Diacomit - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Diacomit ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung von Epilepsie im Kindesalter, wie das Dravet-Syndrom, eingesetzt wird. Es enthält den Wirkstoff Stiripentol und gehört zu der Gruppe Antiepileptika. Der Wirkstoff verringert im Gehirn die unkontrollierte Weiterleitung von elektrischen Signalen in den Nervenzellen. Dadurch können Krämpfe, wie sie bei der Epilepsie auftreten, verhindert werden. Außerdem greift er in die Übermittlung von Signalen im Gehirn ein, indem er die Wirkung von anregend wirkenden Botenstoffen im Gehirn abschwächt.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Diacomit ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

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Anwendung von Diacomit

Die Dosierung wird in der Regel von Ihrem Arzt langsam erhöht und auf eine für Sie passende Erhaltungsdosis eingestellt. Für die einzelnen Dosierungsschritte stehen Arzneimittel mit verschiedenen Wirkstoffstärken zur Verfügung.

Für Säuglinge, Kinder und Jugendliche ab 6 Monaten wird das Arzneimittel von Ihrem Arzt entsprechend dem Körpergewicht dosiert.

Für Patienten mit Schluckbeschwerden kann die Hartkapsel unmittelbar vor der Einnahme geöffnet und das Pulver in einem Glas kohlensäurefreiem Wasser verabreicht werden. Diacomit darf nicht zerkaut werden. Suspendieren zur erleichterten Einnahme ist möglich.

Diacomit darf NICHT mit Milch oder Milchprodukten (Joghurt, Frischkäse, usw.), Fruchtsaft, Brausegetränken oder Nahrungsmitteln und Getränken, die Koffein oder Theophyllin enthalten (zum Beispiel Cola, Schokolade, Kaffee, Tee und Energiedrinks), eingenommen werden.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird immer Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen.

Appetitverlust, Gewichtsverlust, Schlaflosigkeit - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Appetitverlust
  • Gewichtsverlust
  • Schlaflosigkeit
  • Schläfrigkeit
  • Unfähigkeit, seine Muskelbewegungen zu koordinieren
  • Geringe Muskelkraft
  • Unwillkürliche Muskelanspannungen

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Erhöhte Leberenzymwerte, besonders bei Anwendung mit einem der Antiepileptika Carbamazepin und Natriumvalproat
  • Aggressivität
  • Reizbarkeit
  • Unruhe
  • Übererregbarkeit (Zustand der ungewöhnlichen Erregbarkeit)
  • Schlafstörungen
  • Übertriebene Bewegungen
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Geringe Anzahl einer bestimmten Art weißer Blutzellen

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Diacomit

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Doppeltsehen bei Anwendung in Verbindung mit dem Antiepileptikum Carbamazepin
  • Lichtempfindlichkeit
  • Hautausschlag
  • Hautallergie
  • Blassrosa juckende Schwellungen der Haut
  • Müdigkeit

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Diacomit auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Absinken der Blutplättchen im Blut

Vorsicht bei diesen Diacomit-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Schwellung des Gesichts, der Lippen, der Zunge oder des Rachens
  • Verengung der Atemwege
  • Atemprobleme
  • Atemnot
  • Juckreiz am gesamten Körper
  • Starker Blutdruckabfall
  • Schluckbeschwerden

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer allergischen Reaktion sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Diacomit

Diacomit stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Bestehende, bekannte Allergien gegen die Inhaltsstoffe
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
  • Leberfunktionsstörungen
  • Nierenfunktionsstörungen
  • Verwirrung
  • Nervosität
  • Ruhelosigkeit
  • Halluzinationen

Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:

  • Arzneimittel zur Behandlung der Symptome des nächtlichen Sodbrennens (Cisaprid) Pimozid (Arzneimittel zur Behandlung der Symptome des Tourette-Syndroms (Pimozid)
  • Arzneimittel zur Behandlung der Migräne (Ergotamin oder Dihydroergotamin)
  • Arzneimittel zur Behandlung einer Malaria-Infektion (Halofantrin)
  • Arzneimittel zur Behandlung einer Herzrhythmusstörungen (Chinidin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Schmerzen in der Brust (Bepridil)
  • Arzneimittel zur Unterdrückung des Immmunsystems (Ciclosporin, Tacrolimus, Sirolimus)
  • Arzneimittel zur behandlung eines erhöhten Cholesterinspiegels (Statine wie Simvastatin oder Atorvastatin)
  • Arzneimittel zur Behandlung einer Epilepsie (Phenobarbital, Primidon, Phenytoin, Carbamazepin, Diazepam)
  • Arzneimittel zur Behandlung einer Schlafstörung oder Angst (Midazolam oder Triazolam)
  • Arzneimittel zur Behandlung von geistig-seelischen Erkrankungen (Chlorpromazin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Lungenerkrankungen (Theophyllin)
  • Koffein
  • Arzneimittel zur Behandlung von depressiven Episoden (Citalopram)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Magengeschwüren (Omeprazol)
  • Arzneimittel zur Behandlung von HIV (HIV-Proteasehemmer)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Allergien (Astemizol, Chlorpheniramin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Herzkrankheiten (Calciumantagonisten)
  • Antibabypille
  • Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck (Propranolol, Carvedilol oder Timolol)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen (Fluoxetin, Paroxetin, Sertralin, Imipramin oder Clomipramin)
  • Arzneimittel, wie Neuroleptika (Haloperidol)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Schmerzen (Codein, Dextromethorphan, Tramadol)

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