Furazidin - Nebenwirkungen und Erfahrungen
Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz
Furazidin ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung von bakteriellen Infektionen eingesetzt wird. Es enthält den gleichnamigen Wirkstoff Furazidin und gehört zu der Gruppe Antibiotika. Der Wirkstoff gehört zu den Antibiotika und tötet bestimmte Bakterien ab, indem er deren Erbgut schädigt. Das Erbgut ist nicht nur für die Weitergabe von Informationen während der Vermehrung der Zellen wichtig, sondern speichert auch Informationen über die Funktion des Stoffwechsels und die Produktion von Zellbestandteilen. Wird das Erbgut geschädigt, so bricht der Stoffwechsel in der Bakterienzelle zusammen und sie stirbt. Der Wirkstoff führt außerdem zu einer Zusammenballung der Bakterien, wodurch sie für das körpereigene Abwehrsystem besser erkennbar werden und somit leichter zerstört werden können.
Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Furazidin ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.
Inhalte
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Anwendung von Furazidin
Zu Therapiebeginn bei unkomplizierten Harnblasenentzündung wird üblicherweise 1 bis 3-mal täglich 1 Kapsel verordnet. Die Anwendungsdauer beträgt 5 bis 7 Tage. Bei Akuttherapie nehmen Sie Furazidin möglichst in gleichmäßigen Zeitabständen ein, dies bedeutet 1 Kapsel alle 8 Stunden. Dabei soll die Nachtruhe nicht unterbrochen werden.
Nehmen Sie die Kapseln zu einer festen Tageszeit mit einem Glas Wasser ein. Nehmen Sie die Kapseln nach einer Mahlzeit ein.
Nehmen Sie Furazidin mit ausreichend Flüssigkeit, z.B. Harntee, zu oder kurz nach den Mahlzeiten ein. Das Medikament kommt dadurch schneller an seinen Wirkort. Außerdem werden die Bakterien aus den ableitenden Harnwegen ausgeschwemmt. Zur besseren Heilung halten Sie Ihren Unterleib warm.
Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird Ihr Arzt mit Ihnen besprechen.
Schwindel, Störungen im Zusammenhang mit Bewegungen, Augenzittern - Die häufigsten Nebenwirkungen
Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.
Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:
- Schwindel
- Störungen im Zusammenhang mit Bewegungen
- Augenzittern
- Juckreiz der Haut
- Hautausschlag
- Schwellung des Gesichts, der Lippen, der Zunge oder Hals
- Verengung der Atemwege
- Atembeschwerden
- Atemnot
- Schluckbeschwerden
1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:
- Kopfschmerzen
- Lungenentzündung
- Kurzatmigkeit
- Atemnot
- Husten
- Brustkorbschmerzen
- Appetitlosigkeit
- Übelkeit
- Erbrechen
Gelegentliche Nebenwirkungen bei Furazidin
1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:
- Erhöhte Leberenzymwerte
- Gallestauung
- Leberentzündung
- Gelbfärbung der Haut oder der Augen
- Dunkler Urin
- Grau gefärbter Stuhlgang
Es wurden in seltenen Fällen bei der Anwendung von Furazidin auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:
- Verwirrtheit
- Depression
- Euphorie
- Psychotische Reaktionen
In sehr seltenen Fällen wurden auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:
- Blutarmut
- Blasse Haut
- Schwächegefühl
- Atemlosigkeit
- Blutbildveränderungen
- Nervenstörungen mit Schmerzen, Kribbeln, Benommenheit und/ oder Schwäche der Gliedmaßen
- Narbenbildung in der Lunge
- Entzündung der Bauchspeicheldrüse
- Entzündung der Ohrspeicheldrüse
- Kristalle im Urin
- Blasenbildung der Haut mit anschließender Ablösung der Haut
- Hautausschlag
- Gelenkschmerzen mit Fieber
- Verminderte Spermabildung
Häufigkeit nicht bekannt:
- Absterben von Leberzellen
- Leberversagen
- Leberentzündung, weil das Immunsystem die Leberzellen bekämpft
- Entzündung der Wände der kleinen Blutgefäße
- Nierenfunktionsstörungen
- Super-Infektionen
- Drucksteigerung in der Schädelhöhle mit Symptomen wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Sehstörungen
Vorsicht bei diesen Furazidin-Nebenwirkungen
Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können.
Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:
- Kurzatmigkeit
- Atembeschwerden
- Atemnot
- Trockener Husten
- Schmerzen im Brustkorb
- Fieber
- Gefühl der Enge in der Brust
- Schwindel
- Unwohlsein
- Schwäche
- Blasenbildung der Haut mit Ablösung der Haut
- Appetitverlust
- Gelbfärbung der Haut oder der Augen
- Schmerzen, Brennen, Kribbeln, Taubheitsgefühl an Händen und Füßen
- Benommenheit
- Schwäche
- Blasse Haut
Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer allergischen Lungenreaktion, einer allgemeinen allergischen Reaktion, einer schweren Hautreaktion, einer Leberentzündung oder einer Blutarmut sein.
Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, brechen Sie die Einnahme von Furazidin sofort ab und halten Sie Rücksprache mit einem Arzt.
Besondere Warnhinweise bei Furazidin
Furazidin stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:
- Bestehende, bekannte Allergien gegen die Inhaltsstoffe
- Schwangerschaft und Stillzeit
- Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
- Nierenfunktionsstörungen
- Leberfunktionsstörungen
- Nervenentzündungen
Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:
- Andere Arzneimittel zur Behandlung bakterieller Erkrankungen (Antibiotika wie Chinolone)
- Arzneimittel zur behandlung einer Gicht (Probenecid, Allopurinol)
- Arzneimittel zur Behandlung von Sodbrennen (Magnesiumoxid, Aluminiumoxid)
- Arzneimittel zur Behandlung einer Epilepsie (Phenytoin)
- Antibabypille
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Weitere Hinweise (zur Lagerung und Anwendung des Arzneimittels):
- Während der Therapie mit Furazidin kann Übelkeit, Benommenheit oder Schwindel auftreten. Wenn Sie diese Symptome bei sich bemerken, nehmen Sie bitte nicht am Straßenverkehr teil und bedienen Sie keine gefährlichen Maschinen
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