Gabapentin - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Gabapentin ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung von Epilepsie oder Nervenschmerzen eingesetzt wird. Es enthält den gleichnamigen Wirkstoff Gabapentin und gehört zu der Gruppe Antiepileptika. Der Wirkstoff verringert im Gehirn die unkontrollierte Weiterleitung von elektrischen Signalen in den Nervenzellen. Dadurch können Krämpfe, wie sie bei der Epilepsie auftreten, verhindert werden. Außerdem greift er in die Übermittlung von Signalen im Gehirn ein, indem er die Wirkung von anregend wirkenden Botenstoffen im Gehirn abschwächt.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Gabapentin ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

Inhalte

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Anwendung von Gabapentin

Die Anfangsdosis wird in der Regel zwischen 300 mg und 900 mg pro Tag liegen. Danach kann die Menge wie von Ihrem Arzt verordnet bis zu einer Höchstdosis von 3600 mg pro Tag erhöht werden und Ihr Arzt wird Ihnen die Einnahme in 3 Einzeldosen verordnen, das heißt morgens, nachmittags und abends.

Nehmen Sie die Kapseln zu einer festen Tageszeit mit einem Glas Wasser ein. Sie können problemlos unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen, wie bei Kindern oder bei Patienten mit Nervenschmerzen, werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird Ihr Arzt mit Ihnen besprechen.

Virusinfektionen, Benommenheit, Schwindel - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Virusinfektion
  • Benommenheit
  • Schwindel
  • Fehlende Koordination
  • Müdigkeit
  • Fieber

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Lungenentzündung
  • Infektionen der Atemwege
  • Harnwegsinfektionen
  • Ohrenentzündung oder sonstige Infektionen
  • Niedrige Anzahl weißer Blutzellen
  • Appetitlosigkeit
  • Gesteigerter Appetit
  • Feindseligkeit gegenüber anderen Personen
  • Verwirrtheit
  • Stimmungsschwankungen
  • Depressionen
  • Angst
  • Nervosität
  • Denkstörungen
  • Krämpfe
  • Ruckartige Bewegungen
  • Sprachstörungen
  • Gedächtnisverlust
  • Zittern
  • Schlafstörungen
  • Gedächtnisverlust
  • Empfindliche Haut
  • Vermindertes Empfindungsvermögen
  • Koordinationsstörungen
  • Ungewöhnliche Augenbewegungen
  • gesteigerte , verminderte oder fehlende Reflexe
  • Verschwommenes Sehen
  • Doppeltsehen
  • Schwindel
  • Hoher Blutdruck
  • Erröten
  • Gefäßerweiterung
  • Atembeschwerden
  • Bronchitis
  • Halsentzündung
  • Husten
  • Trockene Nase
  • Erbrechen
  • Übelkeit
  • Probleme mit den Zähnen
  • Zahnfleischentzündung
  • Durchfall
  • Magenschmerzen
  • Verdauungsstörungen
  • Verstopfung
  • Trockener Mund oder Hals
  • Blähungen
  • Anschwellen des Gesichts
  • Blutergüsse
  • Ausschlag
  • Juckreiz
  • Akne
  • Gelenkschmerzen
  • Muskelschmerzen
  • Rückenschmerzen
  • Muskelzuckungen
  • Erektionsstörungen (Impotenz)
  • Schwellungen an Armen und Beinen
  • Schwierigkeiten beim Gehen
  • Schwäche
  • Schmerzen
  • Unwohlsein
  • Grippeähnliche Symptome
  • Abnahme der weißen Blutkörperchen
  • Gewichtszunahme
  • Unfallbedingte Verletzungen, Knochenbrüche oder Hautabschürfungen

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Gabapentin

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Allergische Reaktionen wie Nesselsucht
  • Bewegungsarmut
  • Herzrasen
  • Schwellungen, die Gesicht, Rumpf und Gliedmaßen betreffen können
  • Anormale Ergebnisse bei Blutuntersuchungen, die auf eine Störung der Leberfunktion hinweisen
  • Geistige Beeinträchtigung
  • Sturz
  • Erhöhung des Blutzuckerspiegels (am häufigsten bei Zuckerkranken zu beobachtet)

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Gabapentin auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Verlust des Bewusstseins
  • Erniedrigung des Blutzuckerspiegels
  • Schwierigkeiten beim Atmen
  • Oberflächliches Atmen

In sehr seltenen Fällen wurden auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

Laut Beipackzettel sind keine sehr seltenen Nebenwirkungen bekannt.

Häufigkeit  nicht bekannt:

  • Verminderte Anzahl an Blutplättchen (Zellen zur Blutgerinnung)
  • Halluzinationen
  • Bewegungsstörungen wie Zusammenzucken, ruckartige Bewegungen oder Steifigkeit
  • Ohrgeräusche
  • Geschwollene Lymphknoten
  • Fieber
  • Hautausschlag
  • Entzündung der Leber
  • Gelbfärbung der Haut oder der Augen (Gelbsucht)
  • Leberentzündung
  • Akutes Nierenversagen
  • Unfähigkeit Urin oder Kot zu halten (Inkontinenz)
  • Zunahme an Brustgewebe
  • Vergrößerung der Brust
  • Auflösung von Muskelfasern
  • Änderung in den Ergebnissen von Blutuntersuchungen
  • Sexuelles Funktionsstörungen, einschließlich Unvermögen, einen sexuellen Höhepunkt zu erreichen, verspätete Ejakulation
  • Niedriger Natriumspiegel im Blut

Vorsicht bei diesen Gabapentin-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Schwellung des Gesichts, der Lippen, der Zunge oder Hals
  • Verengung der Atemwege
  • Atembeschwerden
  • Atemnot
  • Juckreiz am gesamten Körper
  • Schluckbeschwerden
  • Starker Blutdruckabfall
  • Rötung der Haut
  • Haarausfall
  • Anhaltende Bauchschmerzen
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Drüsenschwellungen, die nicht wieder weggehen
  • Gelbliche Färbung der Haut oder der Augen
  • Ungewöhnliche blaue Flecken der Haut
  • Starke Müdigkeit
  • Schwäche
  • Unerwartete Muskelschmerzen
  • Häufige Infektionen

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer allergischen Reaktion, einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse, einer Leberentzündung, einer Blutung, sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Gabapentin

Gabapentin stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Bestehende, bekannte Allergien gegen die Inhaltsstoffe
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
  • Patienten über 65 Jahre
  • Nierenfunktionsstörungen
  • Blutwäsche (Dialyse)
  • Verdauungsprobleme wie Übelkeit, Erbrechen oder Bauchschmerzen
  • Erkrankungen des Nervensystems
  • Selbstmordgedanken
  • Selbstverletzendes Verhalten

Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:

  • Arzneimittel zur Behandlung von Krämpfen
  • Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen
  • Arzneimittel zur Behandlung psychischer Erkrankungen
  • Arzneimittel zur Behandlung von starken Schmerzen (Opioide wie Morphin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Magenverstimmungen (Antazida)
  • Andere Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie
  • Antibabypille

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Weitere Hinweise (zur Lagerung und Anwendung des Arzneimittels):

  • Gabapentin sollte in der Schwangerschaft nicht eingenommen werden
  • Während der Stillzeit sollte Gabapentin nicht eingenommen werden
  • Gabapentin kann Schwindel, Benommenheit und Müdigkeit auftreten. Wenn Sie diese symptome bei sich bemerken, nehmen Sie bitte nicht am Straßenverkehr teil und bedienen Sie keine gefährlichen Maschinen

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