Cotrim - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Cotrim ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung von vielfältigen bakteriellen Infektionen eingesetzt wird. Es enthält den Wirkstoff Cotrimoxazol und gehört zu der Gruppe Kombinations-Antibiotika. Der Wirkstoff Co-trimoxazol besteht aus einer festen Wirkstoffkombination aus Sulfamethoxazol und Trimethoprim und gehört zu den Antibiotika. Er bekämpft bestimmte Bakterien, indem er in den Bakterien den Aufbau von Folsäure verhindert. Im Gegensatz zum Menschen können Bakterien Folsäure nicht aus ihrer Umgebung aufnehmen, sondern müssen sie selbst herstellen. Die Folsäure ist für Wachstum und Vermehrung der Bakterien unerlässlich, durch ihr Fehlen stirbt die Bakterienkolonie aus. Da der Mensch die Folsäure, welche zur Gruppe der B-Vitamine gehört, mit der Nahrung aufnimmt, bleibt sein Stoffwechsel durch den Wirkstoff weitgehend unbeeinflusst.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Cotrim ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

Inhalte

MedWatcher logo

Jetzt NEU: Dein persönlicher MedWatcher für mehr Sicherheit im Leben. 

Der MedWatcher ist kostenfrei und unterstützt dich bei deiner optimalen Therapie!

  • Alle deine Medikamente überwachen
  • Automatische Sicherheitshinweise
  • Individuelle Nebenwirkungs-Profile
  • Vergleich mit anderen Patienten
  • Jederzeit Online-Hilfe bei Fragen

Anwendung von Cotrim

Zu Therapiebeginn wird Erwachsenen und Jugendlichen über 13 Jahren üblicherweise 2-mal täglich 1 Tablette Cotrim zu 960 mg verordnet.

Nehmen Sie die Tabletten zu einer festen Tageszeit mit einem Glas Wasser ein. Nehmen Sie die Tabletten nach einer Mahlzeit ein.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen, wie beispielsweise kinder zwischen 6 und 12 Jahren, bei Harnblasenentzündung oder bei bakteriellen Infektionen der Harnwege, werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird immer Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen.

Entzündungen der Zunge, des Zahnfleisches und der Mundschleimhaut - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Cotrim Nebenwirkungen werden online überdurchschnittlich häufig in Verbindung mit dem Suchbegriff Kopfschmerzen gesucht. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

Laut Beipackzettel sind keine sehr häufigen Nebenwirkunge bekannt.

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Entzündung von Zunge, Zahnfleisch und Mundschleimhaut
  • Ungewöhnlicher Geschmack
  • Beschwerden von Seiten des Magens und des Darms
  • Schmerzen im Oberbauch
  • Appetitlosigkeit
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Quaddeln
  • Rötung
  • Flecken
  • Knötchen oder kleinfleckig wie bei Masern
  • Kleinfleckige Haut- und Schleimhautblutungen
  • Hauterkrankung durch Lichteinwirkung
  • Erkrankung mit Bildung von roten Hautknötchen

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Cotrim

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Ohrensausen (Tinnitus)
  • Lebererkrankung mit Gallestau
  • Verminderung und Erhöhung des Blutkaliumgehalts in Verbindung mit einer Erniedrigung des Blutnatriumgehalts

