Keppra - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Keppra 250 mg/500 mg/750 mg/1000 mg ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das als Monotherapie zur Behandlung einer bestimmten Art von Epilepsie bei Patienten, bei denen erstmals Epilepsie festgestellt wurde, eingesetzt wird. Dabei handelt es sich um eine Art von Anfällen, die zunächst nur eine Seite des Gehirns betreffen, sich aber später auf größere Bereiche auf beiden Seiten des Gehirns ausweiten können (partielle Anfälle mit oder ohne sekundärer Generalisierung). Darüber hinaus wird Levetiracetam als Zusatzbehandlung zu anderen Arzneimitteln gegen Epilepsie eingesetzt, z. B. bei partiellen Anfällen mit oder ohne sekundärer Generalisierung, bei myoklonischen Anfällen bei Patienten mit juveniler myoklonischer Epilepsie oder es wird angewendet bei primär generalisierten tonisch-klonischen Anfällen (ausgeprägte Anfälle, einschließlich Bewusstlosigkeit) bei Patienten mit idiopathischer generalisierter Epilepsie (genetisch bedingte Form der Epilepsie). Es enthält den Wirkstoff Levetiracetam und gehört zu der Gruppe der Antiepileptika. Levetiracetam wirkt gegen Krämpfe und epileptische Anfälle, indem es an bestimmte Membranproteine (SV2A) bindet, welche in sogenannten synaptischen (Synapse = Kommunikationsorgan zwischen 2 Nervenzellen) Vesikeln vorkommen. Diese sind wiederum mit Botenstoffen, auch Neurotransmitter genannt, gefüllt. Durch die Bindung von Levetiracetam an SV2A wird die Ausschüttung von Neurotransmittern reduziert und damit einer unkontrollierten Weiterleitung von elektrischen Signalen in den Nervenzellen entgegengewirkt. Dadurch wird die Anzahl der Krämpfe bzw. Anfälle, die im Rahmen der Epilepsie auftreten, verringert.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Keppra 250 mg/500 mg/750 mg/1000 mg Filmtabletten ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

Inhalte

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Anwendung von Keppra

Begleittherapie und Monotherapie zur Anwendung bei Erwachsenen und Jugendlichen (12 bis 17 Jahre) ab einem Körpergewicht von 50 kg

Zu Therapiebeginn wird üblicherweise täglich zwischen 1000 mg und 3000 mg verordnet. Die Einnahme der Tabletten erfolgt zweimal täglich (morgens und abends), z. B. zweimal 500 mg Filmtabletten bei einer Tagesmaximaldosis von 1000 mg.

Zu Beginn der Behandlung mit Keppra wird Ihr Arzt Ihnen zunächst für zwei Wochen eine niedrigere Dosis verschreiben, bevor Sie die niedrigste Tagesdosis erhalten. Bei z. B. einer vorgesehenen Tagesdosis von 1000 mg besteht Ihre verringerte Anfangsdosis aus einer 250 mg Tablette morgens und einer  250 mg Tablette abends. Die Dosis wird schrittweise erhöht, um nach 2 Wochen eine Tagesdosis von 1000 mg zu erreichen

Nehmen Sie die Tabletten zu einer festen Tageszeit mit einem Glas Wasser ein. Sie können problemlos unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden. Nach der oralen Einnahme kann Levetiracetam einen bitteren Geschmack hinterlassen.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen, wie z. B. Jugendliche (12 bis 17 Jahre) unter 50 kg Körpergewicht, Kinder (2 bis 11 Jahre) unter 50 kg Körpergewicht und Säuglinge (1 Monat bis 23 Monate), werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird Ihr Arzt mit Ihnen besprechen.

Entzündungen des Nasen-Rachen-Raumes, Schläfrigkeit, Kopfschmerzen - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Keppra 250 mg/500 mg/750 mg/1000 mg Filmtabletten Nebenwirkungen werden online überdurchschnittlich häufig in Verbindung mit den Suchbegriffen Aggressivität, Müdigkeit und Vergesslichkeit gesucht. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Entzündungen des Nasen-Rachen-Raumes
  • Schläfrigkeit
  • Kopfschmerzen

