Evaluna 20 - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Evaluna ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Schwangerschaftsverhütung eingesetzt wird. Es enthält die Wirkstoffkombination Levonorgestrel und Ethinylestradiol und gehört zu der Gruppe orale Kontrazeptiva.

Levonorgestrel: Der Wirkstoff ist ein verwandter Stoff zum weiblichen Geschlechtshormon Gestagen (Gelbkörperhormon). Bei der Frau bewirkt das Gestagen u.a. eine Wachstumshemmung der schwangerschaftsvorbereitenden Gebärmutterschleimhaut, eine Hemmung des Transports der Spermien und eine Hemmung des Eisprungs. Der Wirkstoff ist ein synthetisches Gestagen, das alleine oder in Kombination mit Ethinylestradiol zur Schwangerschaftsverhütung eingesetzt wird.

Ethinylestradiol: Der Wirkstoff ist ein verwandter Stoff zum weiblichen Geschlechtshormon Estrogen. Estrogen bewirkt u.a. den zyklischen, schwangerschaftsvorbereitenden Aufbau der Gebärmutterschleimhaut und fördert den Transport der Spermien in die Gebärmutter. Ethinylestradiol hemmt insbesondere die Eireifung im Eierstock. Weiterhin unterdrückt es die Eisprung auslösenden Hormone und wirkt somit schwangerschaftsverhütend.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Evaluna ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

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Anwendung von Evaluna 20

Zur Schwangerschaftsverhütung wird 1- mal täglich 1 Tablette Evaluna verordnet. Nehmen Sie die Tablette täglich zur gleichen Zeit mit einem Glas Wasser ein.

Einnahmezyklus: Täglich 1 Tablette für 21 aufeinander folgende Tage, anschließend 7 Tage Einnahmepause. Der Empfängnisschutz besteht auch während der 7-tägigen Einnahmepausen. Dieser Einnahmezyklus wird wiederholt, solange eine hormonale Behandlung oder Empfängnisverhütung erwünscht ist.

Das Präparat ist nicht dosisgleich teilbar.

Prinzipiell ist die Dauer der Anwendung zeitlich nicht begrenzt, das Arzneimittel kann daher längerfristig angewendet werden.

Bei einer einmaligen vergessenen Einnahme sollte eine zweite Einnahme innerhalb von 12 Stunden erfolgen. Ist dies nicht möglich, treffen Sie zusätzliche empfängnisverhütende Maßnahmen, z.B. Kondome.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird immer Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen.

Kopfschmerzen, Migräne, Blutungen - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Evaluna Nebenwirkungen werden online überdurchschnittlich häufig in Verbindung mit den Suchbegriffen Übelkeit und Gewichtszunahme gesucht. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Kopfschmerzen
  • Migräne
  • Blutungen oder Schmierblutungen zwischen den Perioden

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Stimmungsschwankungen
  • Depressionen
  • Änderungen des Geschlechtstriebs
  • Entzündungen der Scheide
  • Pilzbefall der Scheide
  • Nervosität
  • Benommenheit
  • Schwindel
  • Bauchschmerzen
  • Magenschmerzen
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Flüssigkeitseinlagerungen im Gewebe
  • Akne
  • Brustschmerzen
  • Brustvergrößerung
  • Empfindlichkeit der Brüste
  • Brustdrüsensekretion
  • Ausfluss aus der Scheide
  • Schmerzhafte Monatsblutung
  • Unregelmäßige Monatsblutung
  • Ausbleiben der Monatsblutung
  • Gewichtsveränderungen

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Evaluna 20

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Änderungen des Appetits
  • Bauchkrämpfe
  • Blähungen
  • Ausschlag
  • Gelblich- braune Flecken auf der Haut
  • Vermehrte Gesichtsbehaarung
  • Haarausfall
  • Blutdruckerhöhung
  • Veränderungen der Blutfettspiegel
  • Erhöhung der Triglyceride im Blut
  • Verminderte Fähigkeit zum Abbau von Traubenzucker

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Evaluna auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Allergische Reaktionen
  • Juckreiz
  • Nesselsucht
  • Schwellung des Gesichts, der Lippen, der Zunge oder des Rachens
  • Atembeschwerden
  • Schluckbeschwerden
  • Gallenstau mit Gelbfärbung der Haut und der Augen
  • Schmerzhafte Haut
  • Schmerzhafte, rötliche Hautknötchen
  • Abnahme des Folsäurespiegels im Blut
  • Leberzellkrebs (Symptome sind: Oberbauchschmerzen, Gewichtsverlust, eingeschränkte Leberfunktion, Gelbsucht)
  • Schwerer Hautausschlag

Nicht bekannt (die Häufigkeit dieser Nebenwirkungen lässt sich aus den Berichten nicht berechnen):

  • Sehnerventzündung
  • Teilweiser Sehverlust
  • Vollständiger Sehverlust
  • Blutgerinnselbildung in der Netzhaut
  • Verschwommenes Sehen
  • Bauchspeicheldrüsenentzündung
  • Fieber
  • Blutiger Stuhlgang
  • Leberentzündung
  • Leberfunktionsstörungen
  • Veränderungen in den Leberfunktionswerten
  • Verminderte Urinausscheidung
  • Blut im Urin
  • Niedrige Anzahl an roten Blutkörperchen
  • Verwirrtheit
  • Geschwächtes Immunsystem
  • Zuckende, ruckartige Körperbewegungen
  • Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa)
  • Verschlechterung von Krampfadern
  • Gallenblasenerkrankungen
  • Gallensteine
  • Bläschenausschlag während der Schwangerschaft
  • Verschlechterung einer Depression

