Digitoxin AWD - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Digitoxin AWD 0,07 ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung von manifester chronischer Herzmuskelschwäche, schneller Form einer Herzrhythmusstörung bei Vorhofflimmern/ Vorhofflatten oder zur Behandlung von anfallsartigen Vorhofflimmern/ Vorhofflattern eingesetzt wird. Es enthält den Wirkstoff Digitoxin und gehört zu der Gruppe Herzglykoside. Bei Digitoxin AWD 0,07 handelt es sich um ein Herzglykosid, das die Leistung des Herzens steigert und damit die Durchblutung verbessert.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Digitoxin AWD 0,07 ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

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Anwendung von Digitoxin AWD

Digitoxin AWD 0,07 weist eine geringe therapeutische Breite auf und es ist eine sorgfältig überwachte Einstellung auf die individuelle therapeutische Dosis notwendig. Die Dosierung von Digitoxin AWD 0,07 erfolgt individuell für Sie. Häufig ist eine tägliche Erhaltungsdosis von 0,07 bis 0,1 mg Digitoxin ausreichend.

Bei Patienten über 60 Jahren beträgt die Sättigungsdosis 3-mal täglich 0,1 mg Digitoxin über 3 Tage. Eine Erhaltungsdosis beträgt 1-mal täglich 0,1 mg Digitoxin.

Nehmen Sie die Tabletten zu einer festen Tageszeit mit einem Glas Wasser ein. Sie können problemlos unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen, wie beispielsweise bei Patienten mit Nieren-/ Leberfunktionsstörungen oder bei mittelschneller Sättigungsbehandlung, werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird immer Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen.

Herzrhythmusstörungen, Extraschläge des Herzens, schnelle Herzschlagfolge des Herzens - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Herzrhythmusstörungen
  • Extraschläge des Herzens
  • Schnelle Schlagfolge von Herzvorhöfen und Herzkammern
  • Erregungsleitungsstörungen des Herzens zwischen Herzvorhof und Herzkammern
  • Störungen der Herzschlagfolge
  • Verlangsamung der Herzfrequenz

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Appetitlosigkeit
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Magen-Darmbeschwerden
  • Bauchschmerzen
  • Durchfall
  • Kopfschmerzen
  • Müdigkeit
  • Schlaflosigkeit

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Digitoxin AWD

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Vergrößerung der Brustdrüse bei Männern (bildet sich nach Absetzen von Digitoxin AWD 0,07 zurück)
  • Psychische Veränderungen
  • Alpträume
  • Verwirrtheit
  • Depressionen
  • Sinnestäuschungen
  • Halluzinationen
  • Psychosen
  • Veränderung des Farbsehens (Gelb-/Grünbereich) bereits im therapeutisch verordneten Dosierungsbereich
  • Muskelschwäche

Es wurde in seltenen Fällen und sehr seltenen Fällen bei der Anwendung von Digitoxin AWD 0,07 auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Veränderungen im Blutbild mit Verminderung an Blutplättchen
  • Schmetterlingserythem (Rotfärbung der Haut, die wie ein Schmetterling aussieht)
  • Allergische Reaktionen
  • Nesselsucht
  • Scharlachartige Hautausschläge
  • Hautrötung
  • Sprachstörungen
  • Schwäche
  • Teilnahmslosigkeit
  • Unwohlsein
  • Gefäßverschluss im Bauchraum

Vorsicht bei diesen Digitoxin AWD-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Veränderungen des Herzschlags
  • Zu schneller oder zu langsamer Herzschlag
  • Herzrhythmusstörungen
  • Schwellung des Gesichts, der Lippen, der Zunge oder des Rachens
  • Verengung der Atemwege
  • Atemprobleme
  • Atemnot
  • Juckreiz am gesamten Körper
  • Starker Blutdruckabfall
  • Schluckbeschwerden

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer Überdosierung, einer Elektrolytstörung oder einer allergischen Reaktion sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Digitoxin AWD

Digitoxin AWD 0,07 stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Bestehende, bekannte Allergien gegen die Inhaltsstoffe
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
  • Ältere Patienten
  • Verdacht auf eine Vergiftung mit Herzglykosiden
  • Beschleunigter Herzschlag
  • Personen, bei denen eine geplanten Regularisierung der Herzschlagfolge
  • Kaliummangel
  • Erhöhter Calciumspiegel
  • Magnesiummangel im Blut
  • Herzmuskelerkrankungen mit Verengungen der Ausflussbahn
  • Ausweitungen der Hauptschlagader (Aorta) im Bereich des Brustkorbes
  • Gleichzeitige intravenöse Gabe von Kaliumsalzen
  • Schilddrüsenerkrankungen
  • Akuter Herzinfarkt
  • Akute Herzmuskelentzündung
  • Patienten, die in den vorangegangenen 2 Wochen Herzglykoside erhalten haben. Hier kann eine verringerte Aufsättigungsdosierung nötig sein

Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:

  • Arzneimittel, die die Harnmenge erhöhen (Diuretika)
  • Arzneimittel zur Behandlung einer Verstopfung (abführende Arzneimittel)
  • Arzneimittel zur Behandlung bakterieller Infektionen (Antibiotika wie Benzylpenicillin, Makrolide oder Tetrazykline)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen (Polyene wie Amphotericin B, Azole wie Itraconazol oder Beta-Laktame)
  • Corticosteroide wie Prednison oder Danazol zur Behandlung von Entzündungen
  • Arzneimittel zur Behandlung von Schmerzen (Salicylaten)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen (Lithium, Fluoxetin)
  • Arzneimittel zur Behandlung einer HIV-Infektion (Ritonavir)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck (Calciumantagonisten wie Verapamil, Diltiazem oder Nifedipin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (Amiodaron, Chinidin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Herzerkrankungen und Migräne (Beta-Blocker)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Muskelkrämpfen (Muskelrelaxantien wie Suxamethoniumchlorid oder Pancuronium)
  • Arzneimittel, die die Sympathikusaktivität nachahmen
  • Arzneimittel zur Behandlung von COPD (Theophyllin)
  • Arzneimittel, die den Kaliumspiegel erhöhen (Spironolacton, Kaliumcanrenoat, Amilorid, Triamteren und Kaliumsalze)
  • Arzneimittel zur Behandlung eines erhöhten Cholesterinspiegels (Anionenaustauscherharze wie Colestyramin und Colestipol)
  • Quell- und Füllmittel zur Behandlung einer Verstopfung
  • Kaolin-Pektin
  • Arzneimittel, die den Abbau in der Leber beschleunigen (Phenylbutazon Phenobarbital, Phenytoin, Rifampicin, Spironolacton und Barbiturate)

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Weitere Hinweise:

  • Die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von gefährlichen Maschinen  wird nicht beeinträchtigt

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