Colchysat - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Colchysat ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung des akuten Gichtanfalls eingesetzt wird. Es enthält den Wirkstoff Colchicin aus der Herbstzeitlosen und gehört zu der Gruppe Mitosehemmer. Der Wirkstoff Colchicin unterdrückt das Einwandern von speziellen Entzündungsboten in geschädigtes Gewebe. Auf diese Weise hemmt Colchicin das Fortschreiten der Entzündung und die daraus entstehenden Schmerzen. Diese Wirkung macht man sich vor allem bei einem akuten Gichtanfall zunutze, um schnelle Linderung zu erzielen. Die Harnsäurewerte im Blut werden von Colchicin allerdings nicht beeinflusst.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Colchysat ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

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Anwendung von Colchysat

Erwachsene nehmen zu Beginn der Behandlung 50 Tropfen, gefolgt von 1 bis 2-mal 25 Tropfen alle 1 bis 2 Stunden bis zum Abklingen der Schmerzen; jedoch nur bis zu einer Höchstdosis von insgesamt 8 mal 50 Tropfen innerhalb von 24 Stunden.

Die Gesamtdosis pro Gichtanfall darf 12 mal 500 Tropfen nicht überschreiten.

Nehmen Sie die Tropfen täglich zur gleichen Zeit vor den Mahlzeiten ein. Die Wiederholung der Behandlung des akuten Gichtanfalls mit Colchysat innerhalb von 3 Tagen ist nicht gestattet.

Vergiftungssymptome beim Erwachsenen treten ab 1000 Tropfen Colchysat und 250 Tropfen Colchysat beim Kind auf.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen, wie bei Nierenfunktionsstörungen, werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird Ihr Arzt mit Ihnen besprechen.

Durchfall, Störungen im Magen-Darmtrakt, Übelkeit - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Durchfall

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Störungen im Magen-Darm-Trakt
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Bauchschmerzen
  • Bauchkrämpfe
  • Benommenheit
  • Nierenbeschwerden
  • Muskelschwäche

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Colchysat

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Störungen der Blutbildung
  • Verminderung der weißen Blutzellen
  • Verminderung der Blutplättchen
  • Verminderung der roten Blutkörperchen
  • Blutarmut durch Auflösung der roten Blutkörperchen mit Austritt der roten Blutfarbstoffes
  • Nierenschäden
  • Hautbeschwerden wie Juckreiz
  • Hautbrennen
  • Hautblutungen
  • Haarausfall
  • Störungen des Nagelwachstums
  • Allergische Reaktionen

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Colchysat auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

Laut Beipackzettel sind keine sehr seltenen Nebenwirkungen bekannt.

In wurde in sehr seltenen Fällen bei der Anwendung von Colchysat auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Schwere Rötung der Haut oder der Schleimhäute
  • Auflösung der Muskulatur
  • Erhöhung der Leberenzyme im Blut

Vorsicht bei diesen Colchysat-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Brennen und Kratzen im Mund und Rachen
  • Durstgefühl
  • Schluckbeschwerden
  • Heftige Bauchschmerzen
  • Erbrechen
  • Koliken
  • Schwerer Durchfall mit blutigem, schleimigen Stuhlgang
  • Blaufärbung der Haut
  • Kreislaufkollaps
  • Natriumverlust
  • Kaliumverlust
  • Muskelschmerzen, Muskelkater und Eiweiß im Urin
  • Verminderte Anzahl von Blutplättchen
  • Verminderte Anzahl weißer Blutzellen

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer schweren Magen-Darmerkrankung, einer Unterversorgung mit Sauerstoff, eines schweren Elektrolytmangels oder einer Blutbildveränderung sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Colchysat

Colchysat stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Bestehende, bekannte Allergien gegen die Inhaltsstoffe
  • Ältere Personen
  • Geschwächte Personen
  • Eingeschränkte Nierenfunktion
  • Blutbildveränderungen
  • Blutarmut
  • Magen-Darmerkrankungen
  • Eingeschränkte Herz-Kreislauf-Funktion
  • Schlechter Allgemeinzustand
  • Bakterielle Infektionen

Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:

  • Arzneimittel zur Behandlung erhöhter Blutfettwerte (Statine wie Simvastatin)
  • Arzneimittel, welche das Immunsystem unterdrücken (Ciclosporin)
  • Arzneimittel zur Behandlung bakterieller Infektionen (Antibiotika wie Clarithromycin, Erythromycin, Telithromycin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen (Fluconazol, Itraconazol, Ketoconazol)
  • Arzneimittel zur Behandlung einer HIV-Infektion (Nelfinavir, Ritonavir, Saquinavir)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Übelkeit bei Chemotherapie (Aprepitant)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck (Verapamil)
  • Interferon-alpha
  • Grapefruitsaft

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Weitere Hinweise (zur Lagerung und Anwendung des Arzneimittels):

  • Während der Behandlung mit Colchysat sollten Sie keinen Alkohol nehmen
  • Dieses Arzneimittel enthält 24 Vol%- Alkohol
  • Während der Behandlung und für 3 Monate nach Beendigung der Einnahme von Colchysat muss eine zuverlässige Schwangerschaftsverhütung eingesetzt werden
  • Männer sollten bis 6 Monate nach der Einnahme von Colchysat keine Kinder zeugen

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