Falithrom - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Falithrom 3 mg ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Vorbeugung von Thrombosen oder zur Langzeitbehandlung des Herzinfarktes eingesetzt wird. Es enthält den Wirkstoff Phenprocoumon und gehört zu der Gruppe der Blutgerinnungshemmer. Der Wirkstoff hat eine blutgerinnungshemmende Wirkung und stammt aus der Gruppe der Cumarine. Er hemmt in der Leber die Vitamin K-abhängige Produktion der Blutgerinnungsfaktoren. Die blutgerinnungshemmende Wirkung tritt erst mit Verzögerung ein, d. h. erst wenn die Konzentration der im Blut bereits vorhandenen Gerinnungsfaktoren unter einen bestimmten Wert absinkt, wird die verringerte oder fehlende Neubildung in der Leber bemerkbar und die blutgerinnungshemmende Wirkung setzt ein.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Falithrom 3 mg ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

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Anwendung von Falithrom

Die Dosierung von Falithrom 3 mg muss durch die Bestimmung der Thromboplastinzeit vom Arzt überwacht und individuell eingestellt werden. Das Messergebnis dieser Bestimmung wird als INR angegeben.

Die erste Bestimmung sollte stets als Gerinnungsbestimmung zum Ausschluss von Gerinnungsstörungen vor Beginn der Behandlung mit Falithrom 3 mg erfolgen. Angestrebt wird ein wirksamer Bereich, je nach Art der vorliegenden Erkrankung, von 2,0 bis 3,5 INR.

  1. Behandlungstag: 2 bis 3 Filmtabletten
  2. Behandlungstag: 2 Filmtabletten
  3. Ab dem 3. Behandlungstag muss regelmäßig die Gerinnungszeit bestimmt werden, um den Reaktionstyp des Patienten festzustellen

Nehmen Sie die Tabletten zu einer festen Tageszeit (morgens und abends) mit einem Glas Wasser ein. Sie können problemlos unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen, wie bei Thrombose, bei bestehender Embolie oder bei Erhaltungstherapie, werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird Ihr Arzt mit Ihnen besprechen.

Blutergüsse, Nasenbluten, Zahnfleischbluten - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Falithrom 3 mg Nebenwirkungen werden online überdurchschnittlich häufig in Verbindung mit dem Suchbegriff Müdigkeit gesucht. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Blutergüsse (Hämatome) nach Verletzungen
  • Nasenbluten
  • Zahnfleischbluten
  • Blut im Urin

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Leberentzündung (Hepatitis) mit oder ohne Gelbfärbung der Haut oder der Augen

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Falithrom

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Blutungen im Bereich der Bauchspeicheldrüse und der Nebennieren
  • Blutungen im Bereich des Rückenmarks und Gehirns
  • Netzhautblutungen
  • Blutungen im Bereich des Herzbeutels
  • Brennende Schmerzen in den Großzehen mit gleichzeitiger Verfärbung der Großzehen
  • Verschiedene Blutungen an verschiedenen Körperstellen oder im Bereich von Organen
  • Übelkeit
  • Appetitlosigkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Einblutungen in die Darmwand
  • Blutungen aus dem Magen-Darmtrakt
  • Nesselsucht
  • Hautausschlag
  • Juckreiz
  • Entzündliche Hautreaktionen
  • Vorübergehender Haarausfall
  • Blutungen im Bereich von Gelenken oder Muskeln nach längerer Anwendung
  • Knochenschwund (Osteoporose)
  • Blutungen im Bereich des rückseitigen Bauchfells

Es wurden in seltenen Fällen bei der Anwendung von Falithrom 3 mg auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Punktartige Hautblutungen

In sehr seltenen Fällen wurden auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Nervenquetschungen
  • Schwere Lebererkrankungen
  • Leberversagen mit erforderlicher Lebertransplantation oder mit Todesfolge
  • Absterben von Haut oder Schleimhaut mit Todesfolge

