Envarsus 1 mg - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Envarsus 1 mg ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Vorbeugung einer Organtransplantatabstoßung  eingesetzt wird. Es enthält den Wirkstoff Sirolismus und gehört zu der Gruppe Immunsuppressiva. Der Wirkstoff Tacrolimus gehört zur Gruppe der Immunsuppressiva. Er unterdrückt das körpereigene Immunsystem und wird zur Verhinderung und zur Behandlung von Abstoßungsreaktionen nach einer Organtransplantation eingesetzt. Tacrolimus wird oft in Verbindung mit anderen Arzneistoffen verwendet, die das Immunsystem ebenfalls unterdrücken. In topischer Form wird Tacrolimus zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen der Haut angewendet.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Envarsus 1 mg ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

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Anwendung von Envarsus 1 mg

Achten Sie bei Envarsus darauf, dass Sie immer das gleiche Tacrolimus- Arzneimittel verordnet bekommen. Tacrolimus-Arzneimittel dürfen nicht gegen andere Präparate ausgetauscht werden.

Envarsus 1 mg wird 1-mal täglich eingenommen. Bei der Therapie mit Envarsus 1mg handelt es sich um eine Individualtherapie. Die Anfangsdosis zur Verhinderung einer Abstoßung Ihres Transplantat wir Ihnen von Ihrem Arzt unter Berücksichtigung Ihres Körpergewichts berechnet. Die Anfangsdosen unmittelbar nach der Transplantation liegen gewöhnlich im Bereich von 0,11 bis 0,17 mg pro kg Körpergewicht und Tag. Diese Dosis ist abhängig vom transplantierten Organ.

Nehmen Sie Envarsus 1 mg 1-mal täglich, auf nüchternen Magen, ein. Envarsus 1 mg Tabletten sind unzerkaut mit einem Glas Wasser zu schlucken. Das in dem Folienbeutel enthaltene Trockenmittel darf nicht geschluckt werden.

Wenn Sie versehentlich eine größere Menge Envarsus eingenommen haben, kontaktieren Sie sofort Ihren Arzt oder die Notaufnahme des nächstgelegenen Krankenhaus.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird immer Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen.

Erhöhte Blutzuckerspiegel, Zuckerkrankheit, Erhöhte Kaliumkonzentrationen im Blut - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Erhöhte Blutzuckerspiegel
  • Zuckerkrankheit (Diabetes)
  • Erhöhte Kaliumkonzentrationen im Blut
  • Schlafstörungen
  • Zittern
  • Kopfschmerzen
  • Erhöhter Blutdruck
  • Veränderte Werte im Leberfunktionstest
  • Durchfall
  • Übelkeit
  • Nierenbeschwerden

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Geringere Anzahl von Blutkörperchen
  • Erhöhte Anzahl von Blutkörperchen
  • Verringerte Konzentrationen von Magnesium, Phosphat, Kalium, Calcium oder Natrium im Blut
  • Flüssigkeitsüberlastung
  • Erhöhte Harnsäure und Fettspiegel im Blut
  • Verringerter Appetit
  • Appetitlosigkeit
  • Erhöhte Säurewerte des Blutes
  • Andere Veränderungen der Blutsalze
  • Angsterscheinungen
  • Verwirrtheit
  • Desorientiertheit
  • Depression
  • Stimmungsschwankungen
  • Alpträume
  • Halluzinationen
  • Psychische Erkrankungen
  • Krampfanfälle
  • Bewusstseinsstörungen
  • Kribbeln und Taubheitsgefühl in Händen und Füßen
  • Schwindelgefühle
  • Schreibstörungen
  • Erkrankungen des Nervensystems
  • Verschwommenes Sehen
  • Verstärkte Lichtempfindlichkeit
  • Augenerkrankungen
  • Ohrensausen
  • Verringerte Durchblutung der Herzgefäße
  • Beschleunigte Herzfrequenz
  • Blutungen, teilweiser oder vollständiger Verschluss von Blutgefäßen
  • Herabgesetzter Blutdruck
  • Kurzatmigkeit
  • Veränderungen des Lungengewebes
  • Flüssigkeitsansammlungen um die Lunge
  • Rachenentzündung
  • Husten
  • Grippeartige Symptome
  • Magenprobleme wie Entzündungen oder Geschwüre in Verbindung mit Bauchschmerzen oder Durchfall
  • Magenblutung
  • Entzündung oder Geschwür im Mund
  • Flüssigkeitsansammlung im Bauch
  • Erbrechen
  • Bauchschmerz
  • Verdauungsstörungen
  • Verstopfung
  • Darmgase
  • Blähungen
  • Weiche Stühle
  • Erkrankung der Gallenwege
  • Gelbfärbung der Haut infolge von Lebererkrankungen
  • Schädigung des Lebergewebes
  • Leberentzündungen
  • Juckreiz
  • Ausschlag
  • Haarausfall
  • Akne
  • Verstärktes Schwitzen
  • Gelenkschmerzen
  • Schmerzen in den Gliedmaßen und im Rücken
  • Muskelkrämpfe
  • Beeinträchtigte Nierenfunktion
  • Verringerte Harnbildung
  • Eingeschränktes oder schmerzhaftes Wasserlassen
  • Allgemeine Schwäche
  • Fieber
  • Flüssigkeitsansammlung im Körper
  • Schmerzen und Beschwerden
  • Erhöhte Konzentration des Enzyms alkalische Phosphatase im Blut
  • Gewichtszunahme
  • Gestörtes Temperaturempfinden
  • Unzureichende Funktion eines transplantierten Organs