 

Vorsicht bei diesen Evaluna 20-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Schwellung eines Beins oder längs einer Vene im Bein oder Fuß
  • Schmerz oder Druckschmerz im Bein, der möglicherweise nur beim Stehen oder Gehen auftritt
  • Erwärmung des betroffenen Beins
  • Änderung der Hautfarbe des Beins (aufkommende Blässe, Rotfärbung oder Blaufärbung)
  • Plötzlich auftretende Atemlosigkeit ohne erkennbare Ursache
  • Schnelle Atmung
  • Plötzlicher Husten ohne erkennbare Ursache
  • Bluthusten
  • Stechender Brustschmerz, der bei tiefem Einatmen zunimmt
  • Starke Benommenheit
  • Schwindelgefühl
  • Starker oder unregelmäßiger Herzschlag
  • Starke Magenschmerzen
  • Sofortiger Sehverlust
  • Schmerzloses, verschwommenes Sehen
  • Brustschmerz
  • Unwohlsein
  • Druck
  • Schweregefühl
  • Enge- oder Völlegefühl in der Brust, im Arm oder unterhalb des Brustbeins
  • Völlegefühl des Magens
  • Verdauungsstörungen
  • Erstickungsgefühl
  • In den Rücken, Kiefer, Hals, Arm und Magen ausstrahlende Beschwerden im Oberkörper
  • Schwitzen
  • Extreme Schwäche, verbunden mit Angst und Kurzatmigkeit
  • Plötzliche Schwäche oder Taubheitsgefühl des Gesichts, des Arms oder Beins, die auf einer Körperseite besonders ausgeprägt ist
  • Plötzliche Verwirrtheit, Sprechstörungen und Verständnisprobleme
  • Plötzliche Sehstörungen in einem oder beiden Augen
  • Plötzliche Gleichgewichtsstörungen
  • Plötzliche Koordinationsstörungen
  • Plötzliche schwere, länger anhaltende Kopfschmerzen ohne erkennbare Ursache
  • Verlust des Bewusstseins oder Ohnmacht mit oder ohne Krampfanfall
  • Schwellung und leicht bläuliche Verfärbung von Armen oder Beinen
  • Schwellung des Gesichts, der Lippen, der Zunge oder Rachens
  • Verengung der Atemwege
  • Atemprobleme
  • Atemnot
  • Schluckbeschwerden
  • Starker Abfall des Blutdrucks

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer tiefen Beinvenenthrombose, einer Lungenembolie, einer Thrombose in der Netzhautvene, eines Herzinfarkts, eines Schlaganfalls, eines Blutgerinnsels in einem anderen Blutgefäß oder einer allergischen Reaktion sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Evaluna 20

Evaluna stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Patientinnen über 35 Jahre
  • Bestehende, bekannte Allergien gegen die Inhaltsstoffe
  • Blutgerinnungsstörungen
  • Herzinfarkt, auch in der Vorgeschichte
  • Thrombose, auch in der Vorgeschichte
  • Schlaganfall, auch in der Vorgeschichte
  • Durchblutungsstörung der Hirngefäße
  • Ausbleiben der Regelblutung, deren Ursache ungeklärt ist
  • Blutungen im Vaginalbereich, deren Ursache ungeklärt ist
  • Entzündung der Bauchspeicheldrüse
  • Estrogenabhängige Tumore
  • Entzündliche Darmerkrankungen, wie: Morbus Crohn oderColitis ulcerosa
  • Übergewicht
  • Bluthochdruck
  • Herzerkrankung, wie z.B. Angina pectoris
  • Venenentzündung
  • Varizen (Krampfadern)
  • Sichelzellenanämie (erblich bedingte Blutbildveränderung)
  • Hämolytisch-urämisches-Syndrom
  • Migräne
  • Depressionen
  • Epilepsie
  • Nierenerkrankungen
  • Myome
  • Lebertumore
  • Leberentzündung
  • Gelbsucht
  • Lebervergrößerung
  • Stauung der Gallenflüssigkeit, wenn z.B. die Gallenwege verstopft sind
  • Erkrankungen der Gallenblase
  • Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
  • Erhöhte Fettkonzentration im Blut
  • Stoffwechselstörungen
  • Erkrankung mit Verknöcherung der Gehörknöchelchen
  • Bevorstehende Operation
  • Rauchen

Mit folgenden Arzneimittel können Wechselwirkungen auftreten:

  • Arzneimittel gegen Schlafstörungen (Barbiturate)
  • Arzneimittel gegen bakterielle Infektionen (Antibiotika wie Rifampicin, Griseofulvin, Ampicillin und Tetracycline)
  • Arzneimittel gegen virale Infektionen (Ritonavir und Nelfinavir)
  • Johanniskraut
  • Arzneimittel gegen Epilepsie (Barbexaclon, Hydantoin, Carbamazepin, Phenytoin, Primidon, Oxcarbazepin, Topiramat und Felbamat)
  • Arzneimittel gegen Gicht (Pheyllbutazon)
  • Aktivkohle
  • Arzneimittel gegen erhöhte Cholesterin (Atorvastatin)
  • Arzneimittel gegen Pilzinfektionen (Fluconazol)
  • Ascorbinsäure (Vitamin C)
  • Paracetamol

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