Loperamid - Nebenwirkungen und Erfahrungen

Artikel geprüft von: Dr. med. Maria Lutz

Loperamid ist ein rezeptfreies Medikament, das zur symptomatischen Behandlung von Durchfallerkrankungen eingesetzt wird. Es enthält den Wirkstoff Loperamidhydrochlorid und gehört zu der Gruppe Peristaltikhemmer. Loperamid bindet an Rezeptoren (Bindungsstellen) in der Darmwand. Somit wird die Darmbewegung reduziert und der Stuhldrang und die Stuhlfrequenz werden vermindert.

Auf dieser Informationsseite gehen wir auf die häufigsten Nebenwirkungen und Wechselwirkungen in Verbindung mit Loperamid ein. Sollten Sie eine der folgenden oder andere Nebenwirkungen beobachten, dann melden Sie diese bitte über unseren Meldeservice.

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Anwendung von Loperamid

Zu Therapiebeginn wird üblicherweise 2 Tabletten als Erstdosis eingenommen. Bei jedem ungeformten Stuhl wird eine Wiederholungsdosis von 1 Tablette eingenommen. Gegebenenfalls kann der Arzt entscheiden, die Dosis zu erhöhen.

Die Tageshöchstdosis bei Erwachsenen beträgt 8 Tabletten.

Nehmen Sie die Tabletten mit einem Glas Wasser ein. Sie können problemlos unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.

Für andere Erkrankungen oder Altersgruppen [Kinder ab 6 Jahren unter 20 kg: die Tageshöchstdosis beträgt 3 Tabletten, Kinder ab 6 Jahren 21-40 kg: die Tageshöchstdosis beträgt 6 Tabletten, Kinder und Jugendliche ab 6 Jahren über 40 kg: die Tageshöchstdosis beträgt 8 Tabletten] werden ggf. unterschiedliche Dosierungen empfohlen. Die exakte Dosierung und Behandlungsdauer wird immer Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen besprechen.

Häufige Nebenwirkungen bei Loperamid

Auftretende Nebenwirkungen sind bei Medikamenten unterschiedlich häufig. Loperamid Nebenwirkungen werden online überdurchschnittlich häufig in Verbindung mit dem Suchbegriff Durchfall gesucht. Die offiziellen Einschätzungen zur Häufigkeit werden statistisch berechnet und finden sich im Beipackzettel wieder.

Sehr häufig (mehr als 1 Behandelter von 10) kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

Laut Beipackzettel sind keine sehr häufigen Nebenwirkungen bekannt.

1 bis 10 Behandelte von 100 sind z. B. häufig betroffen von:

  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Verstopfung
  • Übelkeit
  • Blähungen

Gelegentliche Nebenwirkungen bei Loperamid

1 bis 10 Behandelte von 1000 erleiden gelegentlich z. B.:

  • Schläfrigkeit
  • Schmerzen im Unter- oder Oberbauch (einschl. Krämpfe)
  • Bauchbeschwerden
  • Mundtrockenheit
  • Erbrechen
  • Reizmagen
  • Hautausschlag

Es wurde in seltenen Fällen bei der Anwendung von Loperamid auch folgende Nebenwirkungen beobachtet:

  • Schwere Überempfindlichkeits- oder allergische Reaktionen
  • Bewusstseinsverlust
  • Erstarrung des gesamten Körpers bei gleichzeitigem Wachsein
  • Vermindertes Bewusstsein
  • Erhöhte Muskelspannung
  • Abnormale Koordination der Bewegungsabläufe
  • Pupillenverengung
  • Darmverschluss
  • Dichdarmerweiterung als Komplikation z.B. einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung
  • Zungenbrennen oder schmerzhafte Zunge
  • Aufgetriebener Leib
  • Schwere Hauterkrankung mit Blasenbildung
  • Schwellung von Haut oder Schleimhäuten durch Flüssigkeitsansammlung im Gewebe
  • Nesselsucht
  • Juckreiz
  • Harnverhaltung
  • Müdigkeit

Vorsicht bei diesen Loperamid-Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind solche, die das Leben bedrohen, zu Langzeitschäden führen oder bei keiner bzw. zu später Erkenntnis tödlich enden können. 

Folgende Symptome können Anzeichen für schwere Nebenwirkungen sein:

  • Schwellung von Gesicht, Lippen, Zunge und Hals
  • Atemnot
  • Herzrasen
  • Heftige Bauchschmerzen
  • Akuter Wind- und Stuhlverhalt
  • Übelkeit, Erbrechen
  • Fieber

Diese Symptome können u. a. Anzeichen eines anaphylaktischen Schocks oder eines Darmverschluss sein.

Wenn Sie diese Symptome bei sich beobachten, halten Sie sofort Rücksprache mit einem Arzt.

Besondere Warnhinweise bei Loperamid

Loperamid stellt ein besonderes Risiko bei folgenden Patientengruppen oder Vorerkrankungen dar:

  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Überempfindlichkeit gegenüber der Inhaltsstoffe
  • Kinder unter 6 Jahren
  • Zustände, bei denen eine Verlangsamung der Darmtätigkeit wegen des möglichen Risikos von Folgeerscheinungen zu vermeiden ist
  • HIV- Infektion
  • Leberfunktionsstörung
  • Lebererkrankungen

Mögliche Wechselwirkung zwischen Loperamid und anderen Arzneimittel können auftreten bei:

  • Arzneimittel, die das körpereigene Eiweiß P-Glykoprotein hemmen (z.B. Chinidin, Ritonavir, Itraconazol, Ketoconazol)
  • Arzneimittel zur Senkung der Blutfettspiegel (Gemfibrozil)
  • Arzneimittel, die die Magen- und Darmtätigkeit dämpfen
  • Arzneimittel, die den Transport der Nahrung/ des Stuhls im Magen- oder Darm-Trakt beschleunigen
  • Desmopressin (hemmt die Harnausscheidung)

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