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Appetitlosigkeit
  • Depression
  • Feindseligkeit oder Aggression
  • Angst
  • Schlaflosigkeit
  • Nervosität
  • Reizbarkeit
  • Krämpfe
  • Gleichgewichtsstörungen
  • Schwindel
  • Mangel an Energie und Begeisterungsfähigkeit
  • Unwillkürliches Zittern
  • Drehschwindel
  • Husten
  • Bauchschmerzen
  • Durchfall
  • Verdauungsstörungen
  • Erbrechen
  • Übelkeit
  • Hautausschlag
  • Schwächegefühl/Müdigkeit

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Keppra

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Verminderte Anzahl an Blutplättchen
  • Verminderte Anzahl an weißen Blutkörperchen
  • Gewichtsverlust
  • Gewichtszunahme
  • Suizidversuch und Suizidgedanken
  • Mentale Störungen
  • Anormales Verhalten
  • Halluzination
  • Wut
  • Verwirrtheit
  • Panikattacke
  • Emotionale Instabilität/Stimmungsschwankungen
  • Agitiertheit
  • Gedächtnisverlust
  • Vergesslichkeit
  • Koordinationsstörung/Ataxie
  • Kribbeln
  • Konzentrationsstörungen
  • Doppeltsehen
  • Verschwommenes Sehen
  • Erhöhte/anormale Werte in Leberfunktionstests
  • Haarausfall
  • Ekzem
  • Juckreiz
  • Muskelschwäche
  • Muskelschmerzen
  • Verletzung

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Keppra 250 mg/500 mg/750 mg/1000 mg Filmtabletten auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Infektion
  • Verminderte Anzahl aller Arten von Blutkörperchen
  • Schwerwiegende allergische Reaktionen
  • Verringerte Natriumkonzentration im Blut
  • Suizid
  • Persönlichkeitsstörungen
  • Anormales Denken (langsames Denken, Unfähigkeit sich zu konzentrieren)
  • Delirium
  • Enzephalopathie
  • Verschlechterung von Anfällen oder Erhöhung ihrer Häufigkeit
  • Unwillkürliche und nicht unterdrückbare, krampfartige Anspannungen von Muskeln, die Kopf, Rumpf und Gliedmaßen betreffen
  • Schwierigkeiten, Bewegungen zu kontrollieren
  • Überaktivität
  • Veränderung des Herzrhythmus
  • Entzündung der Bauchspeicheldrüse
  • Leberversagen
  • Leberentzündung (Hepatitis)
  • Plötzliche Verringerung der Nierenfunktion
  • Hautausschlag, der Blasen bilden kann und wie kleine Zielscheiben aussieht (dunkle Flecken in der Mitte umgeben von einem blasseren Bereich, der von einem dunklen Ring umgeben ist)
  • Ausgedehnter Ausschlag mit Blasen und abblätternder Haut, besonders um den Mund herum, an der Nase, an den Augen und im Genitalbereich
  • Schwerwiegende Ausprägung, die eine Hautablösung an mehr als 30% der Körperoberfläche hervorruft
  • Abbau von Muskelgewebe und damit assoziierter erhöhter Kreatinphosphokinase im Blut, die Häufigkeit bei japanischen Patienten ist bedeutend höher als bei nicht-japanischen Patienten
  • Hinken oder Schwierigkeiten beim Gehen
  • Kombination aus Fieber, Muskelsteifigkeit, instabilem Blutdruck und instabiler Herzfrequenz, Verwirrtheit und niedrigem Bewusstseinszustand (können Symptome des sogenannten malignen neuroleptischen Syndroms sein), die Häufigkeit ist bei japanischen Patienten bedeutend höher als bei nicht‑japanischen Patienten

Häufigkeit nicht bekannt:

  • Schwäche
  • Gefühl von Benommenheit
  • Schwindel
  • Schwierigkeiten zu atmen
  • Schwellung von Gesicht, Lippen, Zunge und Rachen
  • Grippeähnliche Symptomen und Ausschlag im Gesicht gefolgt von einem ausgedehnten Ausschlag mit hoher Temperatur, erhöhten Leberenzymwerten in Bluttests und erhöhter Anzahl einer bestimmten Art weißer Blutkörperchen (Eosinophilie) und vergrößerten Lymphknoten
  • Geringe Urinmengen
  • Müdigkeit
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Verwirrtheit
  • Schwellungen der Beine, Knöchel oder Füße, dies können Anzeichen einer plötzlich verringerten Nierenfunktion sein
  • Gedächtnisverlust
  • Vergesslichkeit
  • Anormales Verhalten oder andere neurologische Symptome einschließlich unfreiwillige oder unkontrollierte Bewegungen