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Cotrim auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Schwere Schleimhautentzündung des Darmes
  • Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut unterschiedlichen Schweregrades
  • Vermehrtes Auftreten von Pilzerkrankungen durch Candida albicans
  • Kopfschmerzen
  • Hirnhautentzündung
  • Schwindel
  • Nervenentzündungen
  • Nicht-entzündliche Nervenerkrankung und Missempfindungen wie z.B. Kribbeln oder taubes Gefühl in Händen oder Beinen
  • Schüttelkrampf
  • Tremor
  • Seelisch-geistige Erkrankungen (akute Psychosen),
  • Sinnestäuschungen
  • Störung im geordneten Bewegungsablauf
  • Verminderte Fähigkeit zu schnellen gegenläufigen Bewegungen
  • Muskelschmerzen
  • Gelenkschmerzen
  • Vorübergehende Kurzsichtigkeit
  • Entzündung der Aderhaut des Auges
  • Zerfall von Lebergewebe
  • Syndrom mit Schwund der Gallengänge und Anstieg bestimmter chemischer Blutwerte (Transaminasen, Bilirubin)
  • Akute Entzündung der Bauchspeicheldrüse
  • Übersäuerung des Blutes
  • Verminderter Blutzucker
  • Ausfällung kleinster Kristalle in den Harnwegen, insbesondere bei unterernährten Patienten
  • Entzündung der Nieren
  • Akutes Nierenversagen
  • Anstieg bestimmter Blutwerte (Kreatinin, Harnstoff)
  • Überempfindlichkeitsreaktionen an der Lunge (Ansammlung von Entzündungszellen im Lungengewebe)
  • Bestimmte Formen von Lungenentzündung
  • Atemnot

Vorsicht bei diesen Cotrim-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Interessenlosigkeit
  • Reaktionslosigkeit
  • Verwirrtheitszuständen
  • Schwindel
  • Schüttelfrost
  • Fieber
  • Anhaltender Durchfall
  • Hautausschlag
  • Schwellung des Gesichts, der Lippen, der Zunge oder des Rachens
  • Verengung der Atemwege
  • Atemprobleme
  • Atemnot

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer schweren körperlichen Reaktion oder einer allergischen Reaktion sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, brechen Sie die Einnahme von Cotrim sofort ab und halten Sie Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Cotrim

Cotrim stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Kinder unter 6 Jahren
  • Frühgeborene
  • Bestehende, bekannte Allergien gegen die Inhaltsstoffe
  • Veränderungen des Blutbildes (v.a. der weißen Blutkörperchen, des roten Blutfarbstoffes und der Blutplättchen)
  • Glucose-6-phosphat-dehydrogenase-Mangel (spezielle vererbte Stoffwechselstörung)
  • Porphyrie (Stoffwechselkrankheit)
  • Schwerer, schmerzhafter Hautausschlag mit Blasenbildung, auch in der Vorgeschichte
  • Eingeschränkte Nierenfunktion
  • Eingeschränkte Leberfunktion, wie z.B. bei Hepatitis
  • Schilddrüsenerkrankungen

Inhalte

Jetzt NEU: Dein persönlicher MedWatcher für mehr Sicherheit im Leben. 

MedWatcher logo

Der MedWatcher ist kostenfrei und unterstützt dich bei deiner optimalen Therapie!

  • Alle deine Medikamente überwachen
  • Automatische Sicherheitshinweise
  • Individuelle Nebenwirkungs-Profile
  • Vergleich mit anderen Patienten
  • Jederzeit Online-Hilfe bei Fragen

Mit folgenden Arzneimittel können Wechselwirkungen auftreten:

  • Benzocain oder Procain
  • Procainamid
  • Mineralische Antazida
  • Paraldehyd

Die Wirkung von Cotrim wird bei gleichzeitiger Anwendung folgender Wirkstoffe verstärkt:

  • Probenicid
  • Sulfinpyrazon
  • Indometacin
  • Phenylbutazon
  • Salicylate

Eine erhöhte Toxizität kann auftreten bei gleichzeitiger Therapie mit:

  • p-Aminosalicylsäure
  • Barbituraten
  • Primidon

Bei folgenden Arzneimittel wird die Plasmakonzentration von Cotrim beeinflusst:

  • Ciclosporin
  • 6 Mercaptopurin
  • Cumarine
  • Sulfonylharstoffe
  • Phenytoin
  • Methotrexat
  • Thiopental
  • Digitoxin
  • Rifampicin
  • Spironolacton
  • Prilocain
  • Dapson
  • Lamivudin
  • Clozapin

Meine Nebenwirkung online melden

Sie leiden unter Nebenwirkungen durch eines Ihrer Medikamente oder haben einen Verdacht? Melden Sie Ihre Beschwerden jetzt diskret online und tragen Sie aktiv zur Arzneimittelsicherheit für sich und andere bei.

Ihre Daten werden zu 100% vertraulich behandelt