Efavirenz - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Efavirenz ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung einer HIV-Infektion eingesetzt wird. Es enthält den gleichnamigen Wirkstoff Efavirenz und gehört zu der Gruppe HIV-Therapeutika. Efavirenz ist ein Hemmstoff eines Enzyms (reverse Transkriptase) des humanen Immundefizienz-Virus 1 (HIV-1). Dadurch wird die für die Virusvermehrung notwendige Umschreibung der viralen RNA in DNA blockiert, der Einbau in das menschliche Erbgut verhindert und folglich die Virusvermehrung gehemmt. Der Wirkstoff kann nur den Befall weiterer Zellen verhindern, bei bereits in eine Wirtszelle eingedrungenen Viren ist er unwirksam.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Efavirenz ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

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Anwendung von Efavirenz

Efavirenz muss in Kombination mit anderen HIV-Arzneimitteln angewendet werden.

Zu Therapiebeginn wird üblicherweise 1-mal täglich 1 Tablette zu 600 mg verordnet.

Nehmen Sie die Tabletten zu einer festen Tageszeit mit einem Glas Wasser ein. Nehmen Sie Efavirenz auf nüchternen Magen ein. Zur Verbesserung der Verträglichkeit wird die Einnahme vor dem Schlafengehen empfohlen.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen, wie Bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen oder Nierenfunktionsstörungen, werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird Ihr Arzt mit Ihnen besprechen.

Hautausschlag, erhöhte Triglyceridwerte im Blut, abnormale Träume - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Hautausschlag

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Erhöhter Triglyceridgehalt im Blut
  • Abnormale Träume
  • Angstgefühle
  • Depression
  • Schlaflosigkeit
  • Koordinationsstörungen
  • Gleichgewichtsstörungen
  • Konzentrationsstörungen
  • Schwindel
  • Kopfschmerzen
  • Starke Müdigkeit
  • Magenschmerzen
  • Durchfall
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Erhöhung bestimmter Enzyme im Blut
  • Juckreiz
  • Starke Erschöpfung

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Efavirenz

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Überempfindlichkeitsreaktionen
  • Zu stark erhöhter Cholesteringehalt im Blut
  • Aggression
  • Verwirrtheit
  • Euphorie
  • Halluzinationen
  • Manie
  • Paranoia
  • Psychose
  • Selbstmordversuch
  • Selbstmordgedanken
  • Unruhe
  • Amnesie
  • Abnormales Denken
  • Zittern
  • Verschwommenes Sehen
  • Ohrgeräusche
  • Gesichtsrötung
  • Entzündung der Bauchspeicheldrüsen
  • Akute Leberentzündung
  • Starke Rötung der Haut mit Blasenbildung der Haut mit anschließender Ablösung der Haut
  • Gutartige Vergrößerung der Brustdrüsen beim Mann

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Efavirenz auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Wahnvorstellungen
  • Neurosen
  • Selbstmord
  • Leberversagen
  • Lichtempfindlichkeit der Haut

Vorsicht bei diesen Efavirenz-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Überempfindlichkeitsreaktionen
  • Schwere Hautausschläge mit Blasenbildung und Ablösung der Haut
  • Schwere Depressionen
  • Selbstmord
  • Aggression
  • Paranoia
  • Manie

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer allergischen Reaktion oder einer schweren psychischen Reaktion sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Efavirenz

Efavirenz stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Bestehende, bekannte Allergien gegen die Inhaltsstoffe
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
  • Nierenfunktionsstörungen
  • Leberfunktionsstörungen
  • Schwere Leberschädigungen
  • Bekannte Herzerkrankungen in der Vorgeschichte, aktuell oder in der eigenen Familie
  • Herzrhythmusstörungen
  • Schwere Störungen im Elektrolytgleichgewicht (zu niedriger Gehalt von Kalium und Magnesium im Blut)

Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:

  • Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen
  • Arzneimittel zur Behandlung einer Psychose
  • Arzneimittel zur Behandlung einer Depression
  • Arzneimittel zur Behandlung von Allergien (Terfenadin, Astemizol)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen (Cisaprid)
  • Arzneimittel zur Behandlung einer Malaria-Infektion (Artemether, Lumefantrin)
  • Arzneimittel zur Behandlung starker Schmerzen (Methadon)
  • Johanniskrauthaltige Präparate zur Behandlung von nervöser Unruhe und Schlafstörungen
  • Andere Arzneimittel zur Behandlung einer HIV-Infektion
  • Arzneimittel zur Behandlung einer Hepatitis C Infektion
  • Arzneimittel zur Behandlung von bakteriellen Infektionen (Antibiotika wie Clarithromycin, Azithromycin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen (Itraconazol, Posaconazol, Voriconazol, Fluconazol, Ketoconazol)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Sodbrennen (Famotidin)
  • Arzneimittel zur Behandlung einer Blutgerinnungsstörung (Warfarin)
  • Arzneimittel zur Behandlung einer Epilepsie (Carbamazepin,Phenytoin, Phenobarbital, Valproinsäure, Vigabatrin, Gabapentin)
  • Arzneimittel zur Behandlung einer Allergie wie Heuschnupfen (Cetirizin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Herzerkrankungen (Diltiazem, Verapamil, Felodipin, Nifedipin, Nicardipin)
  • Arzneimittel zur Behandlung erhöhter Cholesterinwerte (Statine wie Simvastatin, Pravastatin, Rosuvastatin)
  • Antibabypille oder Verhütungsstäbchen
  • Arzneimittel, die das Immunsystem unterdrücken (Ciclosporin, Tacrolimus, Sirolimus)

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Weitere Hinweise (zur Lagerung und Anwendung des Arzneimittels):

  • Efavirenz darf nicht während einer Schwangerschaft eingenommen werden
  • Efavirenz kann Schwindel, Konzentrationsstörungen oder Schläfrigkeit hervorrufen. Wenn diese Symptome bei Ihnen auftreten, nehmen Sie bitte nicht am Straßenverkehr teil und bedienen Sie keine gefährlichen Maschinen

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