Vorsicht bei diesen Keppra-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Schwäche
  • Gefühl von Benommenheit
  • Schwindel
  • Schwierigkeiten zu atmen
  • Schwellung von Gesicht, Lippen, Zunge und Rachen
  • Grippeähnliche Symptomen und Ausschlag im Gesicht gefolgt von einem ausgedehnten Ausschlag mit hoher Temperatur, erhöhten Leberenzymwerten in Bluttests und erhöhter Anzahl einer bestimmten Art weißer Blutkörperchen (Eosinophilie) und vergrößerten Lymphknoten
  • Geringe Urinmengen
  • Müdigkeit
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Verwirrtheit
  • Schwellungen der Beine, Knöchel oder Füße
  • Hautausschlag, der Blasen bilden kann und wie kleine Zielscheiben aussieht (dunkler Fleck in der Mitte umgeben von einem blasseren Bereich, der von einem dunklen Ring umgeben ist)
  • Ausgedehnter Ausschlag mit Blasen und abblätternder Haut, besonders um den Mund herum, an der Nase, an den Augen und im Genitalbereich
  • Schwerwiegende Ausprägung eines Ausschlags, der eine Hautablösung an mehr als 30 % der Körperoberfläche hervorruft
  • Gedächtnisverlust
  • Vergesslichkeit
  • Anormales Verhalten
  • Andere neurologische Symptome einschließlich unfreiwillige oder unkontrollierte Bewegungen
  • Suizidversuch und Suizidgedanken
  • Depression
  • Schwerwiegende allergische Reaktionen
  • Leberversagen
  • Leberentzündung (Hepatitis)
  • Plötzliche Verringerung der Nierenfunktion
  • Abbau von Muskelgewebe und damit assoziierter erhöhter Kreatinphosphokinase im Blut, die Häufigkeit bei japanischen Patienten ist bedeutend höher als bei nicht-japanischen Patienten
  • Kombination aus Fieber, Muskelsteifigkeit, instabilem Blutdruck und instabiler Herzfrequenz, Verwirrtheit und niedrigem Bewusstseinszustand (können Symptome des sogenannten malignen neuroleptischen Syndroms sein), die Häufigkeit ist bei japanischen Patienten bedeutend höher als bei nicht‑japanischen Patienten

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der folgenden Nebenwirkungen schwerwiegend ist oder länger als ein paar Tage anhält:

  • Ungewöhnliche Gedanken, Reizbarkeit oder aggressivere Reaktionen als gewöhnlich, oder wenn Sie oder Ihre Familie und Freunde wesentliche Veränderungen der Stimmung oder des Verhaltens bemerken
  • Verschlechterung der Epilepsie – Ihre Anfälle können sich in seltenen Fällen verschlechtern oder häufiger auftreten. Dies geschieht hauptsächlich im ersten Monat nach Beginn der Behandlung oder bei einer Erhöhung der Dosis. Wenn Sie während der Einnahme von Keppra eines dieser neuen Symptome verspüren, suchen Sie so schnell wie möglich einen Arzt auf.

Besondere Warnhinweise bei Keppra

Keppra 250 mg/500 mg/750 mg/1000 mg Filmtabletten stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren (Keppra darf nicht zur alleinigen Behandlung eingesetzt werden)
  • Allergie gegen Levetiracetam, Pyrrolidonderivate oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels
  • Nierenbeschwerden
  • Falls Sie bei Ihrem Kind eine Verlangsamung des Wachstums beobachten oder die Pubertät ungewöhnlich verläuft
  • Wenn Sie eine familiäre Vorgeschichte oder Krankengeschichte mit unregelmäßigem Herzschlag haben oder wenn Sie eine Erkrankung haben und/oder eine Behandlung erhalten, die Sie anfällig für einen unregelmäßigen Herzschlag oder Störungen des Salzhaushaltes machen

Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:

  • Arzneimittel zur Behandlung von Verstopfung (Macrogol)

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Weitere Hinweise (zur Lagerung und Anwendung des Arzneimittels):

  • Keppra 750 mg Filmtabletten enthalten den Farbstoff Gelborange S, Aluminiumsalz (E 110). Gelborange S, Aluminiumsalz (E 110) kann allergische Reaktionen auslösen

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