Lisinopril - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Lisinopril ist ein rezeptpflichtiges Medikament, das zur Behandlung von Bluthochdruck, Herzinfarkt, Herzschwäche und bei Nierenproblemen, durch Diabetes, eingesetzt wird. Es enthält den gleichnamigen Wirkstoff Lisinopril und gehört zu der Gruppe ACE- Hemmer. Der Wirkstoff erweitert indirekt die Blutgefäße. Er verhindert im Körper die Freisetzung eines Stoffes, genannt Angiotensin, der ein Zusammenziehen der Blutgefäße und damit eine Blutdruckerhöhung bewirkt. Der blutgefäßerweiternde Effekt des Wirkstoffes wird zudem genutzt, um das Herz zu entlasten, das bei erweiterten Blutgefäßen gegen einen geringeren Widerstand ankämpfen muss. Der Wirkstoff wird auch als ACE-Hemmer bezeichnet. Der Name kommt daher, dass das Enzym, das letztendlich das Angiotensin freisetzt, „Angiotensin Converting Enzyme“ heißt.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Lisinopril ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

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Anwendung von Lisinopril

Zu Therapiebeginn wird Erwachsenen mit Bluthochdruck üblicherweise 1-mal täglich 2 Tabletten Lisinopril zu 5 mg verordnet. Gegebenenfalls kann der Arzt entscheiden, die Dosis auf 16 Tabletten Lisinopril täglich zu erhöhen.

Nehmen Sie die Tabletten zu einer festen Tageszeit mit einem Glas Wasser ein. Sie können problemlos unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.

Das Präparat ist in 2 dosisgleiche Hälften teilbar. Mörsern zur erleichterten Einnahme ist möglich Suspendieren in Wasser ist zur erleichterten Einnahme möglich.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen, wie beispielsweise bei Herzinfarkt oder Herzschwäche, werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird immer Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen.

Schwindel, Kopfschmerzen, Blutdruckabfall - Die häufigsten Nebenwirkungen

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Lisinopril Nebenwirkungen werden online überdurchschnittlich häufig in Verbindung mit den Suchbegriffen Husten, Impotenz, Gewichtszunahme und Haarausfall gesucht. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

Laut Beipackzettel sind keine sehr häufigen Nebenwirkungen bekannt.

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Schwindel
  • Kopfschmerzen
  • Blutdruckabfall beim schnellen Aufstehen aus dem Sitzen oder Liegen, manchmal mit Schwindel
  • Husten
  • Durchfall
  • Erbrechen
  • Nierenprobleme

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Lisinopril

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Stimmungsschwankungen
  • Kribbeln und Prickeln
  • Schwindel
  • Geschmacksstörungen
  • Schlafstörungen
  • Herzinfarkt oder Schlaganfall bei Patienten mit hohem Risiko
  • Schnellere Herzfrequenz
  • Herzklopfen
  • Gefühllosigkeit oder Prickeln in Fingern und Zehen
  • Laufende Nase
  • Übelkeit
  • Bauchschmerzen
  • Verdauungsstörung
  • Hautausschlag
  • Juckreiz
  • Plötzliche Ansammlung von Flüssigkeit in Haut und Schleimhäuten des Rachen oder der Zunge
  • Atembeschwerden
  • Juckreiz
  • Ausschlag
  • Schwellung des Gesichts, der Lippen, der Zunge oder des Rachens
  • Verengung der Atemwege
  • Atemprobleme
  • Atemnot
  • Unfähigkeit, eine Erektion aufrechtzuerhalten (Impotenz)
  • Müdigkeit
  • Allgemeine Schwäche
  • Anstieg von Harnstoff im Blut, von Kreatinin im Serum oder von Leberenzymwerten
  • Zu hoher Kaliumspiegel im Blut
  • Muskelkrämpfen
  • Durchfall
  • Übelkeit
  • Schwindel
  • Kopfschmerzen

