Diane 35 - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Diane 35 ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung von Akne, vermehrter Gesichts- und Körperbehaarung und zur Therapie des männlichen Haarausfalls eingesetzt wird. Es enthält die Wirkstoffkombination Ethinylestradiol/ Cyproteronacetat und gehört zu der Gruppe Hormone zur Einnahme.

Cyproteron: Der Wirkstoff ist ein verwandter Stoff zum weiblichen Geschlechtshormon Gestagen (Gelbkörperhormon). Bei der Frau bewirkt das Gestagen u.a. eine Wachstumshemmung der schwangerschaftsvorbereitenden Gebärmutterschleimhaut, eine Hemmung des Transports der Spermien und eine Hemmung des Eisprungs.Zusätzlich besitzt Cyproteron antiandrogene Eigenschaften wie Hemmung des Geschlechtstriebs, Verminderung der Talgdrüsenaktivität und Verhinderung männlicher Wachstumsimpulse auf das Prostatagewebe.

Ethinylestradiol: Der Wirkstoff ist ein verwandter Stoff zum weiblichen Geschlechtshormon Estrogen.

Estrogen bewirkt u.a. den zyklischen, schwangerschaftsvorbereitenden Aufbau der Gebärmutterschleimhaut und fördert den Transport der Spermien in die Gebärmutter. Ethinylestradiol hemmt insbesondere die Eireifung im Eierstock. Weiterhin unterdrückt es die Eisprung auslösenden Hormone und wirkt somit schwangerschaftsverhütend. Meist wird Ethinylestradiol in Kombination mit einem Gestagen (Gelbkörperhormon) eingesetzt.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Diane 35 ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

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Anwendung von Diane 35

Die Einnahme von Diane 35 ist am 1. Tag der Monatsblutung zu beginnen. Nur Frauen, die keine Regelblutung haben, fangen mit der vom Arzt verordneten Therapie sofort an; in diesem Fall ist der 1. Einnahmetag mit dem 1. Zyklustag gleichzustellen und entsprechend den folgenden Empfehlungen weiterzurechnen.

Zu Therapiebeginn wird üblicherweise 1-mal täglich 1 Tablette Diane 35 verordnet.

Nehmen Sie die Tabletten zu einer festen Tageszeit mit einem Glas Wasser ein. Sie können problemlos unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.

Es erfolgt eine Einnahmepause von 7 Tagen, in diesen Tagen findet die Regelblutung statt. Nach der 7-tägigen Einnahmepause wird die Einnahme aus der nächsten Kalenderpackung fortgesetzt und zwar unabhängig davon, ob die Blutung beendet ist oder noch anhält.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird immer Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen.

Übelkeit, Bauchschmerzen, Gewichtszunahme - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

Laut Beipackzettel sind keine sehr häufigen Nebenwirkungen bekannt.

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Übelkeit
  • Bauchschmerzen
  • Gewichtszunahme
  • Kopfschmerzen
  • Depressive Verstimmung
  • Stimmungsschwankungen
  • Empfindlichkeit der Brust
  • Brustschmerzen
  • Zwischenblutungen

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Diane 35

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Blutdruckerhöhung
  • Flüssigkeitseinlagerungen ins Gewebe (Ödeme)
  • Migräne
  • Beeinflussung des Geschlechtstriebs
  • Brustvergrößerung
  • Hautausschlag
  • Nesselsucht
  • Gelbliche Flecken auf der Haut

Es wurden in seltenen Fällen bei der Anwendung von Diane 35 auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Unverträglichkeit von Kontaktlinsen
  • Überempfindlichkeitsreaktionen
  • Gewichtsabnahme
  • Brustdrüsensekretion
  • Veränderung der Scheidensekretion (vermehrter Ausfluss)
  • Knotenrose
  • Schwerer Hautausschlag

Es wurden in sehr seltenen Fällen bei der Anwendung von Diane 35 auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Gefäßverschluss durch einen Blutpfropf in einer Schlagader, in Herzkranzgefäßen oder der hirnversorgenden Gefäßen
  • Herzinfarkt
  • Schlaganfall
  • Gefäßverschlüsse auch in den Blutgefäßen von Leber, Bauchraum, Nieren oder Auge

