Humira - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Humira ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung verschiedener Erkrankungen eingesetzt wird. Dazu zählen Arthritis, Schuppenflechte, Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa. Es enthält den Wirkstoff Adalimumab und gehört zu der Gruppe monoklonaler Antikörper. Humira hemmt entzündliche Prozesse im Körper und lindert damit die Beschwerden der zugrundeliegenden Erkrankungen.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Humira ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

Inhalte

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Anwendung von Humira

Bei erwachsenen Patienten mit rheumatoider Arthritis beträgt die übliche Dosis 40 mg alle zwei Wochen als subkutane Injektion unter die Haut.

Das übliche Dosierungsschema bei Morbus Crohn beträgt 160 mg (in Form von zwei 80 mg Injektionen an einem Tag bzw. einer 80 mg Injektion pro Tag an zwei aufeinander folgenden Tagen) in Woche 0, 80 mg (eine 80 mg Injektion) in Woche 2 und danach 40 mg jede zweite Woche.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen, wie beispielsweise bei Colitis ulcerosa oder Psoriasis, werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird Ihr Arzt mit Ihnen besprechen.

Reaktionen an der Einstichstelle, Infektionen der Atemwege, Erkältung - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Humira Nebenwirkungen werden online überdurchschnittlich häufig in Verbindung mit den Suchbegriffen Müdigkeit, Durchfall und Schuppenflechte gesucht. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Reaktionen an der Einstichstelle (einschließlich Schmerzen, Schwellungen, Rötungen oder Juckreiz)
  • Infektionen der Atemwege
  • Erkältung
  • Fließschnupfen
  • Infektion der Nasennebenhöhlen
  • Lungenentzündung
  • Kopfschmerzen
  • Bauchschmerzen
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Hautausschlag
  • Schmerzen in Muskeln und Knochen
  • Verringerte Anzahl weißer Blutkörperchen
  • Verringerte Anzahl roter Blutkörperchen
  • Erhöhte Blutfettwerte
  • Erhöhte Werte für Leberenzyme

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Schwere Infektionen (Blutvergiftung oder Virusgrippe)
  • Darminfektionen (Magen-Darm-Grippe)
  • Infektionen der Haut (Entzündungen des Unterhautzellgewebes und Gürtelrose)
  • Infektionen des Ohres
  • Infektionen des Mundes (einschließlich Zahninfektionen und Fieberbläschen)
  • Infektionen der Fortpflanzungsorgane
  • Harnwegsinfektionen
  • Pilzinfektionen
  • Gelenkinfektionen
  • Gutartige Tumore
  • Hautkrebs
  • Allergische Reaktionen
  • Flüssigkeitsverlust (Dehydrierung)
  • Stimmungsschwankungen
  • Depression
  • Angstgefühl
  • Schlafstörungen
  • Empfindungsstörungen (Kribbeln, Prickeln oder Taubheitsgefühl)
  • Migräne
  • Hexenschuss (einschließlich Rückenschmerzen und Beinschmerzen)
  • Sehstörungen
  • Augenentzündungen
  • Entzündungen des Augenlids und Anschwellen des Auges
  • Schwindel
  • Herzrasen
  • Hoher Blutdruck
  • Hitzegefühl
  • Blutergüsse
  • Husten
  • Asthma
  • Kurzatmigkeit
  • Magen-Darmblutungen
  • Verdauungsstörungen
  • Magenverstimmung
  • Blähungen
  • Sodbrennen
  • Suarez Aufstoßen
  • Trockene Augen und trockener Mund
  • Juckreiz
  • Juckender Hautausschlag
  • Blaue Flecken der Haut
  • Entzündung der Haut (Ekzeme)
  • Brüchige Nägel der Finger oder Zehen
  • Vermehrtes Schwitzen
  • Haarausfall
  • Neuer Ausbruch oder Verschlechterung von Schuppenflechte
  • Muskelkrämpfe
  • Blut im Urin
  • Nierenprobleme
  • Schmerzen im Brustraum
  • Wasseransammlungen (Ödeme)
  • Fieber
  • Verringerung der Blutplättchen,dadurch erhöhtes Risiko für Blutungen oder blaue Flecken
  • Verzögerte Wundheilung
  • Erhöhte Anzahl weißer Blutkörperchen
  • Verringerte Anzahl von Blutplättchen
  • Erhöhte Harnsäurewerte
  • Abnorme Blutwerte für Natrium
  • Niedrige Blutwerte für Calcium
  • Niedrige Blutwerte für Phosphat
  • Hohe Blutzuckerwerte
  • Hohe Blutwerte für das Enzym Lactatdehydrogenase
  • Nachweis von Autoantikörpern im Blut
  • Zu niedriger Gehalt von Kalium im Blut

