Esomeprazol - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Esomeprazol ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung von Sodbrennen, Geschwüren im Magen-Darmtrakt, zur Vorbeugung von Geschwüren im Magen-Darmtrakt oder zur Regulierung bei einem Magensäureüberschuss eingesetzt wird. Es enthält den gleichnamigen Wirkstoff Esomeprazol und gehört zu der Gruppe Protonenpumpenhemmer. Der Wirkstoff hemmt die Ausschüttung von Magensäure aus den so genannten Belegzellen der Magenschleimhaut. Er blockiert dort eine bestimmte Stelle, die über einen Pumpmechanismus für die Freisetzung der Magensäure verantwortlich ist.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Esomeprazol ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

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Anwendung von Esomeprazol

Zu Therapiebeginn bei Sodbrennen wird üblicherweise 1-mal täglich 1 Kapsel zu 40 mg über einen Zeitraum von 4 Wochen verordnet. Ihr Arzt verordnet Ihnen möglicherweise die gleiche Dosis für 4 weitere Wochen, wenn Ihre Speiseröhre noch nicht wieder verheilt sind.

Sobald die Speiseröhre verheilt ist, ist die empfohlene Dosis 1 Kapsel Esomeprazol 20 mg täglich.

Nehmen Sie die Kapseln zu einer festen Tageszeit mit einem Glas Wasser ein. Sie können problemlos unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen, wie bei Geschwüren, Vorbeugung von Geschwüren oder eines Magensäureüberschuss, werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird Ihr Arzt mit Ihnen besprechen.

Kopfschmerzen, Durchfall, Bauchschmerzen - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

Laut Beipackzettel sind keine sehr häufigen Nebenwirkungen bekannt.

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Kopfschmerzen
  • Durchfall
  • Bauchschmerzen
  • Verstopfung
  • Blähungen
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Gutartige Magenpolypen

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Esomeprazol

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Schwellung der Füße und Fußknöchel
  • Schlafstörungen
  • Schlaflosigkeit
  • Schwindel
  • Kribbeln
  • Müdigkeit
  • Drehschwindel
  • Mundtrockenheit
  • Veränderte Ergebnisse der Bluttests, mit denen die Leberfunktion geprüft wird
  • Hautausschlag
  • Nesselsucht
  • Juckreiz
  • Knochenbrüche der Hüfte, des Handgelenks oder der Wirbelsäule

Es wurden in seltenen Fällen bei der Anwendung von Esomeprazol auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Verminderung der Gesamtzahl weißer Blutkörperchen oder der Blutplättchen (dies kann zu Schwäche und blauen Flecken führen)
  • Vermehrtes Auftreten von Infektionen
  • Niedrige Natriumkonzentrationen im Blut (dies kann zu Schwäche, Übelkeit, Erbrechen und Muskelkrämpfen führen)
  • Erregung
  • Verwirrtheitszustände
  • Depressionen
  • Sehstörungen oder unscharfes Sehen
  • Plötzlich auftretende pfeifende Atmung
  • Kurzatmigkeit
  • Entzündung des Mundinnenraums
  • Eine als “Soor” bezeichnete Infektion, die den Magen-Darmtrakt betreffen können und von einem Pilz verursacht wird
  • Leberfunktionsstörungen
  • Gelbfärbung der Haut oder der Augen
  • Dunkelfärbung des Urins
  • Haarausfall
  • Hautausschlag durch Sonneneinstrahlung
  • Gelenkschmerzen
  • Muskelschmerzen
  • Generelles Unwohlsein und verminderter Antrieb
  • Vermehrtes Schwitzen

In sehr seltenen Fällen wurden auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Fehlen weißer Blutkörperchen
  • Aggressivität
  • Sehen, Hören und Fühlen von Dingen, die nicht vorhanden sind (Halluzinationen)
  • Schwere Leberfunktionsstörungen, die zu Leberversagen und Gehirnentzündung führen können
  • Plötzliches Auftreten von schwerem Hautausschlag, Blasenbildung der Haut und Ablösen der Haut mit hohem Fieber und Schmerzen
  • Muskelschwäche
  • Schwere Nierenfunktionsstörungen
  • Vergrößerung der männlichen Brust

Häufigkeit  nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):

  • Zu geringer Magnesiumgehalt im Blut
  • Darmentzündung
  • Ausschlag, eventuell verbunden mit Schmerzen und Gelenken

Vorsicht bei diesen Esomeprazol-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Erschöpfung
  • Muskelkrämpfe
  • Verwirrtheit
  • Schwindelgefühl
  • Schneller Herzschlag
  • Schwellung des Gesichts, der Lippen, der Zunge und Hals
  • Verengung der Atemwege
  • Atembeschwerden
  • Atemnot
  • Starker Blutdruckabfall
  • Schluckbeschwerden
  • Juckreiz am gesamten Körper
  • Gelbfärbung der Haut oder der Augen
  • Fieber
  • Schmerzen im Nacken, Rachen, Mund
  • Schwierigkeiten beim Wasserlassen
  • Gewichtsverlust ohne erkennbaren Grund
  • Bauchschmerzen
  • Verdauungsstörungen
  • Erbrechen von Blut
  • Schwarzer Stuhl

Diese Symptome können u. a. Anzeichen eines zu geringen Magnesiumspiegels im Blut, einer allergischen Reaktion, einer schweren Lebererkrankung oder einer Infektion sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Esomeprazol

Esomeprazol stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Bestehende, bekannte Allergien gegen die Inhaltsstoffe
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
  • Leberfunktionsstörungen
  • Nierenfunktionsstörungen

Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:

  • Arzneimittel zur Behandlung einer HIV-Infektion (Atazanavir)
  • Arzneimittel zur Vorbeugungvon Blutgerinnsel (Clopidogrel)
  • Arzneimittel zur Behandlung einer Pilzinfektion (Ketoconazol,  Itraconazol, Voriconazol)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Krebs (Erlotinib)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen (Citalopram, Imipramin, Clomipramin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Unruhe, Entspannung oder von Epilepsie (Diazepam)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie (Phenytoin)
  • Arzneimittel zur Blutverdünnung (Warfarin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Verdauungsstörungen oder Sodbrennen (Cisaprid)
  • Arzneimittel zur Behandlung einer Herzerkrankung (Digoxin)
  • Arzneimittel zur Behandlung vo Krebs oder Arthritis (Methotrexat)
  • Arzneimittel zur Unterdrückung einer Immunreaktion (Tacrolimus)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Tuberkulose (Rifampicin)
  • Johanniskraut-haltige Präparate zur Behandlung einer leichten Depression

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Weitere Hinweise (zur Lagerung und Anwendung des Arzneimittels):

  • Während der Behandlung mit Esomeprazol kann Schwindel, Müdigkeit oder Benommenheit auftreten. Wenn Sie diese Symptome bei sich bemerken, nehmen Sie nicht am Straßenverkehr teil und bedienen Sie keine gefährlichen Maschinen

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