Encepur - Nebenwirkungen und Erfahrungen
Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz
Encepur ist ein rezeptpflichtiger Impfstoff, der zur Vorbeugung einer FSME (Frühsommer-Meningo-Enzephalitis) Infektion eingesetzt wird. Es enthält als Wirkstoff abgetötete FSME- Erreger und gehört zu der Gruppe Impfstoffe. Das Arzneimittel ist ein Impfstoff und wird zur Vorbeugung gegen die von Zecken übertragene Frühsommer-Hirnhautentzündung (FSME) gegeben. Er enthält veränderte FSME-Viren ohne krankmachende Eigenschaften. Nach Gabe des Impfstoffes bildet der Körper einen Schutz gegen FSME-Viren aus (sog. Antikörper). Nach einigen Jahren geht dieser Schutz wieder verloren und muss aufgefrischt werden.
Der Impfstoff schützt jedoch nicht vor anderen Krankheiten, die durch Zecken übertragen werden können.
Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Encepur ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.
Inhalte
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Anwendung von Encepur
Vor Gebrauch muss der Impfstoff gut geschüttelt werden. Encepur wird intramuskulär, vorzugsweise in den Oberarm verabreicht. Wenn nötig kann Encepur auch subkutan (unter die Haut) verabreicht werden. Encepur darf nicht in eine Vene verabreicht werden. Encepur wird ausschließlich von Ärzten oder von ärztichem Personal verabreicht.
Folgendes Schema wird bei der Grundimmunisierung verwendet:
- Impfdosis 1 (Tag 0) 0,5 ml Encepur
- Impfdosis 2 (1 bis 3 Monate nach der 1. Impfung) 0,5 ml Encepur
- Impfdosis 3 (9 bis 12 Monate nach der 2. Impfung) 0,5 ml Encepur
Nach Ende der Grundimmunisierung bleibt der Impfschutz für 3 Jahre bestehen.
Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen, wie beispielsweise bei Auffrischimpfungen oder bei einem schnellem Impfschema, werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird immer Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen.
Vorübergehende Schmerzen an der Einstichstelle, allgemeines Unwohlsein, Muskelschmerzen - Die häufigsten Nebenwirkungen
Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.
Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:
- Vorübergehende Schmerzen an der Einstichstelle
- Allgemeines Unwohlsein
- Muskelschmerzen
- Kopfschmerzen
1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:
- Rötung an der Einstichstelle
- Schwellung an der Einstichstelle
- Grippeähnliche Symptome
- Schweißausbrüche
- Schüttelfrost
- Vor allem nach der ersten Impfung Fieber über 38 Grad Celsius
- Übelkeit
- Gelenkschmerzen
Gelegentliche Nebenwirkungen bei Encepur
1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:
- Erbrechen
Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Encepur auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:
- Knötchenbildung an der Einstichstelle
- Durchfallartiger Breistuhl
- Gelenk- und Muskelschmerzen im Nackenbereich
- Lymphknotenschwellung
- Missempfindungen wie Kribbeln oder Taubheitsgefühl
- Allergische Reaktionen
- Hautausschläge
- Schwellung der Schleimhäute
- Pfeifendes Atmen
- Atemstörung
- Krampfartige Verengung
- Schwellung der Atemwege
- Blutdruckabfall
- Andere Kreislaufstörungen
- Unspezifische Sehstörungen
- Vorübergehende Abnahme der Blutplättchen
Vorsicht bei diesen Encepur-Nebenwirkungen
Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können.
Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:
- Hautausschläge
- Schwellung der Schleimhäute
- Pfeifendes Atmen
- Atemstörung
- Krampfartige Verengung
- Schwellung der Atemwege
- Blutdruckabfall
- Andere Kreislaufstörungen
- Unspezifische Sehstörungen
- Vorübergehende Abnahme der Blutplättchen
Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer allergischen Reaktion sein.
Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.
Besondere Warnhinweise bei Encepur
Encepur stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:
- Bestehende Allergien gegen die Inhaltsstoffe
- Schwangerschaft und Stillzeit
- Kinder und Jugendliche unter 12 Jahren
- Akute, behandlungsbedürftige Erkrankungen
- Impfung in der Vergangenheit mit Encepur, bei der es Komplikationen gab
- Allergien gegen Hühnereiweiß
- Akute Infektionen
- Möglicher Kontakt des Impflings zu Personen mit ansteckenden Krankheiten
- Epilepsie in der Familie
- Fieberkrämpfe in der Anamnese des Impflings
- Ekzeme
- Dermatosen
- Angeborene und erworbenen Immunschwäche
- Chronische Erkrankung, sowie fortschreitende Erkrankung des ZNS
Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:
- Arzneimittel zur Behandlung von bakteriellen Infektionen (Antibiotika wie Gentamicin und Neomycin)
- Arzneimittel zur Behandlung von Entzündungen (Steroide und Cortison)
- Arzneimittel zur Unterdrückung des Immunsystems (Ciclosporin A, Tacrolimus oder Sirolimus)
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Weitere Hinweise:
- Es sind keine Überdosierungserscheinungen bekannt. Besondere Maßnahmen sind deshalb nicht erforderlich
- Encepur enthält als weitere Inhaltsstoffe Chlortetracyclin und Gentamycin
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