Hydroxychloroquin - Nebenwirkungen und Erfahrungen
Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz
Hydroxychloroquin ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Prophylaxe von Malaria sowie zur Behandlung von rheumatoiden Arthritis und Lupus erythematodes eingesetzt wird. Es enthält den gleichnamigen Wirkstoff Hydroxychloroquin und gehört zu der Gruppe Antiprotozoika. Antiprotozoika verhindern die Vermehrung der Malariaerreger in menschlichen Zellen. Die Chemoprophylaxe verhindert nicht die Infektion,sondern schwächt die Symptome ab. Malariaerreger benötigen für Ihre Vermehrung den Blutfarbstoff Hämoglobin. Hydroxychloroquin verhindert den Abbau von Hämoglobin durch den Erreger in den Leberzellen und der Erreger verhungert.
Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Hydroxychloroquinein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.
Inhalte
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Anwendung von Hydroxychloroquin
Die Art der Anwendung variiert mit der Indikation. Die Dosis richtet sich nach dem Körpergewicht und wird vom Arzt festgelegt.
Zu Malariaprophylaxe werden üblicherweise 1-mal wöchentlich 2 Tabletten jeweils am gleichen Wochentag verordnet. Die Einnahmedauer betrifft eine Woche vor der Reise, während der Reise und 4 Wochen danach.
Nehmen Sie die Tabletten zu einer festen Tageszeit mit einem Glas Wasser ein. Sie können problemlos unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.
Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen wie Beispielsweise bei Rheumatoider Arthritis oder Lupus erythematodes werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer sollten Sie immer mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen.
Kopfschmerzen, verschwommenes Sehen, Übelkeit - Die häufigsten Nebenwirkungen
Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.
Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:
- Übelkeit
- Bauchschmerzen
1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:
- Appetitlosigkeit
- Schwankungen der psychischen Grundstimmung
- Kopfschmerzen
- Durchfall
- Gewichtsabnahme
- Blähungen
- Hautausschlag
- Juckreiz
- Störungen der Bewegungsmotorik
Gelegentliche Nebenwirkungen bei Hydroxychloroquin
1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:
- Hautausschlag
- Übelkeit
- Erbrechen
- Bauchschmerzen
Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Hydroxychloroquin auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:
- Schwindel
- Verwirrtheit
- Benommenheit
- Nervosität
- Schlaflosigkeit
- Fehlempfindungen wie Kribbeln
- Reversible Störungen im Anpassungsvermögen des Auges an die äußeren Bedingungen (Akkomodationsstörungen)
Vorsicht bei diesen Hydroxychloroquin-Nebenwirkungen
Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können.
Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:
- Beeinträchtigung des Sehvermögens
- Übelkeit
- Erbrechen
- Appetitlosigkeit
- Starke Bauchschmerzen
- Blutdruckabfall
- Veränderungen im EKG
Diese Symptome können u. a. Anzeichen eine Netzhautentzündung (Retinopathie), Porphyrie (starke Bauchschmerzen/ Leberprobleme) oder einer Herzrhythmusstörungen sein.
Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.
Besondere Warnhinweise bei Hydroxychloroquin
Hydroxychloroquin stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:
- Schwangerschaft und Stillzeit
- Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
- eingeschränkte Nierenfunktion
- Eingeschränkte Leberfunktion
- Netzhauterkrankung im Auge
- Epilepsie
- Schuppenflechte
- Herzinsuffizienz
- Herzinfarkt (Myokardinfarkt)
- Kaliummangel
- Magnesiummangel
- Verlangsamter Herzschlag
- Verlängerung des QT-Zeit Intervalls
- Niedriger Blutzuckerspiegel (Hypoglykämie)
- Zuckerkrankheit (Typ-2-Diabetes)
- Kombination mit hepatotoxischen Substanzen
- Kombination mit MAO-Hemmern
- Erkrankungen des blutbildenden Systems
- Myasthenia gravis
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