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Envarsus 1 mg

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Veränderungen der Blutgerinnung
  • Verringerung der Anzahl aller Blutkörperchen
  • Austrocknung des Körpers
  • Unfähigkeit zu urinieren
  • Wahnvorstellungen
  • Halluzinationen
  • Auffällige Ergebnisse in Blutuntersuchungen
  • Verringerte Eiweiß- oder Zuckerwerte
  • Erhöhte Phosphatspiegel
  • Erhöhung der Konzentration des Enzyms Lactatdehydrogenase
  • Koma
  • Hirnblutungen
  • Schlaganfall
  • Lähmung
  • Gehirnerkrankungen
  • Sprachstörungen
  • Gedächtnisprobleme
  • Linsentrübung
  • Teilweiser oder vollständiger Hörverlust
  • Unregelmäßiger Herzschlag
  • Herzstillstand
  • Verminderte Leistung Ihres Herzens
  • Herzmuskelerkrankungen
  • Herzmuskelvergrößerung
  • Starkes Herzklopfen
  • Abnormes EKG
  • Abnormale  Herz- und Pulsfrequenz
  • Blutgerinnsel in einer Arm- oder Beinvene
  • Schock
  • Atembeschwerden
  • Erkrankungen der Atemwege
  • Asthma
  • Akute oder chronische Entzündung der Bauchspeicheldrüse
  • Entzündung des Bauchfells
  • Darmverschluss
  • Erhöhte Blutkonzentration des Enzyms Amylase
  • Rückfluss des Mageninhalts in den Rachen (Sodbrennen)
  • Verlangsamte Magenentleerung
  • Hautentzündungen
  • Brennendes Gefühl unter Sonneneinwirkung
  • Gelenkerkrankungen
  • Menstruationsschmerzen und abnormale Monatsblutungen
  • Multiorganversagen
  • Grippeartige Erkrankung
  • Erhöhte Empfindlichkeit gegen Wärme und Kälte
  • Druckgefühl auf der Brust
  • Zittrigkeit
  • Krankheitsgefühl
  • Gewichtsverlust

Es wurde in seltenen Fällen und in sehr seltenen Fällen bei der Anwendung von Envarsus 1 mg auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Kleine Einblutungen in die Haut durch Blutgerinnsel
  • Erhöhte Muskelsteifigkeit
  • Blindheit
  • Taubheit
  • Flüssigkeitsansammlungen um das Herz
  • Akute Atemlosigkeit
  • Zystenbildung in Ihrer Bauchspeicheldrüse
  • Vorstadium eines Darmverschlusses
  • Durchblutungsstörungen in der Leber
  • Schwere Erkrankungen mit Blasenbildung auf der Haut, im Mund, an den Augen und Genitalien
  • Verstärkter Haarwuchs
  • Durst
  • Stürze
  • Beklemmung im Brustbereich
  • Verringerte Beweglichkeit
  • Geschwüre
  • Muskelschwäche
  • Vermindertes Hörvermögen
  • Abnorme Befunde bei Ultraschalluntersuchungen des Herzens
  • Leberversagen
  • Schmerzhaftes Harnlassen mit Blut im Urin
  • Zunahme des Fettgewebes
  • Sehr starke Verringerung der Anzahl der roten Blutkörperchen
  • Stark ausgeprägte Verringerung der Anzahl der weißen Blutkörperchen
  • Verminderte Anzahl von roten Blutkörperchen
  • Erhöhte Infektanfälligkeit
  • Fieber
  • Störungen des Sehnervs