Vorsicht bei diesen Diane 35-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Ungewöhnliche Schmerzen oder Schwellungen in einem Bein
  • Schmerz und/ oder Engegefühl in der Brust, möglicherweise in den linken Arm ausstrahlend
  • Plötzlich auftretende Atemnot
  • Husten ohne erkennbare Ursache
  • Ungewöhnlich,starke oder anhaltende Kopfschmerzen
  • Plötzlich auftretender teilweiser oder kompletter Sehverlust
  • Doppletsehen
  • Undeutliche Sprache
  • Probleme beim Sprechen
  • Schwindel
  • Kollaps möglicherweise im Zusammenhang mit einem epileptischen Anfall
  • Plötzliche Schwäche oder ausgeprägtes Taubheitsgefühl einer Körperseite oder eines Körperteils
  • Bewegungsstörung
  • Gestörte Motorik
  • Schwere, unerträgliche Bauchschmerzen

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer Thrombose oder einer Lungenembolie sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

Beim Auftreten folgender Symptome ist die Einnahme von Diane 35 sofort zu beenden:

  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Erstmals auftretende Migräne oder sich verschlechternde Migräne
  • Sehstörungen
  • Hörstörungen
  • Bewegungsstörungen
  • Plötzlich auftretende Lähmungen in verschiedenen Körperteilen oder auf unterschiedlichen Körperseiten
  • Gelbfärbung der Haut oder der Augen
  • Juckreiz am gesamten Körper
  • Zunahme epileptischer Anfälle
  • Starker Blutzuckeranstieg
  • Einsetzen von schweren Depressionen
  • Starke Oberbauchschmerzen oder Lebervergrößerung
  • Verschlimmerung einer bestehenden Erkrankung

Besondere Warnhinweise bei Diane 35

Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:

  • Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie (Phaenytoin, Barbiturate, Primidon, Carbamazepin, Oxacarbazepin, Topiramat und Felbamat)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Tuberkulose (Rifampicin)
  • Arzneimittel zur Behandlung bakterieller Infektionen (Antibiotika wie Penicilline, Tetrazykline, Griseofulvin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von HIV-Infektionen (Ritonavir, Nevirapin)
  • Johanniskrauthaltige Präparate zur Behandlung depressiver Verstimmungen
  • Arzneimittel zur Unterdrückung des Immunsystems (Ciclosporin)
  • Arzneimittel zur Behandlung der Epilepsie bei Erwachsenen (Lamotrigin)

Weitere Hinweise (zur Handhabung des Arzneimittels, zur Lagerung des Arzneimittels…..)

  • Über Gebärmutterhalskrebs wurde etwas häufiger bei Frauen berichtet, die die Pille einnehmen
  • Brustkrebs wird bei Frauen, die die Pille einnehmen, etwas häufiger festgestellt als bei Frauen gleichen Alters
  • Obwohl Diane 35 auch empfängnisverhütung wirkt, sollte  es nicht ausschließlich zur Empfängnisverhütung angewendet werden
  • Bei der Behandlung mit Diane 35 ist keine Beeinträchtigung der Verkehrstüchtigkeit zu befürchten

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Diane 35 stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Patientinnen über 40 Jahre
  • Ältere Patientinnen
  • Übergewicht
  • Fettstoffwechselstörungen
  • Genetische Veranlagung zu Gerinnungsstörungen des Blutes
  • Längerfristige Bettlägerigkeit (zum Beispiel nach Operationen)
  • Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
  • Bluthochdruck
  • Erhöhte Neigung zu Entzündung der oberflächlichen Venen
  • Ausgeprägte Krampfadern
  • Bestimmte Form der Schwerhörigkeit (Otosklerose)
  • Epilepsie
  • Störung der Blutfarbstoffbildung (Porphyrie)
  • Rauchen
  • Herzklappenerkrankung
  • Herzschlagunregelmäßigkeiten
  • Leberfunktionsstörungen
  • Nierenfunktionsstörungen

 

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