatten, zu jedem beliebigen Zeitpunkt beginnen. Wenn die Ovulation mit dieser Dosis ausgelöst werden kann, ist eine Dosiserhöhung in den folgenden Zyklen der Behandlung nicht notwendig.

Wird mit dieser Dosis keine Ovulation ausgelöst, sollte ein zweiter Zyklus mit einer Dosis von 100 mg pro Tag (2 Tabletten) über 5 Tage folgen. Dieser Zyklus sollte ca. 30 Tage nach dem ersten beginnen. Die Dosis sollte 100 mg pro Tag nicht überschreiten und die Therapie nicht länger als 5 Tage andauern.

Wenn eine Dosiserhöhung geplant ist, sollten die besonderen Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung beachtet werden und bedacht werden, dass Nebenwirkungen häufiger auftreten können.

Patientinnen mit einer übermäßigen Empfindlichkeit gegenüber Gonadotropin, wie z. B. bei Patientinnen mit polyzystischem Ovar wird empfohlen, eine niedrigere Dosierung oder kürzere Dauer eines Behandlungszyklus wahrzunehmen.

Die Dauer eines Behandlungszyklus sollte nicht mehr als 5 Tage betragen. Die adäquate Dauer der Behandlung liegt bei 3 Zyklen, in denen Ovulationen ausgelöst wurden. Bei Patientinnen, bei denen nach 3 Zyklen keine Ovulation aufgetreten ist, wird eine Fortsetzung der Behandlung nicht empfohlen. Die Höchstdauer von 6 Behandlungszyklen sollte nicht überschritten werden

Die Behandlung mit Clomifen darf nur unter Kontrolle eines Arztes durchgeführt werden. Dosierung sowie Beginn und Dauer der Therapie

werden vom behandelnden Arzt festgelegt und dürfen keinesfalls überschritten werden.

Nehmen Sie die Tabletten unzerkaut zu einer festen Tageszeit nach einer Mahlzeit mit einem Glas Wasser ein.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird Ihr Arzt mit Ihnen besprechen.

Vasomotorischer Flush, Hitzewallungen, Vergrößerung der Eierstöcke - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Clomifen Nebenwirkungen werden online überdurchschnittlich häufig in Verbindung mit den Suchbegriffen Depressionen, Zysten, Gewichtszunahme und Krebs gesucht. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Vergrößerung der Eierstöcke
  • Vasomotorischer Flush (Hautrötung durch Erweiterung oberflächlicher Blutgefäße)
  • Hitzewallungen

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Sehstörungen
  • Unterbauchbeschwerden, wie Spannungsgefühl und Blähungen (oft in Zusammenhang mit Mittelschmerz, prämenstruellem Syndrom oder Vergrößerung der Eierstöcke)
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Kopfschmerzen
  • Brustspannen

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Clomifen

  • Depressionen
  • Nervosität
  • Benommenheit
  • Schlaflosigkeit
  • Schwindel
  • Entzündliche Hautreaktionen
  • Nesselsucht
  • allergische Hauterscheinungen
  • Erythema multiforme (akute entzündliche Erkrankung der Haut oder Schleimhaut)
  • Hautblutungen
  • Schwellung von Haut, Schleimhaut und angrenzendem Gewebe
  • Lichtempfindlichkeit
  • Vorübergehender Haarausfall
  • Häufiges Wasserlassen
  • Verstärkte Regelblutungen
  • Gewichtszunahme
  • Müdigkeit

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Clomifen auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Sehstörungen in Form von Augenflimmern, verschwommenem Sehen, Fleckensehen oder Wahrnehmung von Lichtblitzen
  •  Verschlimmerung von psychotischen Störungen bei prädisponierten Patienten
  • Beeinträchtigung der Leberfunktion
  • Veränderungen bestimmter Leberfunktionswerte
  • Gelbsucht durch Stauung von Gallenflüssigkeit
  • Überreizung bzw. Überstimulation der Eierstöcke

 

Vorsicht bei diesen Clomifen-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können.

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Sehstörungen in Form von Augenflimmern, verschwommenem Sehen, Fleckensehen oder Wahrnehmung von Lichtblitzen
  • Beeinträchtigung der Leberfunktion
  • Veränderungen bestimmter Leberfunktionswerte
  • Gelbsucht durch Stauung von Gallenflüssigkeit
  • Überreizung bzw. Überstimulation der Eierstöcke (im Extremfall dadurch Bildung von ausgeprägten Eierstockzysten mit Bauchwassersucht, Flüssigkeitsansammlungen im Brustraum und Reizerscheinungen in der Bauchhöhle, Blutgerinnseln mit Gefäßverschluss)
  • Entzündliche und allergische Hautreaktionen
  • Unterleibsbeschwerden

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, brechen Sie die Einnahme von Clomifen sofort ab und halten Sie Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Clomifen

Clomifen stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder gegen einen der genannten sonstigen Bestandteile
  • Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption
  • Hypophysen- und ovarielle Tumoren
  • Lebererkrankungen
  • Leberfunktionsstörungen (auch in der Anamnese)
  • Ungeklärte Uterusblutungen
  • Blutgerinnungsstörungen
  • Ovarielle Funktionsstörungen
  • Ovarialzysten wegen Gefahr der Zystenvergrößerung (einschließlich Endometriose mit Beteiligung der Ovarien; ausgenommen polyzystische Ovarien)
  • Sehstörungen bei vorangegangener Clomifen Behandlung

Unter der Anwendung von Clomifen kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen, insbesondere durch das Auftreten von Sehstörungen beeinträchtigt werden.

Laut Beipackzettel sind bislang keine Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln bekannt.

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