Vorsicht bei diesen Falithrom-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Blutbeimengungen im Urin
  • Kleine punktförmige Blutungen an Stellen mechanischer Belastung
  • Spontane Haut- oder Schleimhautblutungen
  • Blut im Stuhl (Teerstuhl)
  • Verwirrtheitszustände bis hin zur Bewusstlosigkeit
  • Blasenbildung der Haut mit anschließender Ablösung der Haut
  • Schwellung des Gesichts, der Lippen, der Zunge oder Hals
  • Verengung der Atemwege
  • Atemnot
  • Atembeschwerden
  • Schluckbeschwerden
  • Juckreiz am gesamten Körper
  • Starker Blutdruckabfall

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer Überdosierung, einer schweren Hauterkrankung oder einer allergischen Reaktion sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Falithrom

Falithrom 3 mg stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Bestehende, bekannte Allergien gegen die Inhaltsstoffe
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
  • Epilepsie
  • Chronischer Alkoholmissbrauch
  • Nierensteine
  • Erkrankungen mit erhöhter Blutungsneigung
  • Schwere Lebererkrankungen
  • Starker Nierenfunktionsstörung
  • Starker Blutplättchenmangel
  • Schlaganfall
  • Akute Entzündung der Herzinnenhaut
  • Entzündung des Herzbeutels
  • Ausweitung eines arteriellen Blutgefäßes innerhalb des Gehirns
  • Ausweitung der Hauptschlagader
  • Geschwüre im Magen-Darmtrakt
  • Operationen am Auge
  • Netzhauterkrankungen
  • Verletzungen oder chirurgische Eingriffe am Zentralnervensystem
  • Fortgeschrittene Gefäßverkalkung
  • Bluthochdruck
  • Lungenschwindsucht mit Hohlraumbildung
  • Nach Operationen am Harntrakt
  • Ausgedehnte, offene Wunden
  • Bei Verdacht auf drohende Fehlgeburt

Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:

  • Arzneimittel, die das Blut verdünnen (Acetylsalicylsäure)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Schmerzen und Entzündungen (Ibuprofen, Diclofenac, Indometacin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Gicht (Allopurinol)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (Amiodaron, Chinidin, Propafenon)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Schuppenflechte und anderen schweren Hauterkrankungen (Methoxsalen)
    Arzneimittel zur Behandlung von bakteriellen Infektionen (Antibiotika wie Chloramphenicol, Tetrazykline, Trimethoprim, Sulfamethoxazol, Sulfonamide, Cloxacillin, Cefazolin, Cefpodoximproxetil, Cefotaxim)
  • Arzneimittel zur Alkoholentwöhnung (Disulfiram)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Fettstoffwechselstörungen (Fibrate wie Fenofibrat)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen (Itraconazol, Fluconazol)
  • Arzneimittel gegen Schmerzen und Rheuma (Leflunomid, Phenylbutazon, Piroxicam, Tramadol)
  • Muskelbildende Substanzen
  • Arzneimittel zur Behandlung einer Schilddrüsenunterfunktion (Schilddrüsenhormone)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen (trizyklische Antidepressiva)
  • Arzneimittel zur Behandlung seelischer Erkrankungen (Zotepin)
  • Arzneimittel zur Auflösung von Blutgerinnseln in den Blutgefäßen (Fibrinolytika)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen (Azathioprin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Schlafstörungen (Barbiturate)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Krampfanfällen (Carbamazepin)
  • Arzneimittel zur Senkung erhöhter Blutfettwerte (Colestyramin)
  • Arzneimittel zur Behandlung einer Herzleistungsschwäche (Digitalis)
  • Arzneimittel zur Behandlung schwerer Entzündungen und Schmerzen (Cortison)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Diabetes mellitus (Metformin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Tumoren (6- Mercaptopurin)
  • Vitamin-K-haltige-Präparate
  • Johanniskraut-haltige Präparate

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Weitere Hinweise (zur Lagerung und Anwendung des Arzneimittels):

  • Vermeiden Sie gefährliche Tätigkeiten, die leicht zu Unfällen oder Verletzungen führen können
  • Nach Absetzen der Therapie dauert es 7 bis 10 Tage oder länger, bis sich die Gerinnungswerte normalisiert haben

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