Goserelin - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Goserelin ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung des fortgeschrittenen Prostatakrebs und bei Brustkrebs eingesetzt wird. Es enthält den Wirkstoff Goserelinacetat und gehört zu der Gruppe LHRH-Analoga. Goserelin verhindert die Bildung des männlichen Sexualhormons Testosteron in den Hoden bzw. die Bildung des weiblichen Sexualhormons Östradiol in den Eierstöcken.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Goserelin ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

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Anwendung von Goserelin

Goserelin ist zur subkutanen Injektion (Injektion unter die Bauchhaut). Alle 28 Tage wird Ihnen Ihr Arzt ein Implantat unter die Bauchhaut einsetzen. Dort beginnt es sich langsam aufzulösen und gibt dabei den Wirkstoff fortlaufend über 4 Wochen frei. Danach bekommen Sie das nächste Implantat.

Eine Dosisanpassung für ältere Patienten ist nicht erforderlich. Die oben genannte Dosierung gilt auch, wenn Sie eine eingeschränkte Nieren-und/ oder Leberfunktion haben.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird Ihr Arzt mit Ihnen besprechen.

Abnahme des sexuellen Interesse, Hitzewallungen, Schwitzen - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Abnahme des sexuellen Interesse
  • Hitzewallungen
  • Schwitzen
  • Potenzverlust
  • Trockene Scheide
  • Akne (meistens innerhalb eines Monats nach Beginn der Behandlung)

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Beeinträchtigung der Blutzuckertoleranz (als Zuckerkrankheit)
  • Missempfindungen wie Kribbeln oder Taubheitsgefühl
  • Pressung und Quetschung am Rückenmark
  • Blutdruckveränderungen wie zu niedriger oder zu hoher Blutdruck
  • Ausschlag
  • Knochenschmerzen
  • Brustwachstum bei Männern
  • Lokale Reaktionen an der Einstichstelle wie Rötung, Schmerzen, Schwellung, Blutung)
  • Abnahme der Knochendichte
  • Herzleistungsschwäche
  • Herzinfarkt
  • Gewichtszunahme
  • Stimmungsschwankungen
  • Depression
  • Kribbeln und Missempfindungen der Haut
  • Gelenkschmerzen
  • Kopfschmerzen

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Goserelin

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Überempfindlichkeitsreaktionen
  • Gelenkschmerzen
  • Harnleiterverengung (erschwertes Wasserlassen)
  • Spannungsgefühl der Brust
  • Erhöhter Calciumspiegel

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Goserelin auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Hautausschlag und Schwellung der Schleimhäute im Mund-und Rachenraum mit Atemnot
  • Eierstockzysten
  • Überstimulation der Eierstöcke

In sehr seltenen Fällen wurden auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Geschwulst der Hirnanhangdrüse
  • Blutung in der Hirnanhangdrüse
  • Psychotische Erkrankungen

Häufigkeit  nicht bekannt:

  • Haarausfall
  • Änderungen im EKG
  • Auflösung vorhandener gutartiger Gebärmuttergeschwülste
  • Schmier-und Entzugsblutung

In Einzelfällen können folgende Nebenwirkungen auftreten:

  • Veränderungen des Blutbildes
  • Fehlfunktionen der Leber
  • Schwere Lebererkrankungen
  • Veränderung der Körperbehaarung
  • Trockene haut
  • Gewichtszunahme
  • Erhöhung der Cholesterinwerte
  • Scheidenentzündung
  • Ausfluss aus der Scheide
  • Nervosität
  • Schlafstörungen
  • Müdigkeit
  • Schwellungen in Armen und Beinen
  • Muskelschmerzen
  • Wadenkrämpfe
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Verstopfung
  • Bauchschmerzen
  • Veränderungen der Stimme
  • Tumorschmerzen
  • Vergrößerung des Tumors

Vorsicht bei diesen Goserelin-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Bauchschmerzen
  • Aufgeblähter Bauch
  • Atemnot
  • Schwindel
  • Niedriger Blutdruck
  • Bewusstseinseinschränkungen
  • Schwellung des Gesichts, der Lippen, der Zunge oder Hals
  • Verengung der Atemwege
  • Atembeschwerden
  • Atemnot
  • Schluckbeschwerden
  • Juckreiz am gesamten Körper
  • Blutdruckabfall

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer akuten schwerwiegenden Erkrankung oder einer allergischen Reaktion sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Goserelin

Goserelin stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Bestehende, bekannte Allergien gegen die Inhaltsstoffe
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
  • Osteoporose

Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:

  • Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (Chinidin, Procainamid, Amiodaron, Sotalol)
  • Arzneimittel zur Behandlung von starken Schmerzen (Methadon)
  • Arzneimittel zur Behandlung einer bakteriellen Infektion (Antibiotika wie Moxifloxacin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Psychosen

 

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Weitere Hinweise (zur Lagerung und Anwendung des Arzneimittels):

  • Während einer Schwangerschaft darf Goserelin nicht angewendet werden
  • Es liegt keine Beeinträchtigung der Verkehrsfähigkeit und der Fähigkeit Maschinen zu bedienen vor

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