Delstrigo - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Delstrigo ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung einer HIV-Infektion eingesetzt wird. Es enthält die Wirkstoffkombination Doravirin, Lamivudin und Tenofovir und gehört zu der Gruppe Virustatika. Durch die Anwendung von Delstrigo wird Ihr Körper daran gehindert neue HIV-Viren im Körper zu erzeugen. Die Viruslast wird durch die Einnahme gesenkt und das Immunsystem wird angeregt.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Delstrigo ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

Inhalte

MedWatcher logo

Jetzt NEU: Dein persönlicher MedWatcher für mehr Sicherheit im Leben. 

Der MedWatcher ist kostenfrei und unterstützt dich bei deiner optimalen Therapie!

  • Alle deine Medikamente überwachen
  • Automatische Sicherheitshinweise
  • Individuelle Nebenwirkungs-Profile
  • Vergleich mit anderen Patienten
  • Jederzeit Online-Hilfe bei Fragen

Anwendung von Delstrigo

Zu Therapiebeginn wird üblicherweise 1-mal täglich 1 Tablette Delstrigo verordnet. Die Therapie sollte von einem in der Behandlung von Infektionen mit dem HI-Virus erfahrenen Arzt begonnen werden.

Falls Delstrigo gleichzeitig mit dem Tuberkulose-Arzneimittel Rifabutin angewendet wird, wird der Arzt die Dosis des Kombinationsbestandteils Doravirin auf 100 Milligramm zweimal täglich erhöhen. Dies wird erreicht, indem man zusätzlich eine 100-Milligramm-Tablette Doravirin (als Einzelsubstanz) mit etwa zwölf Stunden Abstand zur Einnahme der Kombination selbst einnimmt.

Nehmen Sie die Tabletten zu einer festen Tageszeit mit einem Glas Wasser ein. Sie können problemlos unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird immer Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen.

Verändertes Träumen, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

Laut Beipackzettel sind keine sehr häufigen Nebenwirkungen bekannt.

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Verändertes Träumen
  • Schlaflosigkeit
  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Schläfrigkeit
  • Husten
  • Gereizte oder laufende Nase
  • Übelkeit
  • Durchfall
  • Magenschmerzen
  • Erbrechen
  • Blähungen
  • Haarausfall
  • Ausschlag
  • Muskelbeschwerden
  • Schmerzen
  • Steifigkeit
  • Müdigkeit
  • Fieber
  • Anstieg der Leberenzymwerte

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Delstrigo

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Alpträume
  • Depression
  • Angst
  • Reizbarkeit
  • Verwirrung
  • Gedanken an Selbsttötung
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Gedächtnisprobleme
  • Kribbeln an Händen und Füßen
  • Steife Muskeln
  • Schlechter Schlaf
  • Bluthochdruck
  • Verstopfung
  • Magenbeschwerden
  • Aufgeblähter Bauch
  • Verdauungsbeschwerden
  • Weicher Stuhlgang
  • Magenkrämpfe
  • Häufiger Stuhlgang
  • Entzündung der Bauchspeicheldrüse, die zu Magenschmerzen und Erbrechen führen kann
  • Juckreiz
  • Gelenkschmerzen
  • Zerfall von Muskelbeschwerden
  • Muskelschwäche
  • Schwächegefühl
  • Allgemeines Unwohlsein
  • Verminderte Anzahl weißer Blutkörperchen
  • Verminderte Anzahl roter Blutzellen
  • Verminderte Anzahl an Blutplättchen
  • Abnahme des Phosphatpiegels
  • Abnahme des Kaliumspiegels
  • Anstieg des Kreatininspiegels
  • Anstieg der Leberenzymwerte
  • Anstieg des Lipasespiegels
  • Anstieg des Amylasespiegels
  • Abnahme der Hämoglobinwerte
  • Schädigung von Nierenzellen

