Hydromorphon - Nebenwirkungen und Erfahrungen
Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz
Hydromorphon ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung von starken Schmerzen eingesetzt wird. Es enthält den Wirkstoff Hydromorphon hydrochlorid und gehört zu der Gruppe Opioid- Analgetika (Schmerzmittel). Der Wirkstoff wirkt schmerzlindernd, indem er im Gehirn die Schmerzwahrnehmung und die Intensität der Schmerzempfindung herabsetzt.
Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Hydromorphon ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.
Inhalte
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Anwendung von Hydromorphon
Zu Therapiebeginn wird üblicherweise 2-mal täglich 1 Kapsel Hydromorphon verordnet. Hydromorphon gibt es in verschieden Wirkstärken. Ihr behandelnder Arzt wird die richtige Dosierung und Wirkstärke für Sie festlegen. Sprechen Sie Ihren Arzt an, wenn Sie meinen, dass die Wirkung von Hydromorphon für Sie zu stark oder zu schwach ist.
Nehmen Sie die Tabletten zu einer festen Tageszeit, morgens und abends, mit einem Glas Wasser ein. Es müssen 12 Stunden Abstand zwischen den beiden Einnahmen gewährleistet sein.
Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird immer Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen.
Verwirrtheit, Schwindel, Schläfrigkeit - Die häufigsten Nebenwirkungen
Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.
Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:
Laut Beipackzettel sind keine sehr häufigen Nebenwirkungen bekannt.
1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:
- Verwirrtheit
- Schwindel
- Schläfrigkeit
- Niedriger Blutdruck
- Juckreiz
- Schwitzen
- Verstopfung
- Mundtrockenheit
- Übelkeit
- Erbrechen
- Probleme beim Wasserlassen
- Plötzlich auftretender, verstärkter Harndrang
- Schwächezustände
Gelegentliche Nebenwirkungen bei Hydromorphon
1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:
- Stimmungsveränderungen
- Halluzinationen
- Kopfschmerzen
- Zittern
- Unwillkürliche Muskelzuckungen
- Missempfindungen auf der Haut (Kribbeln)
- Verengung der Pupillen
- Sehstörungen
- Verschwommensehen
- Pulsbeschleunigung
- Bauchschmerzen
- Sodbrennen
- Hautausschlag
- Nesselsucht
- Vermindertes sexuelles Verlangen
- Impotenz
- Gewöhnung gegenüber dem Arzneimittel
- Entzugserscheinungen wie gesteigerte Erregbarkeit, Angst, Nervosität, Schlaflosigkeit, Zittern oder Magen-Darm-Beschwerden
Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Hydromorphon auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:
- Abhängigkeit von dem Arzneimittel
- Angst
- Gesteigerte Erregbarkeit
- Krampfanfälle
- Müdigkeit bis Benommenheit
- Sedierung
- Pulsverlangsamung
- Herzklopfen
- Atemprobleme
- Unkontrollierbare Anspannung der Bronchialmuskulatur
- Gallenkoliken
- Veränderungen von Blutwerten, die die Aktivität der Bauchspeicheldrüse anzeigen
- Rötung des Gesichts
- Gesteigerte Schmerzempfindlichkeit
- Lähmung der Darmtätigkeit
- Veränderungen der Ergebnisse von Bluttests, die anzeigen, wie Ihre Leber arbeitet
- Anstieg von Leberenzymen
- Schwellung der Hände, der Fußgelenke oder der Füße
Vorsicht bei diesen Hydromorphon-Nebenwirkungen
Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können.
Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:
- Schwellungen des Gesichts, der Lippen, der zunge oder des Rachens
- Verengung der Atemwege
- Atemprobleme
- Atemnot
Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer allergischen Reaktion sein.
Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, brechen Sie die Einnahme von Hydromorphon sofort ab und halten Sie Rücksprache mit einem Arzt.
Besondere Warnhinweise bei Hydromorphon
Hydromorphon stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:
- Schwangerschaft und Stillzeit
- Kinder und Jugendliche unter 12 Jahren
- Bestehende, bekannte Allergien gegen die Inhaltsstoffe
- Akute Erkrankungen im Bauchraum
- Bewusstseinsstörungen
- Bewusstlosigkeit
- Darmverschluss durch Darmlähmung
- Entzündliche Darmerkrankungen
- Verengung im Verdauungstrakt
- Atemschwäche
- Chronische Atemwegserkrankung mit einer Verengung der Atemwege
- Niedriger Blutdruck als Folge von Blutverlusten
- Delirium
- Verwirrtheit
- Bewusstseinsstörungen
- Psychosen
- Arzneimittelmissbrauch, auch wenn er schon längere Zeit zurückliegt
- Alkoholmissbrauch
- Drogenabhängigkeit, auch wenn sie schon längere Zeit zurückliegt
- Nebennierenrindenerkrankungen
- Eingeschränkte Nierenfunktion
- Nierenkolik
- Prostatavergrößerung
- Eingeschränkte Leberfunktion
- Entzündung der Bauchspeicheldrüse, im akuten Zustand
- Gallenwegserkrankungen
- Gallenkolik
- Schilddrüsenunterfunktion
- Neigung zu Krampfanfällen
- Kopfverletzungen
Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:
- Arzneimittel gegen Depression (MAO- A Hemmer Moclobemid)
- Arzneimittel gegen Schlafstörungen (Barbiturate, Benzodiazepine)
- Arzneimittel gegen Muskelkrämpfe (Pancuronium, Vecuronium)
- Opioide- Arzneimittel gegen Schmerzen (Morphin, Oxycodon, Pethidin)
- Arzneimittel gegen Schmerzen (Buprenorphin)
- Antibiotika (Rifampicin)
- Cimetidin
- Diltiazem
- Wirkstoffe, die den Leberstoffwechsel beeinflussen (Makrolid-Antibiotikum Erythromycin)
- Arzneimittel gegen Pilzinfektionen (Ketoconazol und Itraconazol)
- Arzneimittel gegen HIV Infektionen (Ritonavir)
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Weitere Hinweise:
- Das Reaktionsvermögen kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch, vor allem in höheren Dosierungen oder in Kombination mit Alkohol, beeinträchtigt sein. Achten Sie vor allem darauf, wenn Sie am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen (auch im Haushalt) bedienen, mit denen Sie sich verletzen können
- Das Arzneimittel kann zu einer körperlichen Abhängigkeit führen und bei Absetzen können Entzugserscheinungen auftreten
- Bei regelmäßiger Einnahme kann es zu einer psychischen Abhängigkeit kommen
- Dieses Arzneimittel enthält Stoffe, die unter Umständen als Dopingstoffe eingeordnet werden können. Fragen Sie dazu Ihren Arzt oder Apotheker
- Achtung: Wenn Sie das Arzneimittel über längere Zeit anwenden, kann sich der Körper daran gewöhnen und Sie brauchen evtl. eine immer höhere Dosierung, damit Sie eine Wirkung spüren
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