Femikadin 30 - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Femikadin ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Schwangerschaftsverhütung eingesetzt wird. Es enthält die Wirkstoffkombination Levonorgestrel und Ethinylestradiol und gehört zu der Gruppe orale Kontrazeptiva.

Levonorgestrel: Der Wirkstoff ist ein verwandter Stoff zum weiblichen Geschlechtshormon Gestagen (Gelbkörperhormon). Bei der Frau bewirkt das Gestagen u.a. eine Wachstumshemmung der schwangerschaftsvorbereitenden Gebärmutterschleimhaut, eine Hemmung des Transports der Spermien und eine Hemmung des Eisprungs. Der Wirkstoff ist ein synthetisches Gestagen, das alleine oder in Kombination mit Ethinylestradiol zur Schwangerschaftsverhütung eingesetzt wird.

Ethinylestradiol: Der Wirkstoff ist ein verwandter Stoff zum weiblichen Geschlechtshormon Estrogen. Estrogen bewirkt u.a. den zyklischen, schwangerschaftsvorbereitenden Aufbau der Gebärmutterschleimhaut und fördert den Transport der Spermien in die Gebärmutter. Ethinylestradiol hemmt insbesondere die Eireifung im Eierstock. Weiterhin unterdrückt es die Eisprung auslösenden Hormone und wirkt somit schwangerschaftsverhütend.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Femikadin ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

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Anwendung von Femikadin 30

Zu Therapiebeginn wird üblicherweise 1-mal täglich 1 Tablette Femikadin  verordnet.

Einnahmezyklus: Täglich 1 Tablette für 21 aufeinander folgende Tage, anschließend 7 Tage Einnahmepause. Der Empfängnisschutz besteht auch während der 7-tägigen Einnahmepausen. Dieser Einnahmezyklus wird wiederholt, solange eine hormonale Behandlung oder Empfängnisverhütung erwünscht ist.

Prinzipiell ist die Dauer der Anwendung zeitlich nicht begrenzt, das Arzneimittel kann daher längerfristig angewendet werden.

Bei einer einmaligen vergessenen Einnahme sollte eine zweite Einnahme innerhalb von 12 Stunden erfolgen. Ist dies nicht möglich, treffen Sie zusätzliche empfängnisverhütende Maßnahmen, z.B. Kondome.

Nehmen Sie die Tabletten zu einer festen Tageszeit mit einem Glas Wasser ein. Sie können problemlos unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird immer Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen.

Scheidenerkrankungen, Infektionen der Scheide, Stimmungsschwankungen - Die häufigsten Nebenwirkungen

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

Laut Beipackzettel sind keine sehr häufigen Nebenwirkungen bekannt.

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Scheidenerkrankungen
  • Infektionen der Scheide mit Pilzen (Candida)
  • Stimmungsschwankungen
  • Depressive Verstimmungen
  • Veränderungen des sexuellen Verlangens
  • Nervosität
  • Schwindelgefühl
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Bauchschmerzen
  • Magenschmerzen
  • Akne
  • Brustschmerzen
  • Veränderungen in der Empfindlichkeit der Brüste
  • Brustvergrößerungen
  • Brustdrüsensekretion
  • Schmerzhafte Monatsblutung
  • Veränderungen des menstruellen Blutflusses
  • Veränderungen am Gebärmutterhals
  • Ausbleiben der Monatsblutung
  • Flüssigkeitsretention
  • Gewichtsveränderungen (Zunahme oder Abnahme)

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Femikadin 30

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Änderungen des Appetits
  • Gesteigerter Appetit
  • Verminderter Appetit
  • Blähungen
  • Hautausschlag
  • Männliche Behaarung
  • Haarausfall
  • Blutdruckanstieg
  • Veränderungen in den Blutfettwerten
  • Erhöhter Triglyceridspiegel im Blut (Fettart)

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Femikadin auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Allergische Reaktionen
  • Laktoseintoleranz
  • Kontaktlinsenunverträglichkeit
  • Gelbfärbung der Haut und der Augen
  • Rötung der Haut
  • Nesselsucht
  • Schwellung des Gesichts, der Lippen, der Zunge oder des Rachens
  • Verengung der Atemwege
  • Atemprobleme
  • Atemnot
  • Lebertumor
  • Gutartige Lebertumore

Weitere Nebenwirkungen mit unbekannter Häufigkeit:

  • Verschlechterung einer Lupuserkrankung
  • Verschlechterung einer Chorea minor (seltene Bewegungsstörung in Form von schnellen, unkontrollierten und drehenden Bewegungen)
  • Sehnerventzündung
  • Teilweiser oder kompletter Verlust des Sehvermögens
  • Entzündung des Dickdarms
  • Verschlechterung chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen (Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa)
  • Entzündung der Bauchspeicheldrüse
  • Schwere Erhöhung der Triglyceride im Blut (Fettart)
  • Gallensteine
  • Verschlechterung bei Krampfadern
  • Verknöcherung des Innenohrs

Vorsicht bei diesen Femikadin 30-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Schmerz oder Druckschmerz im Bein, der möglicherweise nur beim Stehen oder Gehen bemerkt wird
  • Erwärmung des Betroffenen Beins
  • Änderung der Hautfarbe des Beins (aufkommende Blässe, Rotfärbung oder Blaufärbung des Beins)
  • Plötzliche unerklärliche Atemnot
  • Schnelle Atmung
  • Plötzlicher Husten ohne ersichtliche Ursache
  • Bluthusten
  • Stechender Brustschmerz, der bei tiefem Einatmen zunimmt
  • Starke Benommenheit
  • Schwindel
  • Schneller Herzschlag
  • Unregelmäßiger Herzschlag
  • Starke Magenschmerzen
  • Sofortiger Verlust des Sehvermögens (meistens auf einem Auge)
  • Schmerzloses, verschwommenes Sehen ( meistens auf einem Auge)
  • Brustschmerz
  • Unwohlsein
  • Druckgefühl
  • Schweregefühl
  • Enge- oder Völlegefühl in der Brust, Arm oder unterhalb des Brustbeins
  • Völlegefühl des Magens
  • Verdauungsstörungen
  • Erstickungsgefühl
  • In den Rücken, Kiefer, Hals, Arm und Magen ausstrahlende Beschwerden im Oberkörper
  • Schwitzen
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Schwindelgefühl
  • Extreme Schwäche
  • Taubheitsgefühl des Gesichts, Arms oder Beins, die auf einer Körperseite besonders ausgeprägt ist
  • Angst
  • Plötzliche Verwirrung
  • Sprachschwierigkeiten
  • Verständnisschwierigkeiten
  • Plötzliche Sehstörungen in einem oder beiden Augen
  • Plötzlich schwere oder länger andauernde Kopfschmerzen ohne erkennbare Ursache
  • Verlust des Bewusstseins oder Ohnmacht mit oder ohne Krampfanfall
  • Schwellung und leicht bläuliche Verfärbung von Armen oder Beinen
  • Starke Magenschmerzen

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer allergischen Reaktion,  einer tiefen Beinvenenthrombose, einer Lungenembolie, einer Thrombose einer Netzhautvene, eines Herzinfarktes, eines Schlaganfalls, oder eines Blutgerinnsels sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Femikadin 30

Femikadin stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Bestehende, bekannte Allergien gegen die Inhaltsstoffe
  • Blutgerinnungsstörungen
  • Herzinfarkt, auch in der Vorgeschichte
  • Thrombose, auch in der Vorgeschichte
  • Schlaganfall, auch in der Vorgeschichte
  • Durchblutungsstörung der Hirngefäße
  • Ausbleiben der Regelblutung, deren Ursache ungeklärt ist
  • Blutungen im Vaginalbereich, deren Ursache ungeklärt ist
  • Entzündung der Bauchspeicheldrüse
  • Estrogenabhängige Tumore (Tumore, bei denen das Hormon Estrogen eine Rolle spielt), dazu gehören z.B. spezielle Brusttumore, Endometriumtumore
  • Schwere Migräne mit Aura
  • Entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa)
  • Übergewicht
  • Bluthochdruck
  • Herzerkrankung, wie  Brustenge mit Schmerzen (Angina pectoris)
  • Venenentzündung
  • Krampfadern
  • Sichelzellenanämie (erblich bedingte Blutbildveränderung)
  • Blut im Urin
  • Migräne
  • Depressionen
  • Epilepsie
  • Chorea minor
  • Nierenerkrankungen
  • Myome
  • Lebererkrankungen
  • Lebertumore
  • Leberentzündung
  • Gelbsucht
  • Lebervergrößerung
  • Stauung der Gallenflüssigkeit, wenn z.B. die Gallenwege verstopft sind.
  • Erkrankungen der Gallenblase
  • Zuckerkrankheit (Diabetes)
  • Erhöhte Fettkonzentration im Blut
  • Gestörte Bildung des roten Blutfarbstoffes
  • Erkrankung mit Verknöcherung der Gehörknöchelchen
  • Bevorstehende Operation
  • Lupus
  • Rauchen

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