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Delstrigo auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Aggression
  • Halluzinationen
  • Schwierigkeiten bei der Anpassung an Veränderungen
  • Stimmungsänderungen
  • Schlafwandeln
  • Atembeschwerden
  • Vergrößerte Mandeln
  • Gefühl eines unvollständigen Stuhlgangs
  • Vergrößerte Leber oder Fettleber
  • Gelbfärbung der Haut oder der Augen (Gelbsucht)
  • Magenschmerzen
  • Bauchschmerzen durch eine Leberentzündung
  • Allergische Hautreaktionen
  • Rötungen an Wangen, Nase, Kinn oder Stirn
  • Kleine erhöhte Knoten oder Pickel im Gesicht
  • Schwellung von Gesicht, Lippen, Zunge oder Rachen
  • Muskelschwäche
  • Knochenschwäche
  • Schädigung der Nieren
  • Nierensteine
  • Nierenversagen
  • Schädigung bestimmter Nierenzellen (Tubuluszellen)
  • Nierenschäden
  • Ausscheiden von großen Urinmengen
  • Durstgefühl
  • Schmerzen im Brustkorb
  • Kältegefühl
  • Schmerzen
  • Übermäßiges Durstgefühl
  • Abnahme des Magnesiumspiegels im Blut
  • Anhäufung von Milchsäure im Blut
  • Anstieg des Kreatinphosphokinasespiegels
  • Unvermögen des Knochenmarks neue rote Blutzellen zu bilden

Vorsicht bei diesen Delstrigo-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Schwellung des Gesichts, der Lippen, der Zunge oder des Rachens
  • Verengung der Atemwege
  • Atemprobleme
  • Atemnot
  • Starker Blutdruckabfall
  • Juckreiz am gesamten Körper
  • Schluckbeschwerden

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer allergischen Reaktion sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Delstrigo

Delstrigo stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Bestehende, bekannte Allergien gegen die Inhaltsstoffe
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren

Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:

  • Arzneimittel zur Behandlung einer Lungenerkrankung (Bosentan)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Hautkrebs (Dabrafenib)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Gicht (Lesinurad)
  • Arzneimittel zur Behandlung zwanghafter Schlaganfälle (Modafinil)
  • Arzneimittel zur Behandlung bakterieller Infektionen (Nafcillin)
  • Arzneimittel zur Behandlung einer Tuberkulose (Rifabutin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Durchfall bei Patienten mit einer bestimmten Art von Tumoren (Telotristat)
  • Arzneimittel zur Behandlung von psychischen Erkrankungen wie Schizophrenie (Thioridazin)
  • Arzneimittel zur Behandlung einer Hepatitis-C-Infektion (Ledipasvir, Sofosbuvir)
  • Arzneimittel zur Unterdrückung des Immunsystems (Sirolismus, Tacrolismus)
  • Arzneimittel, die Sorbitol oder andere Zuckeralkohole enthalten
  • Arzneimittel zur Behandlung einer Epilepsie (Carbamazepin, Oxacarbamazin, Phenobarbital oder Phenytoin)
  • Arzneimittel zur Behandlung einer Tuberkulose (Rifampicin)
  • Johanniskrauthaltige Präparate
  • Bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Krebs (Mitotan)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Prostatakrebs (Enzalutamid)
  • Arzneimittel zur Behandlung der Mukoviszidose (Lumacaftor)

Inhalte

Jetzt NEU: Dein persönlicher MedWatcher für mehr Sicherheit im Leben. 

MedWatcher logo

Der MedWatcher ist kostenfrei und unterstützt dich bei deiner optimalen Therapie!

  • Alle deine Medikamente überwachen
  • Automatische Sicherheitshinweise
  • Individuelle Nebenwirkungs-Profile
  • Vergleich mit anderen Patienten
  • Jederzeit Online-Hilfe bei Fragen

Weitere Hinweise:

  • Frauen mit HIV sollten nicht stillen, weil Ihre Kinder über die Muttermilch mit HIV infiziert werden
  • Delstrigo kann Ihre Verkehrstüchtigkeit beeinflussen. Während der Behandlung mit Delstrigo kann es zu Schwindel, Benommenheit und Müdigkeit kommen. Wenn Sie diese Symptome bei sich bemerken, nehmen Sie nicht am Straßenverkehr teil und bedienen Sie keine gefährlichen Maschinen

Meine Nebenwirkung online melden

Sie leiden unter Nebenwirkungen durch eines Ihrer Medikamente oder haben einen Verdacht? Melden Sie Ihre Beschwerden jetzt diskret online und tragen Sie aktiv zur Arzneimittelsicherheit für sich und andere bei.

Ihre Daten werden zu 100% vertraulich behandelt