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Lisinopril auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Abnahme des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin und der Anzahl der roten Blutkörperchen (Hämatokrit)
  • Geistige Verwirrtheit
  • Mundtrockenheit
  • Nesselsucht
  • Haarausfall
  • Schuppenflechte
  • Niereninsuffizienz, die zu erhöhten Harnstoffwerten im Blut führt
  • Vergrößerung einer oder beider Brüste beim Mann
  • Anstieg des Bilirubinwerts, einer in der Leber produzierten Substanz
  • Niedriger Natriumgehalt im Blut
  • Unterdrückung der Blutbildung im Knochenmark
  • Mangel an roten Blutkörperchen mit Anzeichen wie Blässe oder Müdigkeit
  • Unübliche blaue Flecken
  • Störungen der Blutbildung und der Lymphdrüsen
  • Niedriger Blutzuckerspiegel
  • Atembeschwerden
  • Entzündung der Nasennebenhöhlen
  • Bestimmte Formen von Lungenentzündung
  • Entzündung der Bauchspeicheldrüse
  • Allergische Reaktion im Dünndarm
  • Leberentzündung (Hepatitis)
  • Lebererkrankungen Gelbsucht
  • Gelbfärbung der Haut und/oder Augen (Gelbsucht)
  • Blasenbildung der Haut mit anschließender Ablösung der Haut
  • Übermäßiges Schwitzen
  • Geringere Harnmenge
  • Weniger häufiges Wasserlassen
  • Depressive Symptome
  • Ohnmacht
  • Muskelschmerzen
  • Gelenkschmerzen
  • Gelenkentzündung
  • Eine erhöhte Menge an Antikörpern im Blut

Vorsicht bei diesen Lisinopril-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Atembeschwerden
  • Schwellung von Gesicht, Händen, Füßen, Lippen, Zunge und/ oder Rachen
  • Starker Juckreiz der Haut mit erhabenen Knoten

Diese Symptome können u. a. Anzeichen einer allergischen Reaktion sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, brechen Sie die Einnahme von Lisinopril sofort ab und halten Sie Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Lisinopril

Lisinopril stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
  • Bestehende, bekannte Allergien gegen die Inhaltsstoffe
  • Allergien gegen andere ACE-Hemmer
  • Schwellung von Gesicht, Lippen, Zunge und/oder Rachen mit Schluck- oder Atembeschwerden oder Gelenkschmerzen bei der Anwendung von ACE-Hemmern in der Vorgeschichte
  • Austrocknung
  • Starker Blutdruckabfall
  • Herzerkrankungen
  • Nierenprobleme
  • Blutwäsche (Dialyse)
  • Erkrankungen der Blutgefäße
  • Afro-karibische Herkunft der Patienten
  • Atembeschwerden
  • Juckreiz
  • Eingeschränkte Wirkung von Lisinopril
  • Bevorstehende Operationen

Mit folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:

  • Diuretika („Wassertabletten“) zur Behandlung von Bluthochdruck, einschließlich kaliumsparender Diuretika, wie Spironolacton, Triamteren oder Amilorid
  • Andere Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck
  • Arzneimittel zur Behandlung von Arthritis oder Muskelschmerzen (Acetylsalicylsäure in Dosen über 3 Gramm täglich oder Indomethacin)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Geisteskrankheiten oder Depressionen (Lithium)
  • Arzneimittel zur Behandlung von Psychosen
  • Trizyklische Antidepressiva (Amitriptylin)
  • Kaliumhaltige Ergänzungen oder Salzersatz
  • Arzneimittel zur Senkung des Blutzuckerspiegels (Insulin oder orale Antidiabetika)
  • Arzneimittel, die das Zentralnervensystem stimulieren, wie (Ephedrin oder Pseudoephedrin aus Erkältungsmitteln)
  • Salbutamol, ein Arzneimittel zur Behandlung von Asthma
  • Arzneimittel, die das Immunsystem des Körpers unterdrücken
  • Allopurinol, ein Arzneimittel zur Behandlung von Gicht
  • Procainamid zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen
  • Goldinjektionen (Natriumaurothiomalat), ein Arzneimittel zur Injektion gegen rheumatische Arthritis

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Weiterer Hinweis:

  • Während der Einnahme von Lisinopril kann Schwindel oder Müdigkeit auftreten. Sie dürfen sich nicht an das Steuer eines Fahrzeugs setzen und keine Maschinen bedienen, wenn dies auf Sie zutrifft.

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