Famotidin - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Famotidin ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung verschiedener Geschwüre eingesetzt wird. Dazu zählen Zwölffingerdarmgeschwüre, gutartige Magengeschwüre oder Zollinger-Ellison-Syndrom. Es enthält den Wirkstoff gleichnamigen Famotidin und gehört zu der Gruppe der Histamin-H2-Rezeptorblocker. Der Wirkstoff hemmt die Freisetzung von Magensäure, die durch den Botenstoff Histamin vermittelt wird. Normalerweise lagert sich Histamin an spezielle Bindungsstellen der Magenschleimhaut an und gibt so das Signal für die Ausschüttung der Magensäure. Der Wirkstoff unterdrückt diesen Mechanismus, indem er den Botenstoff von seinen Bindungsstellen verdrängt. Dies ist erwünscht, wenn zu viel Magensäure produziert wird, bzw. Geschwüre im Magen-Darm-Bereich bestehen.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Famotidin ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

Inhalte

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Anwendung von famotidin

Zu Therapiebeginn wird üblicherweise 1-mal täglich 1 Tablette zu 40 mg verordnet.

Nehmen Sie die Tabletten zu einer festen Tageszeit mit einem Glas Wasser ein. Sie können problemlos unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden. Die Behandlungsdauer sollte 4 bis 8 Wochen betragen. Sie kann sich jedoch verkürzen, sobald eine Abheilung des Geschwürs sichtbar wird. Ist keine Abheilung der Geschwüre zu beobachten, sollte die Behandlung über weitere 4 Wochen fortgesetzt werden.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen, wie bei einem Zollinger-Ellison-Syndrom oder bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird Ihr Arzt mit Ihnen besprechen.

Kopfschmerzen, Schwindel, Verstopfung - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

Laut Beipackzettel sind keine sehr häufigen Nebenwirkungen bekannt.

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Verstopfung
  • Durchfall

Gelegentliche Nebenwirkungen bei famotidin

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Mundtrockenheit
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Bildung überschüssiger Darmgase
  • Appetitlosigkeit
  • Müdigkeit
  • Hautausschlag
  • Juckreiz
  • Nesselsucht
  • Geschmacksstörungen

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Famotidin auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Erhöhung von Enzymen im Blut
  • Gelbfärbung der Haut oder der Augen (Gelbsucht)
  • Überempfindlichkeitsreaktionen
  • Flüssigkeitseinlagerung im Gewebe
  • Krampfartige Verengung der Bronchien
  • Gelenkschmerzen
  • Vergrößerung der Brust des Mannes

In sehr seltenen Fällen wurden auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Leberentzündungen
  • Halluzinationen
  • Desorientierung
  • Verwirrtheit
  • Angst
  • Unruhezustände
  • Depressionen
  • Impotenz
  • Vermindertes sexuelles Interesse
  • Brustspannen
  • Engegefühl im Brustkorb
  • Muskelkrämpfe
  • Missempfindungen
  • Schläfrigkeit
  • Schlaflosigkeit
  • Epileptische Anfälle
  • Haarausfall
  • Verminderte Anzahl von Blutplättchen
  • Schwere Hautreaktionen
  • Blasenbildung der Haut mit anschließender Ablösung der Haut
  • Erregungsleitungsstörungen des Herzens
  • Lungenentzündung

Vorsicht bei diesen famotidin-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Schwellung des Gesichts, der Lippen, der Zunge oder Hals
  • Verengung der Atemwege
  • Atembeschwerden
  • Atemnot
  • Juckreiz am gesamten Körper
  • Schluckbeschwerden
  • Starker Blutdruckabfall

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer allergischen Reaktion sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei famotidin

Famotidin stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Bestehende, bekannte Allergien gegen die Inhaltsstoffe
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
  • Nierenfunktionsstörungen
  • Bösartiges Magengeschwür
  • Nervöser Magen

Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:

  • Arzneimittel zur Behandlung einer HIV-Infektion (Atazanavir)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen (Fluconazol, Itraconazol, Ketoconazol)
  • Arzneimittel zur Behandlung erhöhter Phosphatspiegel im Blut (Calcium-Präparate)
  • Arzneimittel zur Bindung von Magensäure (Antazida)
  • Arzneimittel zur Reduzierung der Magensäure (Sucralfat)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Gicht (Allopurinol, Probenecid)

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Weitere Hinweise (zur Lagerung und Anwendung des Arzneimittels):

  • Während der Schwangerschaft und Stillzeit darf Famotidin nicht eingenommen werden, bzw. muss abgestillt werden
  • Während der Behandlung mit Famotidin kann Übelkeit, Benommenheit und Schwindel auftreten. Wenn Sie diese Beschwerden bei sich bemerken, nehmen Sie bitte nicht am Straßenverkehr teil und bedienen Sie keine gefährlichen Maschinen

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