Vorsicht bei diesen Envarsus 1 mg-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Veränderungen im Sehvermögen
  • Verschwommenes Sehen
  • Veränderungen des Farbsehens
  • Schwierigkeiten beim Erkennen von Einzelheiten
  • Einschränkungen Ihres Gesichtsfeldes
  • Starke Bauchschmerzen
  • Schüttelfrost
  • Fieber
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Infektionen, die zu Nierenproblemen führen
  • Kopfschmerzen
  • Veränderter Gemütszustand
  • Krampfanfälle
  • Sehstörungen
  • Schwäche
  • Veränderungen der Haut oder Augen
  • Schnelles Auftreten blauer Flecken
  • Husten
  • Blutarmut

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer akuten Erkrankung sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Envarsus 1 mg

Envarsus 1 mg stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
  • Bestehende, bekannte Allergien gegen die Inhaltsstoffe
  • Bestehende, bekannte Allergien gegen Sirolimus oder irgendein Makrolid-Antibiotikum (Erythromycin, Clarithromycin oder Josamycin)
  • Leberfunktionsstörungen
  • Durchfall, der länger als  einen Tag anhält
  • Hepatitis C
  • Veränderungen im EKG (Verlängerung des QT-Intervalls)
  • Nierenfunktionsstörungen

Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:

  • Arzneimittel zur Behandlung von bakteriellen Infektionen (Antibiotika wie Erythromycin, Clarithromycin, Josamycin, Isoniazid und Rifampicin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen (Ketoconazol, Fluconazol, Itraconazol, Voriconazol, Clotrimazol oder Isavuconazol)
  • Arzneimittel zur Behandlung des Cytomegalievirus (Letermovir)
  • Arzneimittel zur Behandlung von HIV-Infektionen (Ritonavir, Nelfinavir, Saquinavir oder Cobicistat)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Hepatitis C Infektionen, sogenannte HCV-Protease-Inhibitoren (Telaprevir, Boceprevir, Ombitasavir, Paritaprevir, Ritonavir oder Dasabuvir)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Krebs (Nilotinib)
  • Arzneimittel zur Unterdrückung des Immunsystems (Mycophenolsäure)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Magengeschwüren und Reflux von Magensäure (Omeprazol, Lansoprazol, Cimetidin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen (Metoclopramid)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Sodbrennen (Magnesium-Aluminium-hydroxid)
  • Antibabypille
  • Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck oder Herzbeschwerden (Nifedipin, Nicardipin, Diltiazem, Verapamil)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (Amiodaron)
  • Arzneimittel zur Behandlung erhöhter Cholesterinwerte sogenannte Statine (Simvastatin oder Atorvastatin)
  • Arzneimittel zur Behandlung einer Epilepsie (Phenytoin, Phenobarbital)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Entzündungen (Cortisone)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Krampfanfällen (Carbamazepin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Schmerzen und Fieber (Metamizol)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen (Nefazodon)
  • Johanniskraut-haltige Präparate
  • Arzneimittel zur Behandlung viraler Infektionen (Aciclovir gegen Herpes)

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Weitere Hinweise:

  • Während der Einnahme von Envarsus 1 mg ist auf direkte Sonneneinstrahlung auf die Haut zu verzichten. Bitte Setzen Sie sich keiner direkten Sonneneinstrahlung oder direkter UV- Strahlung aus. Tragen Sie geeignete Sonnenschutzkleidung und verwenden Sie Sonnenschutzmittel mit einem hohen Schutzfakto

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