Gynoflor - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Gynoflor ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung von bestimmten Vaginalinfektionen, zur Wiederherstellung des gesunden Scheidenmilieus und bei Beschwerden nach den Wechseljahren, eingesetzt wird. Es enthält die Wirkstoffe Lactobacillus-acidophilus-Kulturlyophilisat (Milchsäurebakterien) und Estriol und gehören zu der Gruppen der Probiotika (Milchsäurebakterien) und der Östrogene (Estriol). Lactobacillus-acidophilus-Kulturlyophilisat (Milchsäurebakterien) sind Bakterien, die bei Frauen in der Vagina vorkommen, sich positiv auf die Schleimhaut auswirken und vor Infektionskrankheiten schützen. Deswegen werden Laktobazillen bei Vaginalinfekten eingesetzt. Estriol behebt einen Östrogenmangel und lindert bestimmte Hautveränderungen der Vagina, indem es an bestimmte Rezeptoren (chemische Andockstellen) bindet.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Gynoflor ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

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Anwendung von Gynoflor

Zu Therapiebeginn wird üblicherweise 1-mal täglich 1 Vaginaltablette für 6 bis 12 Tage verordnet. Gegebenenfalls kann der Arzt entscheiden, die Dosis zu ändern.

Die Vaginaltablette wird abends vor dem Schlafengehen tief in die Scheide eingeführt. Bei trockener Scheide können die Vaginaltabletten vor dem Einführen mit Wasser angefeuchtet werden. Wenn während der Behandlung mit Gynoflor die Monatsblutung eintritt, sollte die Anwendung so lange unterbrochen werden und danach wieder aufgenommen werden.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen, wie beispielsweise durch Östrogenmangel bedingte Entzündung der Scheide nach den Wechseljahren,  werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird Ihr Arzt mit Ihnen besprechen.

Brennendes Gefühl im Scheidenbereich, Vaginaler Juckreiz und Rötung - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Gynoflor Nebenwirkungen werden online überdurchschnittlich häufig in Verbindung mit den Suchbegriffen Unterleibsschmerzen, Blutungen und Durchfall gesucht. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

Laut Beipackzettel sind keine sehr häufigen Nebenwirkungen bekannt.

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Brennendes Gefühl im Scheidenbereich (besonders zu Beginn der Behandlung)

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Gynoflor

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Vaginaler Juckreiz oder Rötung
  • Vaginaler Ausfluss
  • Vaginale Blutung
  • Lokale allergische Reaktion mit Rötung und Juckreiz
  • Entzündung der Scheide
  • Blasenentzündung
  • Blasenschwäche

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Gynoflor auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Beschwerden, Ausschlag oder kleine Risswunden im Scheidenbereich
  • Zu starke Monatsblutung
  • Bauchschmerzen
  • Übelkeit
  • Magenschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Zittern
  • Abnormale Haarstruktur

Häufigkeit nicht bekannt:

  • Durchfall
  • Ausschlag oder Schmerzen an der Verabreichungsstelle

In Einzelfällen können folgende Nebenwirkungen auftreten:

  • Allergische Reaktion auf Milchsäurebakterien

Folgende Nebenwirkungen wurden bei allgemeiner Hormonerstaztherapie beobachtet:

  • Gallenblasenerkrankungen
  • Verfärbungen der Haut, insbesondere im Gesicht oder am Hals, die als “Schwangerschaftsflecken” bezeichnet werden
  • Schmerzhafte, rötliche Hautknötchen
  • Hautausschlag mit punktförmigen Rötungen oder Wunden

Vorsicht bei diesen Gynoflor-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Gelbfärbung der Haut oder des Weißen der Augen (Gelbsucht)
  • Plötzliche Erhöhung des Blutdrucks
  • Kopfschmerzen
  • Müdigkeit
  • Schwindel
  • Erstmaliges auftreten von Migräne oder starke Kopfschmerzen
  • Schmerzhafte Schwellung und Rötung der Beine
  • Plötzlicher Brustschmerz
  • Atembeschwerden

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer Lebererkrankung oder Anzeichen eines Blutgerinnsels sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Gynoflor

Gynoflor stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Kinder vor der Geschlechtsreife
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Bei Überempfindlichkeit gegenüber der Inhaltsstoffe
  • Brustkrebs oder bei Verdacht von Brustkrebs
  • Östrogenabhängige Krebserkrankungen
  • Unbehandelten übermäßigen Verdickung der Gebärmutterschleimhaut
  • Blutungen aus der Scheide deren Ursache nicht abgeklärt ist
  • Blutgerinnsel in einer Vene, z.B. in den Beinen oder in der Lunge
  • Bei einer Blutgerinnungsstörung
  • Krankheiten die durch Blutgerinnsel in den Arterien verursacht z.B. Herzinfarkt, Schlaganfall oder anfallsartig auftretende Brustschmerzen mit Brustenge
  • Lebererkrankungen
  • Seltene, erblich bedingte Blutkrankheit (Porphyrie)
  • Schwere eitrige Vaginalentzündung
  • Wachstum von Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter
  • Gutartige Geschwulst in der Muskelschicht der Gebärmutter
  • Bei erhöhtem Risiko für die Bildung von Blutgerinnsel
  • Migräne oder schwere Kopfschmerzen
  • Erkrankung des Immunsystems, die viele Organfunktionen des Körpers beeinträchtigt
  • Flüssigkeitseinlagerung infolge von Herz- und Nierenerkrankungen
  • Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
  • Gallensteine
  • Sehr hohe Blutfettwerte
  • Bluthochdruck
  • Epilepsie
  • Asthma
  • Erkrankung, die das Trommelfell und das Gehör beeinträchtigt
  • Bei einer geplanten Operation

Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:

  • Arzneimittel zur Behandlung von bakteriellen Infektionen (Antibiotika)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Krebserkrankungen (Chemotherapeutika)
  • Vaginalduschen oder -spülungen

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Weitere Hinweise (zur Lagerung und Anwendung des Arzneimittels):

  • Gynoflor muss im Kühlschrank zwischen 2°C und 8°C aufbewahrt werden. Während der einwöchigen Anwendung behält Gynoflor seine Wirksamkeit, auch wenn die Packung versehentlich bei Raumtemperatur aufbewahrt wird
  • Ein kurzer Transport von Gynoflor bei Temperaturen bis 25 °C ist ohne Wirksamkeitsverlust möglich
  • Bei Erhaltungstherapie mit Gynoflor wegen einer durch Östrogenmangel bedingten Entzündung der Scheide, sollten Sie regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Arzt vornehmen
  • Gynoflor ist kein Mittel zur Empfängnisverhütung

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