Flecainid - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Flecainid ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen eingesetzt wird. Es enthält den gleichnamigen Wirkstoff Flecainid und gehört zu der Gruppe Antiarrhytmika. Flecainid hemmt die Reizleitung im Herzen und verlängert die Zeit, während sich das Herz in Ruhe befindet; dies führt dazu, dass das Herz wieder normal pumpt.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Flecainid ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

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Anwendung von Flecainid

Zu Therapiebeginn wird üblicherweise 100 bis 200 mg Flecainid verordnet. Gegebenenfalls kann der Arzt entscheiden, die Dosis auf 400 mg täglich zu erhöhen.

Bei älteren Patienten sollte die Dosis 300 mg täglich (oder 150 mg 2-mal täglich) nicht überschreiten.

Nehmen Sie die Tabletten zu einer festen Tageszeit mit einem Glas Wasser ein. Die Tabletten sind auf nüchternen Magen oder mindestens 1 Stunde vor einer Mahlzeit einzunehmen.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen, wie bei Nierenfunktionsstörungen oder bei älteren Patienten, werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird Ihr Arzt mit Ihnen besprechen.

Schwindel, Benommenheit, Probleme beim Sehen - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Schwindel
  • Benommenheit
  • Probleme mit dem Sehen Doppeltsehen, verschwommenes Sehen oder scharf zu sehen

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Auftreten einer schwerwiegenden Form der Herzrhythmusstörung
  • Häufiges Auftreten oder Verschlimmerung einer bestehenden Herzrhythmusstörung
  • Atemnot
  • Schwäche
  • Müdigkeit
  • Fieber
  • Flüssigkeitseinlagerungen im Gewebe (Ödeme)
  • Allgemeines Unwohlsein

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Flecainid

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Verstopfung
  • Bauchschmerzen
  • Appetitlosigkeit
  • Durchfall
  • Schmerzen im Oberbauch
  • Völlegefühl
  • Blähungen
  • Verminderung der roten oder weißen Blutkörperchen
  • Verminderung der Blutplättchen
  • Erhöhte Herzfrequenz bei Patienten mit Vorhofflattern
  • Hautausschlag
  • Mundtrockenheit
  • Geschmacksstörungen

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Flecainid auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Lungenentzündung
  • Prickeln auf der Haut (Ameisenlaufen)
  • Koordinationsprobleme
  • Schwierigkeiten bei Bewegungen
  • Muskelzuckungen
  • Vermindertes Berührungsgefühl
  • Vermehrtes Schwitzen
  • Vorübergehender Bewusstseinsverlust
  • Klingeln in den Ohren (Tinnitus)
  • Zittern
  • Schwindel
  • Gesichtsröte
  • Schläfrigkeit
  • Schwere Depression
  • Angstzustände
  • Schlaflosigkeit
  • Kopfschmerzen
  • Nervöse Störungen in Armen oder Beinen
  • Krämpfe
  • Verwirrtheit
  • Sehen von Gegenständen, die nicht vorhanden sind (Halluzinationen)
  • Gedächtnislücken
  • Nesselsucht
  • Erhöhte Leberenzymwerte
  • Gelbfärbung der Haut oder der Augen (Gelbsucht)

In sehr seltenen Fällen wurden auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Erhöhte Konzentrationen bestimmter Antikörper
  • Hornhautablagerungen
  • Lichtempfindlichkeit der Haut

Häufigkeit  nicht bekannt:

  • Veränderungen im EKG
  • Erhöhung der Reizschwelle bei Patienten mit Herzschrittmachern
  • Beeinträchtigung der Weiterleitung zwischen den Vorhöfen und Herzkammern
  • Aussetzen des Herzschlags
  • Langsamer oder schneller Herzschlag
  • Unvermögen des Herzens, ausreichend Blut in das Körpergewebe zu pumpen
  • Brustschmerzen
  • Niedriger Blutdruck
  • Herzinfarkt
  • Spürbarer Herzschlag
  • Aussetzen des normalen Herzrhythmus
  • Auftauchen einer vorher schon existierenden Herzerkrankung
  • Lungenerkrankungen
  • Leberfunktionsstörung

Vorsicht bei diesen Flecainid-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Schwellung des Gesichts, der Lippen, der Zunge oder Hals
  • Verengung der Atemwege
  • Atembeschwerden
  • Atemnot
  • Schluckbeschwerden
  • Juckreiz am gesamten Körper
  • Starker Blutdruckabfall
  • Gelbfärbung der Haut oder der Augen

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer allergischen Reaktion, einer Leberentzündung sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Flecainid

Flecainid stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Bestehende, bekannte Allergien gegen die Inhaltsstoffe
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
  • Ältere Patienten
  • Leberfunktionsstörungen
  • Nierenfunktionsstörungen
  • Magenerkrankungen wie Magengeschwüre
  • Patienten, die dauerhaft einen Herzschrittmacher oder einen vorübergehend Herzschrittmacherelektroden haben
  • Herzrhythmusstörungen nach einer Herzoperation
  • Zu langsamer Herzschlag
  • Zu hoher Blutdruck
  • Patienten, die aktuell oder in der Vorgeschichte einen Herzinfarkt erlitten haben

Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:

  • Andere Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen
  • Arzneimittel zur Behandlung einer Herzleistungsschwäche (Digoxin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Herzerkrankungen oder Bluthochdruck (Betablocker wie Metoprolol, Bisoprolol)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie (Phenytoin, Phenobarbital, Carbamazepin)
  • Arzneimittel zur Behandlung einer Magensäureüberproduktion (Cimetidin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen (Paroxetin, Fluoxetin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Schizophrenie (Clozapin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Allergien (Mizolastin, Astemizol Terfenadin)
  • Arzneimittel zur Behandlung einer Malaria-Infektion (Chinin, Halofantrin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck (Verapamil)
  • Arzneimittel zur Behandlung einer HIV-Infektion (Ritonavir, Lopinavir, Indinavir)
  • Arzneimittel, die den Körper entwässern (Diuretika)
  • Arzneimittel zur Behandlung einer Verstopfung (Abführmittel)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Schmerzen und Entzündungen (Kortikosteroide wie Cortison)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen (Terbinafin)
  • Arzneimittel zur Raucherentwöhnung (Bupropion)

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Weitere Hinweise (zur Lagerung und Anwendung des Arzneimittels):

  • Während der Behandlung mit Flecainid kann Übelkeit, Schwindel oder Benommenheit auftreten. Wenn Sie diese Symptome bei sich bemerken, nehmen Sie bitte nicht am Straßenverkehr teil und bedienen Sie keine gefährlichen Maschinen

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