Kliogest - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Kliogest N ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Hormonersatztherapie bei Frauen in den Wechseljahren und zur Osteoporoseprophylaxe eingesetzt wird. Es enthält die Wirkstoffkombination Norethisteronacetat und Estradiol und gehört zu der Gruppe Hormone.

Norethisteron: Der Wirkstoff ist ein verwandter Stoff zum weiblichen Geschlechtshormon Gestagen (Gelbkörperhormon). Bei der Frau bewirkt das Gestagen u.a. eine Wachstumshemmung der schwangerschaftsvorbereitenden Gebärmutterschleimhaut, eine Hemmung des Transports der Spermien und eine Hemmung des Eisprungs. Der Wirkstoff ist ein synthetisches Gestagen, das alleine oder in Kombination mit Ethinylestradiol zur Schwangerschaftsverhütung eingesetzt wird.

Estradiol: Der Wirkstoff zählt zu den körpereigenen Estrogenen. Diese sind für die Funktion der weiblichen Geschlechtsorgane maßgeblich.Estrogene bewirken u.a. den zyklischen Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, erhöhen deren Viskosität, fördern den Knochenaufbau und hemmen den Eisprung und den Milcheinschuss. Sie wirken weiterhin antiandrogen, können einen Mangel an Estrogenen bei Frauen in den Wechseljahren ausgleichen und Zyklusanomalien lindern.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Kliogest N ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

Inhalte

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Anwendung von Kliogest

Zu Therapiebeginn wird üblicherweise 1-mal täglich 1 Tablette Kliogest verordnet.

Eine vom Arzt verordnete Dosierung kann von den Angaben der Packungsbeilage abweichen. Da der Arzt sie individuell abstimmt, sollten Sie das Arzneimittel daher nach seinen Anweisungen anwenden.

Nehmen Sie die Tabletten zu einer festen Tageszeit mit einem Glas Wasser ein. Sie können problemlos unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.

Das Präparat ist nicht dosisgleich teilbar.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird Ihr Arzt mit Ihnen besprechen.

Brustschmerzen, empfindliche Brüste, vaginale Blutungen - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Brustschmerzen oder empfindliche Brüste
  • Vaginale Blutungen

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Kopfschmerzen
  • Gewichtszunahme durch Flüssigkeitseinlagerungen
  • Entzündung der Scheide
  • Migräne, erstmals auftretend oder schlimmer als zuvor
  • Pilzinfektionen der Scheide
  • Depressionen, erstmals auftretend oder schlimmer als zuvor
  • Übelkeit
  • Bauchschmerzen
  • Schwellungen des Bauchs
  • Unwohlsein
  • Vergrößerung oder Schwellung der Brust
  • Rückenschmerzen
  • Beinkrämpfe
  • Entstehung, Wiederauftreten oder Vergrößerung von Uterusmyomen
  • Schwellung der Arme oder Beine
  • Gewichtszunahme

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Kliogest

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Völlegefühl
  • Blähungen
  • Akne
  • Haarausfall
  • Abnormaler Haarwuchs
  • Juckreiz und Nesselsucht
  • Venenentzündung
  • Unwirksamkeit von Kliogest
  • Allergische Reaktionen
  • Nervosität
  • Nesselsucht
  • Juckreiz
  • Schwellung
  • Atembeschwerden
  • Niedriger Blutdruck (bleiche Gesichtsfarbe und kalte Haut)
  • Schneller Herzschlag

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Kliogest N auch folgende Nebenwirkung beobachtet:

  • Blutgerinnselbildung in den Blutgefäßen der Beine oder in der Lunge

In sehr seltenen Fällen wurden auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Krebs der Gebärmutterschleimhaut
  • Übermäßiges Wachstum der Gebärmutterschleimhaut
  • Blutdruckanstieg
  • Verschlechterung von Bluthochdruck
  • Gallenblasenerkrankung
  • Entstehung, Wiederauftreten von Gallensteinen
  • Verstärkte Talgabsonderung
  • Hautausschlag
  • Akute oder wiederkehrende Ödeme
  • Schlaflosigkeit
  • Schwindel
  • Angst
  • Veränderung des sexuellen Interesse
  • Sehstörungen
  • Gewichtsabnahme
  • Erbrechen
  • Sodbrennen
  • Juckreiz in der Scheide oder im Genitalbereich
  • Herzinfarkt
  • Schlaganfall

Weitere Nebenwirkungen der kombinierten Hormonersatztherapie:

  • Hautverfärbungen im Gesicht oder am Hals
  • Schmerzhafte, rote Hautknötchen
  • Rote oder braune Flecken auf der Haut
  • Trockene Augen
  • Veränderungen in der Zusammensetzung des Tränenfilms

Vorsicht bei diesen Kliogest-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Nesselsucht
  • Juckreiz
  • Schwellung
  • Atembeschwerden
  • Niedriger Blutdruck (bleiche Gesichtsfarbe und kalte Haut)
  • Schneller Herzschlag
  • Schmerzhafte Schwellung und Rötung der Beine
  • Plötzliche Brustschmerzen
  • Atemnot

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer allergischen Reaktion sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, brechen Sie die Einnahme von Kliogest N sofort ab und halten Sie Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Kliogest

Kliogest N stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Bestehende, bekannte Allergien gegen die Inhaltsstoffe
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
  • Brustkrebs
  • Krebs der Gebärmutterschleimhaut
  • Vaginale Blutungen ungeklärter Ursache
  • Übermäßige Verdickung der Gebärmutterschleimhaut
  • Blutgerinnsel in einer Vene
  • Blutgerinnungsstörungen
  • Herzinfarkt
  • Schlaganfall
  • Anfallsartige Brustschmerzen mit Brustenge (Angina pectoris)
  • Leberfunktionsstörungen
  • Erkrankungen des Blutes
  • Gutartige Geschwülste in der Gebärmutter
  • Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
  • Gallensteine
  • Migräne oder starke Kopfschmerzen
  • Immunerkrankungen
  • Epilepsie
  • Asthma
  • Sehr hohe Blutfettwerte
  • Flüssigkeitseinlagerungen infolge von Herz- oder Nierenerkrankungen
  • Schwellung des Gesichts, der Lippen, der Zunge oder Hals
  • Verengung der Atemwege

Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:

  • Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie (Phenobarbital, Phenytoin, Carbamazepin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Tuberkulose (Rifampicin, Rifabutin)
  • Arzneimittel zur Behandlung einer HIV-Infektion (Nevirapin, Efavirenz, Ritonavir, Nelfinavir)
  • Johanniskraut-Präparate zur Behandlung leichter depressiver Verstimmungen
  • Arzneimittel zur Behandlung einer Pilzinfektion (Ketoconazol)

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Weitere Hinweise (zur Lagerung und Anwendung des Arzneimittels):

  • Kliogest N kann einen Einfluss auf eine gleichzeitige Behandlung mit Ciclosporin haben
  • Kliogest N ist für Frauen nach der Menopause bestimmt
  • Von Kliogest N sind keine Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen bekannt

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