L-Thyrox - Nebenwirkungen und Erfahrungen
Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz
L-Thyrox ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung einer Schilddrüsenunterfunktion, zur Prävention oder Therapie von Kropfbildung oder zur Begleittherapie einer Schilddrüsenüberfunktion bei Einnahme von Thyreostatika eingesetzt wird. Zusätzlich findet es Anwendung in der Therapie bösartiger Tumore der Schilddrüse und in Untersuchungen der Schilddrüsenfunktion. Es enthält den Wirkstoff Levothyroxin-Natrium und gehört zu der Gruppe der Schilddrüsenhormone. Die Schilddrüse bildet ein bestimmtes Hormon, das für die Entwicklung, den Wachstum und viele Stoffwechselprozesse im Körper essentiell ist. Bei einem Mangel dieses Hormons wird zur Substitution das synthetisch hergestellte Levothyroxin-Natrium verabreicht, welches nach einer Verstoffwechselung in der Leber und der Niere, die gleiche Wirkung wie das körpereigene Hormon aufzeigt und somit bestimmte Vorgänge im Körper normalisiert.
Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit L-Thyrox ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.
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Anwendung von L-Thyrox
Im folgenden werden Dosierungsangaben aufgeführt, die als Richtlinien gelten. Die individuelle Tagesdosis sollte durch labordiagnostische klinische Untersuchungen ermittelt werden.
Bei Patienten mit einem niedrigen Körpergewicht, Patienten mit einer großen Struma (Kropf) und bei erhaltener Restfunktion der Schilddrüse kann eine geringere Dosis ausreichend sein.
Besondere Vorsicht ist zu Beginn der Therapie von folgenden Patientengruppen erforderlich:
- Ältere Patienten
- Patienten mit koronarer Herzerkrankung
- Patienten mit schwerer oder lang bestehender Schilddrüsenunterfunktion
Für diese Patientengruppen wird empfohlen eine niedrige Initialdosis zu wählen und diese unter häufigen Schilddrüsenhormonkontrollen langsam und in größeren Zeitabständen zu steigern.
Therapie bei Hypothyreose/ Schilddrüsenunterfunktion
Zu Therapiebeginn wird üblicherweise 1-mal täglich eine Dosis von 25 bis 50 Mikrogramm L-Thyrox verordnet. Die gesamte Tagesdosis ist morgens unzerkaut auf nüchternen Magen ½ Stunde vor dem Frühstück einzunehmen.
Der behandelnde Arzt wird im Verlauf der Behandlung über den Zeitpunkt und die Steigerung der Dosis je nach Vorgeschichte des Patienten entscheiden. Üblicherweise wird eine Steigerung der Dosis in 2- bis 4-wöchigen Abständen um 25-50 Mikrogramm vorgenommen. Die Erhaltungsdosis beträgt 100-200 Mikrogramm L-Thyrox pro Tag. Die Einnahmedauer erfolgt meist zeitlebens.
Für andere Erkrankungen der Schilddrüse oder Altersgruppen, wie bei postmenopausalen Frauen oder in der Schwangerschaft, werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird immer Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen.
Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Herzklopfen - Die häufigsten Nebenwirkungen
Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. L-Thyrox Nebenwirkungen werden online überdurchschnittlich häufig in Verbindung mit den Suchbegriffen Atemnot, Muskelschmerzen, Bluthochdruck, Hautausschlag, Schwitzen und Harndrang gesucht. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.
Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:
- Schlaflosigkeit
- Kopfschmerzen
- Herzklopfen
1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:
- Nervosität
- Schneller Herzschlag (Tachykardie)
Gelegentliche Nebenwirkungen bei L-Thyrox
1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:
Laut Beipackzettel sind keine gelegentlichen Nebenwirkungen bekannt.
Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von L-Thyrox auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:
- Pseudotumor des Gehirns (besonders bei Kindern)
Vorsicht bei diesen L-Thyrox-Nebenwirkungen
Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können.
Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:
- Schwellung von Gesicht, Lippen, Zunge und Hals
- Ausschlag
- Urtikaria
- Quaddelbildung
- Juckreiz
- Hautrötung
- Atembeschwerden
- Atemnot
- Kreislaufbeschwerden
- Schwindel
Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion sein.
Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Übelkeit
- Sehstörungen
- Verschwommenes Sehen
- Gesichtsfeldeinschränkungen
- Doppelbilder
- Erblindung
- Augenschmerzen
- Nackenschmerzen
- Nackensteifigkeit
- Ohrengeräusche (Tinnitus)
Diese Symptome können u. a. Anzeichen eines Pseudotumors cerebri sein. Besonders Risiko besteht für Kinder, Frauen (jungen bis mittleren Lebensalters) und Schwangere.
Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.
Besondere Warnhinweise bei L-Thyrox
L-Thyrox stellt eine Kontraindikation bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff des Arzneimittels
- Überempfindlichkeit gegen sonstige Bestandteile des Arzneimittels
- Unbehandelte Schilddrüsenüberfunktion
- Akuter Herzinfarkt
- Akute Herzmuskelentzündung
- Akute Entzündung aller Herzschichten
- Kombination mit bestimmten Mitteln zur Gewichtsreduktion, insbesondere mit Sympathomimetika
- Schwangerschaft (nur in bestimmten Fällen)
L-Thyrox stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:
- Koronare Herzkrankheit
- Angina pectoris (Brustenge)
- Bluthochdruck
- Hypophysenschwäche
- Nebennierenrindenschwäche
- Schilddrüsenerkrankung
- Frühgeborene mit einem sehr niedrigen Geburtsgewicht
- Epilepsie
- Postmenopausale Frauen, die ein erhöhtes Osteoporoserisiko aufweisen
- Patienten, bei denen eine Umstellung auf ein anderes schilddrüsenhormonhaltigen Arzneimittel erfolgt
- Patienten, die gleichzeitig andere Arzneimittel einnehmen, die die Funktion der Schilddrüse beeinflussen, wie: Amiodaron, Tyrosinkinase-Inhibitoren, Salicylate oder Furosemid (in hohen Dosen)
- Diabetiker
- Patienten, die gerinnungshemmende Stoffe einnehmen
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L-Thyrox kann zu Wechselwirkungen mit folgenden Medikamenten bzw. Medikamentengruppen führen:
- Arzneimittel zur Behandlung von Diabetes mellitus Typ 2 (Antidiabetika wie Metformin, Glimepirid, Insulin)
- Arzneimittel zur Behandlung von Blutgerinnungsstörungen (Cumarinderivate)
- Ionenaustauscherharze zur Behandlung erhöhter Cholesterinwerte (Colestyramin, Colestipol, Sevelamer oder Calcium- und Natriumsalze der Polystyrolsulfonsäure)
- Gallensäurenkomplexbildner (Colesevelam)
- Aluminiumhaltige magensäurebindende Arzneimittel (Sucralfat)
- Eisenhaltige Arzneimittel
- Calciumcarbonat
- Arzneimittel gegen eine Schilddrüsenüberfunktion (Proppylthiouracil)
- Glukokortikoide
- Arzneimittel zur Behandlung von Herzerkrankungen oder erhöhten Blutdruck (Beta Rezeptorenblocker wie Propranolol)
- Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (Amiodaron)
- Iodhaltige Kontrastmittel
- Arzneimittel zur Behandlung von Schmerzen, Fieber und Entzündungen (Salicylate)
- Arzneimittel zur Behandlung Blutgerinnungsstörungen (Dicumarol)
- Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck , die entwässernd wirken (Furosemid)
- Östrogenhaltige Kontrazeptiva (Antibabypille)
- Arzneimittel zur Hormonersatztherapie in den Wechseljahren
- Sertralin
- Arzneimittel zur Behandlung von Malaria (Chloroquin/ Proguanil)
- Enzyminduzierende Arzneimittel (Barbiturate, Rifampicin, Carbamazepin, Phenytoin oder andere Arzneimittel mit leberenzym-induzierenden Eigenschaften)
- Protease-Inhibitoren zur Behandlung einer HIV-Infektion (Lopinavir, Ritonavir oder Indinavir)
- Tyrosinkinase-Inhibitoren zur Behandlung von Krebserkrankungen (Imatinib, Sunitinib, Sorafenib oder Motesanib)
- Arzneimittel gegen Übergewicht (Orlistat)
- Sojaprodukte
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