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Humira

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Tuberkulose und andere Infektionen
  • Virale Hirnhautentzündung
  • Augeninfektionen
  • Bakterielle Infektionen
  • Entzündung und Infektion des Dickdarms
  • Krebs
  • Krebs, der das Lymphsystem betrifft
  • Immunstörungen, welche die Lunge, Haut und Lymphknoten betreffen können
  • Entzündung der Blutgefäße
  • Zittern
  • Nervenerkrankungen
  • Schlaganfall
  • Hörverlust
  • Ohrensausen
  • Unregelmäßiger Herzschlag
  • Herzerkrankungen, die zu Kurzatmigkeit und Anschwellen der Fußknöchel führen können
  • Herzinfarkt
  • Ausbuchtung in der Wand einer Hauptarterie
  • Entzündung und Blutgerinnsel in einer Vene
  • Verstopfung eines Blutgefäßes
  • Lungenerkrankungen, die sich in Kurzatmigkeit äußern
  • Lungenembolie
  • Nicht normale Ansammlung von Flüssigkeit in der Umgebung der Lunge
  • Entzündung der Bauchspeicheldrüse, die starke Schmerzen im Bauchraum und Rücken verursacht
  • Schluckstörungen
  • Gesichtsschwellungen
  • Gallenblasenentzündung
  • Gallensteine
  • Fettleber
  • Nächtliches Schwitzen
  • Narbenbildung
  • Abnormaler Muskelabbau
  • Schlafstörungen
  • Impotenz
  • Entzündung
  • Erhöhte Bilirubin Konzentration im Blut

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Humira auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Leukämie (Krebs, der das Blut und das Knochenmark betrifft)
  • Schwere allergische Reaktionen mit Schock
  • Multiple Sklerose
  • Nervenerkrankungen
  • Muskelschwäche
  • Gestörte Sinnesempfindungen
  • Kribbeln in Armen und im Oberkörper
  • Herzstillstand
  • Lungenfibrose (Narbenbildung in der Lunge)
  • Darmwanddurchbruch
  • Hepatitis
  • Erneuter Ausbruch einer Hepatitis B Infektion
  • Entzündung der Leber, die durch das körpereigene Abwehrsystem ausgelöst wird
  • Entzündung der Blutgefäße der Haut
  • Blasenbildung der Haut oder Ablösung der Haut
  • Gesichtsschwellung
  • Entzündlicher Hautausschlag
  • Lokalisierte Schwellung der Haut
  • Juckender, rötlicher und violetter Ausschlag
  • Verringerte Anzahl weißer und roter Blutkörperchen und geringe Zahl an Blutplättchen

In sehr seltenen Fällen wurden auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

Laut Beipackzettel sind keine sehr seltenen Nebenwirkungen bekannt.

Häufigkeit  nicht bekannt:

  • Seltener Blutkrebs, der oft tödlich enden kann
  • Hautkrebs
  • Leberversagen
  • Gewichtszunahme

Vorsicht bei diesen Humira-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Starker Hautausschlag
  • Nesselsucht
  • Schwellungen im Gesicht, an Händen oder Füßen
  • Schwierigkeiten beim Atmen oder Schlucken
  • Kurzatmigkeit bei körperlicher Aktivität oder im Liegen oder Schwellungen der Füße
  • Fieber
  • Krankheitsgefühl
  • Wunden
  • Zahnprobleme
  • Brennen beim Wasserlassen
  • Gefühl der Schwäche oder Müdigkeit
  • Husten
  • Hautkribbeln
  • Taubheit
  • Doppeltsehen
  • Schwäche in Armen und Beinen
  • Eine Beule oder offene Stellen, die nicht abheilen
  • Blutergüsse
  • Blutungen
  • Hautblässe

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer Infektion oder verschiedener akuter Erkrankungen sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Humira

Humira stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Bestehende, bekannte Allergien gegen die Inhaltsstoffe
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
  • Tuberkulose
  • Andere aktive Infektionen
  • Herzschwäche
  • Herzerkrankungen
  • Hepatitis-B-Infektion
  • Operationen oder Zahnbehandlungen
  • Multiple Sklerose
  • Impfungen
  • Fieber
  • Blutergüsse
  • Blutungen
  • Blasse Haut
  • Krebserkrankungen
  • Autoimmunerkrankungen

Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:

  • Arzneimittel zur Unterdrückung des Immunsystems (Anakinra, Abatacept)

Humira kann zusammen angewendet werden mit:

  • Basistherapeutika zur Behandlung rheumatischer Erkrankungen (Methotrexat, Sulfasalazin, Hydroxychloroquin, Leflunomid oder Goldzubereitungen)
  • Cortikosteroiden (Cortison)
  • Schmerzmitteln (ASS, Diclofenac oder Indometacin)

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Hinweise zur Lagerung:

  • Humira ist im Kühlschrank (2 bis 8 °)  zu lagern.  Humira darf nicht eingefroren werden. Humira ist in der Originalverpackung aufzubewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen

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